Die Studierenden haben anhand eines frei wählbaren Themas neue Konzepte für Produkt-Service-Systeme entwickelt, die unter anderem neben Formen der haptischen Interaktion auch digitale Komponenten und Prozesse berücksichtigen.
Zum Vorgehen
Dazu wurden entsprechende Arbeitsabläufe recherchiert und analysiert, Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Nutzer*innengruppen und analogen wie digitalen Produkten aufgezeigt, um entsprechende Entwicklungspotentiale zu identifizieren.
Wir haben uns dabei mit unterschiedlichen Modalitäten von Interaktion auseinandergesetzt und anhand der jeweiligen Projektthemen neue Lösungsoptionen erarbeitet. Der Arbeitsprozess umfasste User Research, Anforderungsdefinition, Lösungsentwicklung / Prototyping sowie die Evaluation und Präsentation neuer interaktiver Systeme.
Wir haben uns dem Thema Standby angenommen, da der Standby-Modus vieler Haushaltsgeräte für einen beachtlichen Teil der jährlichen Stromkosten verantwortlich ist. Die elektrischen Geräte belasten damit nicht nur die Umwelt, sondern auch den eigenen Geldbeutel, obwohl die Geräte oftmals nur für einige Stunden am Tag benutzt werden.
Standby
Der Standby-Modus, auch als „Schein-Aus-Modus“ bezeichnet, ermöglicht es, dass ein Gerät jederzeit schnell eingeschaltet werden kann, ohne dass es vollständig ausgeschaltet werden muss. Dieser Zustand erfordert jedoch, dass das Gerät ständig mit Strom versorgt wird. Dies führt zu einem kontinuierlich Verbrauch von Strom, auch wenn das Gerät nicht aktiv verwendet wird.
Laut Schätzungen des Bundesumweltamts belaufen sich die jährlichen Kosten für Standby-Modus in Deutschland auf ungefähr vier Milliarden Euro.
Kommunikationsziel
Das interaktive Ausstellungskonzept zum Thema Standby-Verbrauch zielt darauf ab, das Bewusstsein und die Sensibilisierung für den Energieeinsatz von Geräten im Standby-Modus zu steigern. Durch eine faktische und verständliche Darstellung des Problems sowie möglicher Lösungen soll das Verständnis für dieses Thema erhöht werden.
Exponat
Das Ausstellungskonzept setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Unter anderem zum Beginn eine Plakatwand, welche auf das Thema Standby hinführt, eine kurze Erklärung und Fakten bereithält.
Als nächster Bestandteil ist die Hauptinteraktion zu nennen, das Ruderpult.
Auf dem Pult findet die Auswahl der Stelen, mit Hilfe von Auswahlkarten, statt. Zudem wird über den Ruderzug die Hauptinteraktion eingeleitet, durch diese sollen Nutzer*innen nachvollziehen können, wie viel Kraft notwenig ist, um z.B. den Standbystrom von einer Kaffeemaschine aufzubringen. Die Wahl des Ruderzugs als Interaktion hat in diesem Kontext einen symbolischen Charakter. Ruderzüge sind oftmals mit manueller Kraft und Anstrengung verbunden.
Auf der Stele wird die Ruderinteraktion visuell durch ein sich zusammensetzendes Bild unterstützt. Sobald die Anzahl der Ruderzüge erreicht ist, beginnt das Abspielen der Animation und die Nutzer*innen bekommen detaillierte Informationen & Vergleiche zu dem Standby Verbrauch von dem ausgewählten Gerät.
Abschließend sollen die Besucher*innen mit einem Giveaway aus der Ausstellung verabschiedet werden, hierfür wurde eine Postkarte mit hilfreichen Tipps, für das vermeiden von Standbystrom, zusammengestellt.
Technik
Um die geplante Interaktion technisch umsetzen zu können, haben wir uns entschieden, mit einem Arduino zu arbeiten. Für die Messung, ob das Gewicht des Ruderzugs nach oben oder unten bewegt wurde, wurde ein Ultraschallsensor eingesetzt.
Dies haben wir genutzt, um den Zähler bis zehn hochzählen zu lassen.
Um diesen Impuls weiterzuleiten, wurde als Backend ein Node.js Server gebaut, der
das empfangene Signal des Arduinos gesendet bekommen hat.
Nun sollte sich bei jedem ausgelösten Ruderzug das Bild ändern. Um dies zu erreichen, wurde eine einfache Website mit Hilfe von HTML aufgebaut. Durch socket.io wurden Websockets aufgebaut, um live die Anzeige zu übermitteln.
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