Das Dachthema »Beziehung« soll in der Arbeit als eine Metapher und als ein Sinnbild für das Leben und eine Gesellschaft betrachtet und verstanden werden. Wie werden Informationen redaktionell entwickelt und aufbereitet?
Seit je her lebt der Mensch in Beziehungen. Was anfangs eine reine Überlebensstrategie war, entwickelte sich im Laufe der Zeit immer mehr zu einer individuellen Entscheidung, mit wem und wie lange wir in Beziehungen zusammen sein möchten. “Bis dass der Tod uns scheidet” ist in der heutigen schnelllebigen Zeit eher eine Ausnahme und wird meist älteren Generationen zugeschrieben. Hat dieses Modell ausgedient oder sehnen wir uns doch zurück an dieses Gefühl von Sicherheit und Beständigkeit? Welche Beziehungsmodelle geben heute emotionale Stabilität und bedeuten Familie?
Die Arbeit kann sowohl pro und kontra Perspektiven aufzeigen und dokumentarisch, kritisch, ironisch, überhöht oder romantisiert das Thema kommunizieren.
Lehrinhalt
Welche Möglichkeiten eröffnen sich mittels der Fotografie, einer Bildsprache, Text, Typografie und Grafik das Thema darzustellen?
Basierend auf dem Thema Beziehungen entwickelten wir das Konzept für unser Magazin, gestalteten es und wählten sämtliche Bilder aus, um die Vielfalt von Liebe und Partnerschaft visuell einzufangen.
Im Mittelpunkt stehen fünf sehr unterschiedliche Liebesgeschichten, die wir in dokumentarischer Form erzählt haben. Jedes Paar bringt seine eigene Dynamik und Geschichte mit: eine Fernbeziehung, die Nähe trotz Distanz schafft, ein queeres Paar, das Liebe ohne gesellschaftliche Einschränkungen lebt, eine Beziehung, die von anfänglicher Abneigung zu einer frühen Ehe und Elternschaft führte, ein Paar, das sich in Italien traf und Jahre später in Deutschland wiederfand, sowie eine Partnerschaft, die über drei Jahrzehnte ohne größere Streitigkeiten gewachsen ist.
Die Gestaltung des Magazins spielt bewusst mit verschiedenen Materialien und Techniken, um die Emotionen und Vielschichtigkeit der Beziehungen sichtbar zu machen. Neben selbst aufgenommenen Fotografien haben wir mit gescannten Bildern gearbeitet, um Erinnerungen greifbar zu machen und vergangene Momente lebendig darzustellen. Transparente Papierelemente verstärken diesen Effekt und lassen das Magazin wie ein persönliches Fotoalbum wirken.
Ein besonderes gestalterisches Detail ist die individuelle Handschrift jedes Paares, die sich in den jeweiligen Kapiteln wiederfindet. Dadurch entsteht eine sehr persönliche, lebendige Erzählweise, die nicht nur dokumentiert, sondern auch spürbar macht, wie facettenreich und einzigartig Liebe sein kann.