Bye Bye CO2 | Unser Ziel ist klar: Eine klimaneutrale Zukunft, Netto-Treibhausgas-Neutralität in Deutschland bis 2045. Fünf interdisziplinäre Teams zeigen Lösungen in strategisch relevanten Handlungsfeldern.
Bye Bye CO2
Nach dem Jahr 2050 sollen negative Emissionen erreicht und der Atmosphäre dann mehr CO2 entzogen werden als emittiert wird. Es geht um nicht weniger als die Klimaerwärmung aufzuhalten oder mindestens zu begrenzen, darum, die 1,5 Grad nicht massiv zu reißen und die Ära der hemmungslosen Ausbeutung der fossilen Energieträger sukzessive zu beenden. Das Ziel ist hinlänglich beschrieben, essenzielle Schritte und Weichenstellungen sind eingeleitet, viele Unternehmen sind bereits unterwegs, Perspektiven und Handlungsfelder aufgezeigt, aber die Zeit läuft und gibt enorm viel zu tun.
Als Gesellschaft und Volkswirtschaft haben wir bekanntlich drei Wege, um möglichst wenig schädliches CO2 in die Atmosphäre einzutragen: Vermeidung, Substitution, also der Ersatz von fossilen durch erneuerbare Energieträger, und Entnahme. Prioritär sind die ersten beiden Strategien, denn jede Tonne, die vermieden oder ersetzt werden kann, muss nicht aufwendig abgeschieden, eingefangen, gespeichert oder wiederverwendet werden. Trotz aller Anstrengungen wird es jedoch selbst nach 2045 noch Emissionen geben, die auch durch smarteste Technologie nicht vermieden werden können. Klimaneutralitätsstudien gehen deshalb davon aus, dass unvermeidbare bzw. schwer vermeidbare CO2-Emissionen eine Abscheidung und anschließende Nutzung (Carbon Capture and Utilization, CCU) sowie eine dauerhafte Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) erfordern. Neben diesem Carbon Management wird es um die Nutzung von CO2 als Rohstoff und die Schaffung von Kohlenstoffkreisläufen gehen.
Wie gestalten wir solche Prozesse und unsere zukünftigen Lebenswelten? Wie können wir als Gestalter dazu beitragen, diese gesellschaftlichen Entwicklungen und wirtschaftlichen Optionen mit zu initiieren, sodass sie die Solidargemeinschaft stärken und jeden Einzelnen, dessen Unsicherheiten und Bedürfnisse, aber auch dessen Ressourcen, Beteiligungswillen und -potential einzubinden vermögen?
Fünf interdisziplinäre Teams entwickelten Strategische Designlösungen, Planungstools, CO2-relevante Services und zeigen Zirkularität in Realszenarien auf.
Prof. Gabriele N. Reichert, Prof. Dr. Susanne Schade
c-change | CO2-negative Bausteine aus dem Meer
Stell dir vor, wir könnten Häuser aus Meerwasser bauen. Bei c-change haben wir das Ziel, den Hausbau CO2-negativ zu gestalten und so aktiv gegen den Klimawandel vorzugehen. Wie das funktioniert? Durch Elektrolyse in Meerwasser produzieren wir CO2-negative Bausteine – in jedem unserer c-bricks sind 5kg CO2 gespeichert. Mit dem Bausteinvertrag hast auch du die Chance, dein Bauvorhaben mit uns CO2-negativ und gleichzeitig kosteneffektiv zu finanzieren und umzusetzen. Gemeinsam schaffen wir es, einen greifbaren positiven Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Werde Teil von c-change und setze mit uns den ersten Stein.
Jedes Jahr verursacht die Produktion von Baustoffen 11% der menschgemachten CO2-Emissionen. Insbesondere die Herstellung von Beton und Steinen für das Mauer- werk benötigt viel Energie. Allein einen Ziegelstein verursacht 7,6 kg CO2 und ein daraus gebautes, durchschnittliches Haus damit 32,7 Tonnen CO2.
Es gibt bereits alternative, nachhaltigere Materialien, die sich wachsender Popularität erfreuen, z.B. Hanfbeton, Holz und Lehm. Doch diese bringen ganz andere Eigenschaften und Baumethoden mit sich, sodass sie bis auf Weiteres noch nicht im großen Stil eingesetzt werden können.
Carbon Capture and Storage-Technologien, bei denen das während der Herstellung von herkömmlichen Baumaterialien ausgestoßene CO2 abgeschieden und gespeichert wird, sind kosten- und energieintensiv, können aber immerhin eine CO2-neutrale Produktion ermöglichen. Doch reicht das aus?
