Anthropozän
1. Prozess
2. Inspiration und finaler Aufbau
Unsere Fotostrecke beleuchtet das Anthropozän - eine Ära, in der der Mensch eine dominante Rolle in geologischen und ökologischen Prozessen spielt. Wir präsentieren Bilder, die die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch-Mensch und Mensch-Umwelt aufzeigen. Diese Serie lädt dazu ein, die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die direkte Umgebung und die Umwelt zu erkunden.
Der Mensch hinterlässt Spuren - sei es durch unseren Konsum, unsere Technologie oder unsere Beziehung zur echten Welt. Jedes Bild erzählt eine Geschichte von menschlicher Interaktion und reflektiert die Dilemmata und Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen. Somit stellt es ein Zeugnis für die menschliche Existenz auf unserem Planeten dar und lädt dazu ein, über unsere Verantwortung und unsere Rolle in dieser Ära nachzudenken.
1. Prozess
Wir haben uns zunächst für eine dreiteilige Struktur entschieden. Diese Struktur sollte eine Entwicklung in Richtung des positiven Bereichs widerspiegeln. Zu Beginn wird die Person als Widersacher dargestellt, indem sie durch ihr Handeln Leid verursacht hat oder als Täter auftritt. Als Übergang war dann geplant, anhand der Bilder einen Veränderungsprozess darzustellen, bei dem die Person über das Ausmaß ihres Einflusses auf ihre Mitmenschen und die Umwelt nachdenken sollte. Im letzten Teil wird die Person dann als positives Vorbild dargestellt. Ziel ist es, Wiedergutmachung zu leisten, indem man sich der Verantwortung stellt und alles tut, um Schaden und Leid abzuwenden und zu vermeiden.
Im Laufe des Prozesses stellten wir jedoch fest, dass die Bilder zwischen den einzelnen Abschnitten nicht ausreichend miteinander verbunden waren, sowohl im Hinblick auf den “roten Faden” als auch auf die emotionale Gestaltung der Botschaft. Die Betonung lag nach wie vor auf dem Teil, der den negativen Zustand darstellen sollte.
2. Inspiration und finaler Aufbau
Im Zuge dessen haben wir dann beschlossen, den Fokus unserer Fotostrecke neu auszurichten, um einen stärkeren Zusammenhang zwischen den Bildern herzustellen und eine konsistente emotionale Botschaft zu vermitteln. Gleichzeitig sollte jedoch die Grundidee unserer ursprünglichen Geschichte beibehalten werden, indem dem negativen Bild ein Gegenbild gegenübergestellt wird, das mit dem Inhalt unseres Bildes konkurriert.
In seiner Serie “Go no go: die Grenzen von Europa” brach der niederländische Fotograf Ad van Denderen mit den Erwartungen, indem er nach einem Dutzend Bildern von Flüchtlingssituationen ein fremdes Bild eines weiblichen Models in einem Urlaubsort einfügte, das sich inhaltlich, szenisch und inhaltlich nicht von den anderen Bildern unterscheiden könnte. Auf diese Weise schuf er Kontraste und Widersprüche und regte uns offen dazu an, die Reihenfolge der Bilder zu hinterfragen.
Dieses Stilmittel nahmen wir zum Anlass, den Kontrast nun zu unseren Bildern zu suchen, die sich nun vor allem im Negativbereich der ursprünglichen Storyline befanden. Wir verstärkten den Effekt, indem wir das “Gegenbild” direkt nach jedem unserer Bilder aufführten, um die direkte Vergleichbarkeit zu fördern, die Erwartungen und Eindrücke des Betrachters noch stärker zu beeinflussen und auch einen auf Kritik basierenden Erzählstil zu schaffen. Die Gegenüberstellung mit den Hintergrundfarben, die Farbigkeit der Bilder sowie das gespiegelte Layout sollen zum Ausdruck bringen, dass jedes Bild ein “Spiegelbild” hat, das in seiner Aussage, seinem Wert und seiner Botschaft das Gegenteil abbilden soll.
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