Zukunft gestalten – Strategien zur Stärkung von Hochschulkooperationen
In diesem Semesterprojekt untersuchten wir die Potenziale und Herausforderungen der Zusammenarbeit zwischen unserer Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd und der regionalen sowie überregionalen Wirtschaft. Ausgangspunkt war ein Kooperationsprojekt mit der Richter Lighting Technologies GmbH, initiiert durch die enge Vernetzung der HfG mit Geschäftsführer Bernd Richter. Dabei wurde deutlich: Es bestehen ausschöpfbare Potenziale im Thema “Transfer und Kooperationen” an der HfG.
Durch Interviews mit internen wie externen Stakeholdern und umfassende Recherchen identifizierten wir strukturelle Hürden, fehlende Sichtbarkeit und intransparente Prozesse als zentrale Hemmnisse. Darauf aufbauend entwickelten wir konkrete Maßnahmen, um Kooperationen strategisch auszubauen: eine digitale Matching-Plattform, ein erweitertes Format der Laborwoche („Laborwoche+“), eine überarbeitete Online-Ausstellung sowie neue Formate zur Netzwerkaktivierung.
Ziel war es, Kooperationen zukunftsorientiert, systematisch und gewinnbringend für beide Seiten zu gestalten. Erste Umsetzungen zeigen: Der eingeschlagene Weg bietet großes Potenzial für eine stärkere institutionelle Verankerung von Wirtschaftspartnerschaften an der HfG.
Von Einzelfällen zu systemischer Kooperation – Zentrale Erkenntnisse
Im Rahmen unserer Analyse wurden zentrale Handlungsfelder für erfolgreiche Hochschulkooperationen identifiziert:
1. Sichtbarkeit der HfG steigern
Die HfG verfügt über ein breites bestehendes Netzwerke. Diese werden jedoch nicht genügend aktiv genutzt. Kooperationen entstehen oft über persönliche Kontakte, die oft nicht geteilt werden. Die Hochschule tritt selten proaktiv auf, was externe Partner frustriert. Eine neue Kooperationsrubrik in der digitalen Ausstellung sowie gezielte Netzwerkaktivierung sollen die Sichtbarkeit erhöhen.
2. Akquise von Kooperationen
Trotz hoher Nachfrage fehlen eine gezielte Ansprache und ein strukturierter Auswahlprozess. Die Außenwirkung ist unklar, Potenziale und Stärken der HfG werden auf der Website nicht sichtbar. In Zukunft braucht es strategische Kommunikation und bessere Ressourcen für die Kooperationsakquise.
3. Vorbereitung & Prozesse
Unklare rechtliche Rahmenbedingungen, schwer zugängliche Unterlagen und fehlende Leitfäden erschweren den Einstieg. Gleichzeitig zeigt sich: Gemeinsame Briefings und klare Verträge fördern Vertrauen. Ziel ist ein transparenter, schlanker Ablauf mit klar definierten Rollen.
4. Durchführung
Kooperationen dürfen nicht als kostenlose Agenturleistung verstanden werden. Wertschätzung, individuelle Vereinbarungen und die Wahrung der Rechte der Studierenden sind essenziell für eine faire Zusammenarbeit.
5. Nachbereitung & Dokumentation
Oft fehlt eine systematische Dokumentation und Projektpotenziale versanden. Auch die Sichtbarkeit studentischer Leistungen für Bewerbungen und Netzwerke bleibt ungenutzt. Tools wie eine digitale Projektakte sollen hier künftig unterstützen.
Fazit
Kooperationen funktionieren, aber oft trotz der Strukturen, nicht wegen ihnen. Die Motivation ist hoch, der Bedarf eindeutig. Was fehlt, ist ein verbindlicher Rahmen, klare Prozesse und mehr Sichtbarkeit. Daraus leiteten wir konkrete Maßnahmen ab, darunter: eine digitale Matching-Plattform, neue Austauschformate, eine verbesserte Laborwoche+ und die institutionelle Verankerung von Kooperationen an der HfG.