Im Hinblick auf das 2-Grad-Ziel und die immensen Mengen an CO2, die sich bereits in der Atmosphäre befinden, sind wir bei c-change davon überzeugt, dass es nicht ausreicht, CO2-Emissionen zu reduzieren. Es muss aktiv überschüssiges CO2 aus der Umwelt gebunden werden.
Wir haben die Mission, Hausbau CO2-negativ zu gestalten, und so mit der Kraft der Gemeinschaft einen greifbaren, positiven Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten.
Darum haben wir bei einen Baustein – unseren c-brick – entwickelt, der CO2-negativ ist und zugleich wie herkömmliche Bausteine verwendet werden kann.
Unsere Produktion findet im Meer statt. Mit erneuerbarer Energie aus Offshore-Windparks betreiben wir Elektrolyse-Anlagen. Dabei entstehen nicht nur Sauerstoff und Wasserstoff – an der Kathode bildet sich auch ein Gestein, eine Bindung aus im Meerwasser gelösten Calcium-Ionen, Magnesium-Ionen und CO2.
Unsere Kathoden aus Metallgitter formen wir so, dass bei der Gesteinsablagerung unsere c-bricks entstehen. Die Wachstumsrate des Gesteins beläuft sich auf 1–2 cm pro Jahr, ausgehend von der Kathode. Wir haben unseren c-brick so entworfen, dass er etwa ein Jahr wächst, bis er geerntet werden kann – in dieser Zeit speichert er 5kg CO2 ein.
Üblicherweise haben Bausteine eine deutlich kürzere Produktionsdauer als unser c-brick, und werden relativ kurzfristig bereitgestellt. Das Bauunternehmen bestellt diese für die Bauherr:innen beim Baustoffhändler, die Lieferzeit beläuft sich auf wenige Wochen. Für unsere c-bricks mit ihrer langen Wachstumsdauer benötigen wir ein anderes Vertriebsmodell: anstelle den Umweg über die Baustoffhändler und Bauunternehmen zu gehen, vertreiben wir unser nachhaltiges Baumaterial direkt an Privatpersonen mit Bauvorhaben. Hierfür haben wir ein eigenes Finanzprodukt entwickelt: den Bausteinvertrag.
Beim Bausteinvertrag findet eine Vorfinanzierung statt. Mit unseren Kund:innen vereinbaren wir die gewünschte Vertragslaufzeit und Menge an Bausteinen, die am Ende von uns geliefert werden sollen. Daraus ergibt sich die Höhe der Raten, die monatlich an uns überwiesen wird. Während der Vertragslaufzeit beteiligen wir unsere Kund:innen außerdem an den Gewinnen, die wir aus dem Verkauf von Wasserstoff und Sauerstoff ziehen.
Weitere Akteur:innen sind zum Beispiel Banken und der Staat, die Privatpersonen mit (nachhaltigen) Bauvorhaben finanziell fördern. Ebenso bilden wir Architekten zum Thema klimafreundlicher Hausbau fort – welche dann unsere c-bricks an ihre Kund:innen empfehlen können.
Unsere Kund:innen investieren hohe Summen in unser Unternehmen und müssen lange – mindestens ein Jahr – auf ihr Produkt warten. Deshalb ist es uns ein besonders großes Anliegen, den gesamten Prozess möglichst transparent zu gestalten. In unserer App ist es darum möglich, den Stand der Finanzen zu überblicken sowie das Wachstum der c-bricks live zu verfolgen. Außerdem besteht hier Zugang zu unserer Community. In dieser können sich Privatpersonen mit Bauvorhaben und Nachhaltigkeitsinteresse in regionalen Gruppen vernetzen und Erfahrungen austauschen. Zusätzlich erhalten unsere Kund:innen die Möglichkeit, an Veranstaltungen mit Experten-Vorträgen teilzunehmen, um sich möglichst umfassend für ihr Bauvorhaben zu informieren.
Sind die Steine fertig gewachsen, ernten und liefern wir die c-bricks an unsere Kund:innen, sodass diese mit dem Bau ihres nachhaltigen Traumhauses beginnen können. In diesem sind durchschnittlich 21,5 Tonnen CO2 gespeichert.
Gemeinsam schaffen wir es, einen greifbaren positiven Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Werde auch du Teil von c-change und setze mit uns den ersten Stein.
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