Die Studierenden erarbeiten in Kooperation mit dem Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm mediale Konzepte zu verschiedenen stadtgeschichtlichen Themen.
Stadtarchiv Ulm
Das Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm vermittelt die Geschichte der Stadt Ulm bislang vorwiegend mit historischen Originalen, die mit Text und Bild erklärt und eingeordnet werden. Mediale Konzepte fehlen bislang weitgehend. Die Studierenden untersuchen, wo und wie solche Konzepte sinnvoll eingesetzt werden könnten.
Lehrinhalt
Der Kurs behandelt Grundfragen der medialen und interaktiven Vermittlung in Ausstellungen: Was ist sofort sichtbar und was kann von Nutzern entdeckt werden? Welches Verhältnis haben verschiedene Kanäle – Originalexponat, Text/Bild Layout, Hörspiel, oder Erklärfilm? Wie wird die Bedienung eines solchen Kommunikationssystems benutzerfreundlich? Welche Sachverhalte kann Informationsgestaltung erklären? Wie entsteht daraus schließlich ein Gesamtkonzept?
Lernziel
Die Studierenden lernen es Inhalte medial aufzuarbeiten, erhalten Einblicke in die kuratorische Praxis und das interdisziplinäre Arbeiten im Spannungsfeld von Medienproduktion, Wissensvermittlung und Technologie. Sie verknüpfen digitale und analoge Elemente und erarbeiten bedienbare Prototypen.
Im Spätmittelalter war Ulm eine mächtige Reichsstadt, die hauptsächlich durch Handel globale Wichtigkeit erlangt hatte. Als wir jedoch recherchierten, erfuhren wir, dass Ulm bereits im 17. Jahrhundert keineswegs mehr die mächtige Reichsstadt war, über die wir zuvor gelesen hatten.
Das wahre Ulmer Geld - ein Notgulden?
Es stellte sich heraus, dass zahlreiche Ausgaben wie Kriegsschulden nach und nach der Niedergang der Stadt waren. Unsere digitale Ausstellungseinheit nimmt die BesucherInnen mit auf die Reise ins Mittelalter.
Konzept
Um den Prozess der immer weiter fortschreitenden Verschuldung Ulms darzustellen, legten wir die Ausstellung als Zeitstahl an, an der die BesucherInnen entlanggehen. Hierbei teilten identifizierten wir die wichtigsten und größten Ausgaben der Zeitspanne 15. bis 17. Jahrhundert und teilten 5 Stationen ein. Diese sind um einen runden Tisch angeordnet, der mit seiner Formensprache optisch das Thema Münze aufgreift. In der Mitte des Tisches findet eine Animation statt, während der Besucher zusätzlich durch Audioinformationen geführt wird.
Zeitstrahl der Stationen
Damit das Gefühl der Verschuldung und des Geldausgebens aber bei den BesucherInnen ankommt, überlegten wir uns, diese selbst zum symbolischen Verschulden zu bewegen: Bevor der Rundgang beginnt, muss ein Beutel Münzen genommen werden, aus dem bei jeder Station eine Münze abzugeben ist, um weitergehen zu können. Die nachgebildete Münze wird dabei in eine Schublade seitlich am Tisch eingeworfen und erscheint dann digital auf dem Tisch.
Rundgang
Von weitem werden die BesucherInnen zunächst auf das Gedicht aufmerksam, welches seitlich am Tisch aufgetragen ist. Nähern Sie sich, wird der Zeitstrahl erkennbar, welcher außerdem noch einmal mit Kurzüberschriften am oberen Rand angebracht wurde. Durch eine Aufschrift am Münzfach, welches zudem dazu dient den Zeitstrahl zu unterbrechen und nicht wieder am Anfangspunkt zu schließen, werden die BesucherInnen aufgefordert, sich einen Beutel Münzen zu nehmen, um zu beginnen. Es gibt dabei verschiedene Arten von Münzen, je nach historischem Vorkommen.
Beschriftung am TischAufbau von Oben
Nun beginnt eine Audioaufnahme mit der Geschichte hinter jeder Station und eine Animation wird abgespielt. Diese ist perspektivisch von oben angelegt, da sie sich so schlüssig in das Konzept des Tischs und den Blickwinkel der herabschauenden Besucherinnen einfügt.
Besucherin am Tisch
Zwei der Stationen haben wir vollständig ausgestaltet: