Die Studierenden sollen in diesem Format Konzepte zu interaktiven Szenarien und Produkten gestalten und diese dann bis zur Funktionsfähigkeit zu entwickeln.
Dafür wurden, in den verschiedenen Phasen des Projektes unterschiedlichste Methoden angewandt – vom Storyboard bis hin zum funktionstüchtigen technischen Prototypen.
Hybridvorlesungen sind eine der guten Entwicklungen der Corona Pandemie, aber Zoom oder Teams alleine sind noch lange nicht genug. Oft können die Online Teilnehmer dem Unterricht nur teilweise folgen, weil sich der Dozent vom Mikrofon wegbewegt oder einer der Mitkommilitonen etwas beiträgt, dass vom Mikrofon nicht aufgenommen werden kann. Gleichzeitig werden die Online Teilnehmer oftmals vom Dozenten vernachlässigt, ignoriert oder können schlichtweg nicht die Aufmerksamkeit erregen.
Die Frage, die nun also im Raum stand ist, wie kann man es schaffen, dass auch Online Teilnehmer am Präsenzunterricht teilnehmen können, ohne dabei benachteiligt zu werden? Wie kann man es den Dozenten erleichtern, den Überblick über alle Teilnehmer - präsenz wie auch online - zu behalten und deren Aufmerksamkeit und Teilnahme richtig einzuschätzen?
Konzept
Die Idee: Ein physisches Pendant zu dem von zu Hause aus Teilnehmenden für eine bessere Teilhabe am Unterricht, erhöhte Aufmerksamkeit und stärkeren Klassenzusammenhalt.
Die Lösung besteht aus einer physischen Komponente, welche anstelle der Online Teilnehmer im Präsenzunterricht teilnehmen sollte sowie einer digitalen Komponente, welche es dem Online Teilnehmer ermöglicht, mit dem physischen Gegenstück aus der Ferne zu interagieren, um so aktiv im Unterricht teilnehmen zu können.
Umsetzung
In der Praxis wurde dies durch ein iPad umgesetzt, welches das Zoom Meeting hostet und somit Bild und Ton an den Online Teilnehmer überträgt und gleichzeitig Bild und Ton des Online Teilnehmenden in den Vorlesungsraum überträgt. Dabei wurde es auf einem Körper platziert, welcher von einem 12V DC Motor gedreht wird.
Da der DC Motor an einen ESP32 angeschlossen ist, kann dieser über das Internet angesteurt werden. Dazu wurde eine Google Chrome Extension programmiert, die eine Steueroberfläche auf die Zoom Website lädt. Diese schickt - wenn gedrückt - Kommandos an einen Webserver, der diese an den ESP32 weiterleitet, der die Befehle daraufhin empfängt, verarbeitet, und den Motor in Bewegung setzt.
Screenflow
In einem realistischen Szenario schreibt der Online Teilnehmer dem Dozenten, dass er heute bitte online teilnehmen möchte.
↓
Kurz vor Beginn der Vorlesung stellt der Dozent dann einen Bot auf den freien Platz und öffnet das Zoom Meeting bzw. trittt einem bereitsbestehenden oder Vorgeneriertem bei.
↓
Zu Beginn der Vorlesung tritt der Online Teilnehmer dem Zoom Meeting bei.
↓
Wenn die Chrome Extension erkennt, dass er sich in einem Meeting befindet, fragt sie, ob er mithilfe der Extension Kontrolle über einen der verfügbaren Bots übernehmen möchte.
↓
Stimmt der Teilnehmer zu, sieht er mittels farbig markierter Felder, ob und welcher Bot gerade frei ist.
↓
Klickt er auf einen freien Bot, wird er mithilfe eines Popups nochmals gefragt, ob er auf den Bot zugreifen möchte.
↓
Stimmt er abermals zu, wird das Steuerungsinterface auf die Zoom Oberfläche geladen und er kann den Bot steuern. Gleichzeitig blinkt die LED Leiste des Bots 3x blau auf und signalisiert so dem Dozenten, dass ein Teilnehmer beigetreten ist.
↓
Ist die Vorlesung zu Ende, klickt der Teilnehmer wieder auf den Bot, woraufhin sich ein Popup öffnet, dass ihn frägt, ob er sich von dem Bot trennen will.
↓
Bejaht er, verschwindet das Steuerungsinterface, und er verliert Zugriff auf die Steuerung. Gleichzeitig leuchtet die LED Leiste 2x langsam rot auf und signalisiert so, dass der Teilnehmer den Bot verlassen hat.
Hinterlasse einen Kommentar