Die Studierenden haben anhand eines frei wählbaren Themas neue Konzepte für Produkt-Service-Systeme entwickelt, die unter anderem neben Formen der haptischen Interaktion auch digitale Komponenten und Prozesse berücksichtigen.
Zum Vorgehen
Dazu wurden entsprechende Arbeitsabläufe recherchiert und analysiert, Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Nutzer*innengruppen und analogen wie digitalen Produkten aufgezeigt, um entsprechende Entwicklungspotentiale zu identifizieren.
Wir haben uns dabei mit unterschiedlichen Modalitäten von Interaktion auseinandergesetzt und anhand der jeweiligen Projektthemen neue Lösungsoptionen erarbeitet. Der Arbeitsprozess umfasste User Research, Anforderungsdefinition, Lösungsentwicklung / Prototyping sowie die Evaluation und Präsentation neuer interaktiver Systeme.
AccessAbility ist ein Projekt zur Verbesserung der Steuerung von Elektrorollstühlen. Rollstuhlfahrer:innen haben sehr individuelle Bedürfnisse und viele unterschiedliche Einschränkungen. Die derzeitigen Steuerungssysteme haben eines gemeinsam: Sie sind immer nur für eine bestimmte Zielgruppe geeignet. Um dieses Problem zu lösen, haben wir in diesem Projekt ein modulares System entwickelt, das individuell angepasst werden kann und damit eine größere Bandbreite an Einschränkungen abdeckt als bisherige Systeme.
Recherche
Um in das Thema einzusteigen haben wir erstmal eine umfassende Recherche betrieben, um so viel wie möglich über dieses Themengebiet herauszufinden. Dabei war uns vor allem wichtig, was der aktuelle Stand ist und wie die Steuerungen von Elektrorollstühlen momentan aussehen und wie sie aufgebaut sind.
Test
Um ein Verständnis dafür zu bekommen, wie es sich anfühlt einen Elektrorollstuhl zu steuern, haben wir in einem Sanitätsfachgeschäft selber einen Rollstuhl getestet. Hierfür hat uns ein Entwickler aus der Branche einen Elektrorollstuhl der Marke “Quickie” zur Verfügung gestellt. Der Quickie Q700 ist ein sehr moderner und gut ausgestatteter Elektrorollstuhl.
Prototypen 1
Durch Diskussionen und Abstimmungen haben wir drei Entwürfe für die Herstellung von Tonmodellen ausgewählt. Bei der Festlegung der Abmessungen des Modells haben wir versucht, den Komfort für Personen mit unterschiedlichen Handgrößen zu berücksichtigen.
Prototypen 2
Um die Umsetzbarkeit unserer Idee zu überprüfen, haben wir weitere Testmodelle erstellt. Basierend auf ergonomischen Prinzipien haben wir zwei verschiedene externe Modelle entwickelt.
Zusätzlich haben wir verschiedene austauschbare Steuerungsmethoden für die Richtungsfunktion entwickelt, um sicherzustellen, dass das Modul mit allen Hauptfunktionen für verschiedene Benutzer:innen geeignet ist.
Finale Design
Durch ständiges Iterieren und Validieren haben wir schließlich eine Reihe von Modellen entwickelt, die darauf abzielen, verschiedene Benutzertypen mit einer geeigneten Auswahl an Controllern zu unterstützen. Die Modelle können modular zusammen gestellt werden um den individuellen Bedürfnissen der Benutzer:innen gerecht zu werden.
Das Steuermodul verfügt über alle wichtigen Funktionen, die man während der Fahrt benötigt: einen Joystick für die Richtungssteuerung, einen beleuchteten Power-Button und eine LED-Anzeige für den Batteriezustand. Eine weitere LED-Leiste rund um das Modul zeigt die Fahrtrichtung an. Der Joystick des Moduls kann durch Abschrauben gegen verschiedene andere Joystickaufsätze ausgetauscht werden, um sich an verschiedene Benutzer:innen anzupassen. Je nach Einschränkung werden andere Aufsätze montiert.
Die Basis für das modulare System ist ebenfalls individuell wählbar. Je nach Einschränkung können die Expert:innen oder Berater:innen eine passende Formanbieten. An jeder Basis ist ein Slider zum Blinken angebracht, der bequem während der Fahrt erreichbar ist. Für ein angenehmes Gefühl sind die Flächen, die mit der Hand in Berührung kommen, aus weichem Leder. Außerdem sind beide Formen so konstruiert, dass sie ohne Probleme auf beiden Seiten des Rollstuhls verwendet werden können.
Service System
Wir haben ein Service System für Verkäufer:innen erstellt, um einen möglichst individualisierbares System zu gewährleisten. Man kann mit Hilfe des Systems verschiedene User Daten einsehen und einen Scan vor Ort durchführen, um das passende Modul für den/die Nutzer:in zu finden und herzustellen.
Fazit
Während dieses Projekts haben wir viele neue Dinge ausprobiert und konnten dadurch viel Neues lernen. In unseren Interviews mit Rollstuhlfahrern haben wir ihre Wohnungen besucht und einen Einblick in ihre täglichen Wege bekommen, um ein besseres Verständnis für die Unannehmlichkeiten bei der Benutzung eines Rollstuhls zu bekommen. Wir haben auch viele Reha-Geschäfte besucht, um herauszufinden, wie sie den richtigen Rollstuhl für den Benutzer empfehlen.
Hinterlasse einen Kommentar