Wie macht man ein Design-Projekt in einem interdisziplinärem Team? Wie erlangt man schnell zu Erkenntnissen und Entwürfen im Lösungsraum? Ein Projekt zwischen Design-Sprint, Minimum Viable Product und User Research.
Lean Frameworks und Designmethoden.
Lernziel »Wir irren uns empor« (Harald Lesch). Analytische Herangehensweise und Erkenntnisgewinn aus (gescheiterten) Projekten. Mit einigen Leitplanken ist das Fehler-Machen erwünscht und dient dem Lernprozess! Nicht das Ergebnis steht im Vordergrund, sondern der Prozess.
Prof. Jens Döring, Prof. Hans Krämer, Prof. Dr. Markus Weinberger
givv – solidarische Austauschplattform
Heutzutage besitzt ein Mensch im Durchschnitt 10.000 Dinge, vor 125 Jahren waren es nur rund 400. Aber brauchen wir wirklich so viele Dinge? Unsere überfüllten Kleiderschränke, vollgestellten Keller, Garagen oder Abstellräume werfen Zweifel auf. Ein bis zweimal im Jahr wird man vom Putzwahn gepackt und sortiert radikal aus. Dann steht ein Haufen an Dingen, die man nicht mehr braucht, die zum Wegschmeißen aber zu schade sind, im Gang und wartet auf ein neues Zuhause. Der Verkauf gestaltet sich aber oft als schwierig und schließlich landet alles im Restmüll - Der Frust ist oft zu hoch, um die Gegenstände korrekt zu entsorgen.
Konzept
givv versucht Gegenständen ein zweites Leben zu geben und die Menschen anzuregen, mehr zu teilen. Viele der entsorgten Gegenstände sind oft noch brauchbar, landen aber im Müll, da ihre ehemaligen Besitzer nicht wissen wohin damit. Andererseits braucht vielleicht jemand in der Nachbarschaft genau das, was eine andere Person gerade entsorgen will. givv ist eine Plattform für den rein unentgeltlichen Austausch von Gegenständen, über welche Menschen ihre alten Gegenstände verschenken und neue Gegenstände von anderen erhalten können. Ohne die Erwartung einer monetären Gegenleistung, fällt das Verschenken an Fremde leichter, da es sich um einen Austausch mit der Gesellschaft als Ganzes, anstatt eines Tausches zwischen zwei Personen handelt. Zudem eröffnet sich die Möglichkeit, Gegenstände an abgesprochenen Orten abzustellen (z.B. in Verschenkekisten an der Straße oder im Vorgarten), da der/die Anbieter*in keine Pflichten gegenüber den Beschenkten hat. Die verschenkten Gegenstände müssen zudem nicht unbedingt der Person gehören, die den Post erstellt hat. Sollte man also eine Verschenkekiste am Gehweg finden, kann man diese jederzeit hochladen. Das Aufmerksammachen auf noch brauchbare, kostenlose Gegenstände kann somit zur Gemeinschaftsaufgabe werden.
Suche-Posts
Wer nach spezifischen Gegenständen sucht, kann einen Suche-Post erstellen, um Menschen in der Umgebung wissen zu lassen, was man sucht. So können Nutzende unnötige Käufe vermeiden und erst Ausschau nach Gebrauchtgegenständen halten. Suche-Posts eignen sich ebenfalls besonders für die Suche von Gegenständen, die normalerweise nicht von Anderen als Biete-Post hochgeladen werden (z.B. Joghurtbecher oder Schuhkartons für Bastelaktionen)
Community
Neben Suche- und Biete-Posts können Nutzende über Community-Posts fragen stellen, Wissen teilen oder Meinungen einholen. Dabei erhält man über das Sortieren der Posts in Themen-Channels Antworten von Menschen, die sich ebenfalls für das selbe Thema interessieren oder Fachwissen haben. Im Alltag haben viele Menschen nicht immer die Möglichkeit alle Fragen zu stellen oder sich über spezifische Themen auszutauschen. Nicht jeder hat eine Freundin, die sich mit Elektronik auskennt oder einen Bekannten mit guten Putztips. Besonders bei einem Umzug in eine neue Stadt oder bei neuen Lebensphasen, wie der ersten eigenen Wohnung, soll givv die Möglichkeit geben, auf das Schwarmwissen der Nachbarschaft oder Stadt zugreifen zu können und soziale Kontakte außerhalb des persönlichen Bekanntenkreises zu knüpfen.
Events
Des Weiteren enthält die App auch eine zentrale Informationsstelle für Events und Initiativen aus der Umgebung. Dort können Anwohner*innen sich für Nachbarschaftsprojekte organisieren oder gemeinnützige Events wie Spendenläufe oder (Umsonst-)Flohmärkte finden.
Design
Die Farbwahl und visuelle Gestaltung der App ist hell und einladend, um dem Stereotyp, dass Gemeinnützigkeit immer “öko” ist, entgegenzuwirken. Die hellen Farben sollen freundlich wirken und den sozialen Aspekt der App hervorheben. Zudem ist jede Art von Post mit einer Farbe markiert, um die Postarten mit einem Blick auseinander zu halten.
Print
Plakate und Flyer sollen auf givv aufmerksam machen. Diese können insbesondere an Orten platziert werden, wo bereits gemeinnützige Angebote vorhanden sind. So könnten die Materialen besonders an Leihbücherein, Fairteilern oder Umsonstläden ausgehängt oder ausgelegt werden, aber auch in Second-Hand-Läden, die keine Gegenstände mehr annehmen können, wären die Flyer gut platziert.
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