Gestaltungsthema war die Ausprägung von Raum-Effekten, die z.B. auf Sound, die Stimmung oder das Tanzverhalten von Partybesuchern reagieren. Zur Steuerung wurden alternative Interaktionskonzepte jenseits üblicher Regler entwickelt.
Let’s dance!
Mit welchen Mitteln lässt sich die passende Partystimmung erzeugen? Wie steuert man diese? Und wie hängen z.B. Musik und Licht-Effekte zusammen?
Jenseits von üblichen Steuerelementen wie Schieberegler und Knopf sollten alternative Bedienkonzepte zur Steuerung von beispielsweise Lichtintensität, -farbe und -rhythmus gefunden werden. Licht bzw. Raum-Effekte, die auf Sound, die Stimmung oder das Tanzverhalten der Partybesucher reagieren, sollten definiert und die Arten der Interaktion, wie sie erzeugt werden können, erarbeitet werden. Dabei war ganzer Körpereinsatz gefragt: Ob die Steuerung über Hände, die Füße oder weitere Formen der Körperbewegung erfolgen kann – alles war für die Interaktion mit dem Partyraum erlaubt.
Die Studierenden entwickelten verschiedene Konzepte von Recherche über Konzept und Prototyping bis hin zur Evaluation. Die Aufgabe wurde kursübergreifend in „Interface Design 1“ und „Usability“ gestellt und die Entwurfsarbeit methodisch u.a. durch Nutzerbefragungen und -tests begleitet.
Prof. Michael Schuster, Prof. Carmen Hartmann-Menzel
Light Pipe
Aufgabenstellung
Die Aufgabe des Kurses war es, ein Interface zur Steuerung von Licht zu gestalten. Dieses Interface sollte primär im Partykontext verwendet werden. Neben der Konzeption von Steuerelemente galt es auch die Lichtstimmung zu entwerfen. Fokus des Kurses lag neben der Gestaltung auch auf dem Prototypen mithilfe von Arduino Uno.
Ideenfindung
Zu Beginn des Projektes recherchierten wir, welche Möglichkeiten im Bereich Lichtsteuerung schon vorhanden sind und daraus entwickelten wir dann neue Ideen. Unsere Recherche ergab ein buntes und weites Spektrum an Möglichkeiten Licht einzusetzen, auf gängige, aber auch kreative und ungewöhnliche Art & Weise. Es sind viele Ideen zusammengekommen, die wir für unser Interaktionskonzept verwenden können. Nach mehreren Durchsprachen haben wir uns für die Umsetzung einer Lichtröhre entschieden.
Die Lichtröhre soll als zentrale Raumbeleutchtung bei einer Hausparty dienen und dadruch für jeden leicht erreichbar, mit angebrachter Steuerung um die gewünschte Lichtstimmung einzustellen.
Funktionen
Mit den 3 oben stehenden Modi ist unsere Light Pipe ausgestattet, sie sorgen für richtige Lichtstimmung bei einer Party. Durch die Modi wird mit dem Einstellring in vertikaler Richtung durchnavigiert. Drehen des Einstellrings bewirkt eine Farbveränderung. Der Einstellring befand sich anfänglich noch unten an der Light Pipe im Verlauf der Entwicklung wanderte dieser nach oben, um leichter erreicht werden zu können.
Um die Geschwindigkeit bzw. die Sensibilität des Music Visualizer einzustellen wurde, ein Sensibilitätsregler angebracht. Zuerst als Drehknopf unten, schlussendlich als 180° Slider oben angebracht.
Funktionsprototyp
Für die Umsetzung unserer festgelegten Funktionen brauchen wir einen LED Streifen, Arcylglasröhre, Hall-Sensoren und viele Magneten. Der LED Streifen ist für das farbliche Feedback der Röhre zuständig. Die Arcylglasröhre soll als ein Sichtschutz dienen, sodass man nicht auf blanke LEDs schaut und zugleich das Licht angenehm streuen. Ein Hall-Sensor nutzt den Hall-Effekt zur Messung von Magnetfeldern, um zu definieren, ob der Einstellring im oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht wurde. Zu guter Letzt die ganzen Magneten, sie geben den Hall-Sensoren die benötigete Eingabe, des Weiteren um den Einstellring an Position zu halten und beim Drehen ein haptisches Feedback zu geben.
In Blender wurde der erste Einstellring konstruiert, er besitzt ein Innendurchmesser von 50 mm und Außendurchmesser von ca. 64 mm. Die konkave Form stellt sicher, dass man beim vertikalen Wechseln der Modi nicht vom Ring abrutscht. Auf der Innenseite kann man die Aussparungen für die Magneten erkennen.
Designprototyp
Modern und elegant soll unsere Light Pipe sein, sodass sie auch fernab von Partys im Wohnzimmer gut aussieht. Um das zu erzielen, wurden mehrere Designprototypen in Blender entworfen und gerendert. Untenstehend sind die finale Renderings zusehen, einmal beim Einsatz am Tag und einmal bei abgedunkeltem Raum. Das eingesetzte Acrylgasrohr ist allein 100 cm lang und bietet dadurch eine große Lichtausbeute.