Im Rahmen des Projekts konzipieren Studierende aus vier Studiengängen in interdisziplinären Projektgruppe mediale Installationen zum Thema „Schwerer Stoff“ in Kooperation mit dem Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm.
Prof. Marc Guntow, Prof. Jens Döring, Maximilian Becht
Ankunft und Anpassung: Die Lebensgeschichte eines donauschwäbischen Flüchtlingsmädchens
Intro
In diesem Semester arbeiteten wir in Kooperation mit dem Donauschwäbischen Zentralmuseum (DZM) an digitalen Exponaten für die Wanderausstellung „Schwerer Stoff“, die die Beziehung der Donauschwaben zu ihren traditionellen Trachten und deren Wandel beleuchtet.
Konzept
Unser Fokus lag auf dem Aspekt „Verwandeln“, der die Transformationsphase der Donauschwaben während ihrer Vertreibung nach Deutschland thematisiert. Wir entschieden uns, die Geschichte von Katharina Mercz aufzuarbeiten, die dem DZM Interviews gegeben und Familiengegenstände gespendet hat. Katharinas Geschichte spiegelt die Anpassung der Donauschwaben an ihre neue Umgebung wider, indem sie traditionelle Trachten in moderne Kleidung umschneiderten.
Prototyp
Zur Ideenfindung nutzten wir 10-Minuten-Design-Sprints, um interaktive und immersive Erlebnisse zu entwickeln. Unser erstes Konzept bestand aus kleinen Räumen, durch die der Nutzer die Metamorphose symbolisch durchleben konnte. Nach einer detaillierten Analyse entschieden wir uns für eine Faltwand, die auf einer Seite die Tracht und auf der anderen das moderne Kleid zeigt. Beim Durchlaufen der Route geben Nischen detaillierte Einblicke in Katharinas Lebensphasen.
Design
Unser Prototyp bestand aus einer Nische aus einem Holzrahmen mit einem schwarzen Bettlaken als Projektionsfläche. Nach Tests entschieden wir uns für Plexiglasscheiben, die geschliffen wurden, um die Lichtdurchlässigkeit zu verringern und eine bessere Projektionsfläche zu schaffen. Die Texte wurden gedruckt und auf die Scheiben geklebt, um den Kontrast zu verstärken. Zur Stabilisierung druckten wir Füßchen für die Plexiglasplatten und vernähten sie mit Angelschnur.
Ergebnis
Unsere Installation zeigt Katharinas Lebensgeschichte in vier Phasen:
Leben in Ungarn (1932): Wohlhabendes Familienleben in Murga, Visualisierungen zeigen traditionelle Kultur und Trachten.
Krieg und Vertreibung (1947): Deportation der Schwester, Flucht der Familie, Visualisierungen von Krieg und Flucht, begleitet von traditionellen Liedern.
Ankunft in Deutschland (1949): Integration in die neue Umgebung, Visualisierungen der Ankunft und der ersten Schritte zur Integration.
Leben in Deutschland (ab 1954): Umnähen der Trachten, Visualisierungen des heutigen Lebens der Donauschwaben.
Jede Nische ist mit Jahreszahlen markiert und führt den Nutzer chronologisch durch die Geschichte. Videoausschnitte und eingravierte Symbole auf beleuchteten Platten ergänzen die visuelle Darstellung.
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