Der Kurs vermittelt die Grundlagen der Datenvisualisierung mit einem Fokus auf das Gestaltungsmittel „Farbe“. In einem kurzen Projekt wird die ordnende Beziehung und vermittelnde Qualität von Form und Farbe erprobt.
Die Darstellungsmittel zur Umsetzung beschränken sich auf den Einsatz von abstrakten, geometrischen Formen und der systematischen Anwendung von Farbe. Das formale Repertoire, d.h. die Organisation, die Form- und Farbgebung der geometrischen Zeichen, assoziative Bezüge zum Inhalt. Die zu entwickelnde visuelle Ordnung stellt weitestgehend den Anspruch, die darin enthaltenden Informationsschichten bereits „lesbar“ zu machen.
Das gleiche Thema soll zusätzlich in einer dynamisch / interaktiven Form gestalterisch erfahrbar gemacht werden.
Suhansera Goekmen, Dominik Fink, Prof. Michael Götte
Datenvisualisierung Femizide in Österreich
Das Semesterprojekt im zweiten Semester konzentriert sich auf die Entwicklung einer chronologischen Datenvisualisierung. Eine besondere Herausforderung dabei ist, dass keine alphanumerischen Zeichen genutzt werden dürfen. Stattdessen sollen ausschließlich abstrakte geometrische Formen und eine systematische Farbgebung verwendet werden. Diese visuelle Struktur soll dabei helfen, die Informationen klar und verständlich zu präsentieren.
In meiner Visualisierung wird das Thema Femizide in Österreich im Zeitraum von 2000 bis 2020 dargestellt.
Zunächst habe ich auf Papier verschiedene Skizzen für meine Datenvisualisierung zum Thema Femizide erstellt. Dabei habe ich mit sehr organischen Formen begonnen. Meine ersten Skizzen zeigten fließende, geschwungene Linien und unregelmäßige Formen, die eine eher künstlerische und freie Interpretation der Daten darstellten. Im weiteren Verlauf merkte ich jedoch, dass die organischen Formen zwar visuell ansprechend waren, aber die Klarheit und Präzision der Datenübermittlung beeinträchtigten.
Daher entschied ich mich, wieder zu geometrischen Formen zurückzukehren. Geometrische Formen bieten eine bessere Struktur und ermöglichen eine genauere und übersichtlichere Darstellung der Daten.Nach einigen Überlegungen und weiteren Skizzen entschied ich mich schließlich für eine Kreisform. Kreise haben den Vorteil, dass sie einfach und doch effektiv sind, besonders wenn es darum geht, Datenpunkte in einem Koordinatensystem darzustellen. Ich legte die Kreise systematisch in einem Koordinatensystem an, wobei die X-Achse den Zeitraum von 2000 bis 2020 darstellt und die Y-Achse die Anzahl der getöteten Frauen.
Jeder Punkt in diesem Koordinatensystem repräsentiert eine getötete Frau, was die Tragweite des Problems anschaulich darstellt. Durch diese systematische Anordnung und die Verwendung von Kreisen konnte ich eine klare und prägnante Visualisierung schaffen, die sowohl die Quantität der Vorfälle als auch deren zeitliche Verteilung effektiv kommuniziert.
Im Nächsten Schritt habe ich mir überlegt welche Farben ich mit dem Thema Femizide assoziiere. Dabei kam mir als erstes die Farbe rot in den Sinn. Mord wird häufig mit der Farbe rot assoziiert. Zunächst habe ich dann eine Farbpalette mit potenziellen Farben erstellt, um erstmal einen groben Überblick zu bekommen. Da ich nicht nur “typische”, sondern auch visuell ansprechende Farbe für meine Datenvisualisierung nutzen wollte habe ich mich neben einem dunklen rot auch für ein erdiges grün und ein rosa entschieden.
Schlussendlich habe ich mich für die dargestellte Farbkomkbination entschieden. Im letzen Schritt habe ich dann bei der Gesamtanzahl der getöteten Frauen mit der Transparenz gespielt, um besonders anschaulich zu machen, dass diese Anzahl stetig steigt. Dabei bin ich so vorgegangen, dass ich die Deckkraft nach oben hin immer mehr verstärkt habe, sodass es ein bisschen an Raketen erinnert, die in die Luft schießen, um zu symbolisieren, dass auch die Fallzahlen immer mehr in Höhe schnellen. Besonders auffällig ist der Anstieg während Covid. Dort waren die Fallzahlen im Vergleich zu den anderen abgebildeten Jahren signifikant hoch.
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