In Invention Design skizzieren wir neue Produkte und Werkzeuge mit einer stark in die Zukunft gerichteten Perspektive. Neue technische Entwicklungen werden kritisch bewertet, um forschend-experimentell sinnvolle Anwendungen zu entwickeln.
Pulmo ist ein Asthma-Inhalator, der neu diagnostizierte Patient:innen mit haptischem und audiovisuellem Feedback bei der richtigen Einnahme und Anwendungstechnik unterstützt.
Hintergrund
Asthma bronchiale ist eine der häufigsten chronischen Atemwegserkrankungen weltweit und betrifft auch in Deutschland eine große Anzahl von Menschen. Laut dem Robert Koch-Institut gaben im Jahr 2019 etwa 8 % der Erwachsenen an, in den letzten zwölf Monaten an Asthma gelitten zu haben.
Besonders für neu diagnostizierte Patient:innen kann der Umgang mit der Erkrankung eine Herausforderung sein, da Asthma nicht heilbar ist, aber durch eine konsequente Therapie gut kontrolliert werden kann. Eine zentrale Rolle spielt dabei die regelmäßige und korrekte Anwendung der verordneten Medikamente.
Studien zeigen, dass Patient:innen, die ihre Medikamente nicht regelmäßig oder falsch anwenden, ein erhöhtes Risiko für Atemnot, häufigere Krankenhausaufenthalte und eine Verschlechterung ihrer Lebensqualität haben.
Daher ist es essenziell, das Bewusstsein für die richtige Inhalationstechnik und die Bedeutung einer kontinuierlichen Therapie zu schärfen.
Und hier kommt Pulmo ins Spiel.
Pulmo bietet visuelles, haptisches und akustisches Feedback.
Ziele des Produkts
Pulmo kommt vom gleichen lateinischen Wort “Pulmo” für Lunge.
Das Gerät ist zur Anwendung in den ersten 4 Wochen nach der Diagnose gedacht.
Dabei hat Pulmo zwei Hauptaufgaben:
Unterstützung bei der richtigen Inhalation: Durch visuelle und haptische Signale hilft Pulmo den Nutzer:innen, die optimale Technik zu erlernen.
Erinnerung an die Medikamenteneinnahme: Das Gerät erinnert Patient:innen daran, ihr Medikament regelmäßig und korrekt einzunehmen.
Technik im Funktions-Prototyp
Der Prototyp des Pulmo-Inhalators integriert mehrere technische Komponenten, um die korrekte Anwendung für Asthma-Patient:innen zu unterstützen. Im Deckel des Geräts sind ein NEOPIXEL X12 LED-Ring und ein ESP32 S3 WROOM 1 Mikrocontroller verbaut, die visuelles Feedback und Steuerung ermöglichen. Im Hauptteil befinden sich ein 5V Piezo-Buzzer und ein Adafruit Vibrating Mini Motor Disc, die haptisches Feedback liefern, sowie ein BMP280 Sensor, der Druck- und Temperaturmessungen durchführt, um die Atemparameter der Nutzer:innen zu überwachen.
Diese Kombination aus Sensorik und Feedback stellt sicher, dass die Nutzer:innen in Echtzeit Anweisungen und Rückmeldungen erhält, um die Inhalation korrekt durchzuführen.
Zusammenfassung
Ziel unseres Projektes war es, die Therapietreue zu verbessern und Fehlanwendungen zu minimieren. Durch die Kombination Sensorik und Feedback ermöglicht der Prototyp eine Echtzeitführung während des Inhalationsprozesses.
Während der Entwicklung haben wir uns intensiv mit den Bedürfnissen der Nutzer:innen auseinandergesetzt und einen iterativen Designprozess durchlaufen. Rückblickend sehen wir noch Potenzial für Verbesserungen, insbesondere in der verwendeten Technik, der Kreation einer Schnittstelle und der Integration in medizinische Systeme.
In einem Atemzug
Wir haben Pulmo entwickelt – einen smarten Asthma-Inhalator, der mit haptischem und visuellem Feedback dabei helfen soll, die Anwendung zu erleichtern.
Der Prototyp nutzt Sensorik und Feedback, um Nutzer:innen in Echtzeit zu unterstützen und Fehlanwendungen zu minimieren. Rückblickend gibt es noch Verbesserungspotenzial in Technik-Komponenten, Schnittstellenoptimierung und medizinischer Integration.