Inhalt des Kurses
Digital Culture & Nachhaltigkeit
Digital Culture
Welchen Einfluss hat eine zunehmende Vernetzung auf unser Alltagsleben? Wie wirken sich Entwicklungen wie der Einsatz von emotionalen Intelligenzen oder Influencermarketing aus? Wie unterscheiden sich digitale Innovationen zu analogen Innovationen? All diese Themen haben Einfluss auf unser zwischenmenschliches Verhalten, unsere Denkweisen und unseren Bezug zur Technologie.
In diesem Kurs haben wir uns damit beschäftigt, wie sich die Automatisierung durch Computer (Industrie 3.0) und die Digitalisierung und Vernetzung (Industrie 4.0) auf unsere Lebenswelten ausgewirkt haben. Jede industrielle Phase bringt nicht nur einen technologischen Fortschritt mit sich, sondern auch einen Wandel der Gesellschaft und somit auch eine Verantwortung für Gestalter, die diese Technologien in Produkte und Prozesse integrieren.
Nachhaltigkeit
Welche Relevanz und Wirkungsfelder gibt es für nachhaltiges Design im IoT-Umfeld? Häufig wird der Begriff Nachhaltigkeit (Sustainability) mit Umweltfreundlichkeit in Verbindung gebracht. Das ist auch richtig! Damit sind aber nicht nur Natur und Tiere gemeint, auch die Langfristigkeit der Menschheit und das soziale Zusammenleben auf dem Planeten spielen eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund haben wir uns die 17 Sustainable Development Goals der UN angeschaut und überlegt, wie bei der Gestaltung vernetzter Systeme auch Themen wie Armutsbekämpfung, Chancengleichheit und Frieden mitbedacht werden können. Welche Lösungsmöglichkeit bieten alternative Geschäftsmodelle und wie können digitale und vernetzte Konzepte zu einer nachhaltigen Welt beitragen?
Digital Product Design and Development
Semesterjahr BetreuungDominik Fink, Bianca Koch
LIFE BELOW WATER
Mit dem Ziel der Sustainable Development Goals Ozeane, Meere und Meeresressourcen für eine nachhaltige Entwicklung zu erhalten und sie nachhaltig zu nutzen habe ich mich befasst und möchte die wichtigsten Erkenntnisse mit ihnen Teilen.
Leben unter Wasser
Die Ozeane bedecken 70 % des Planeten Erde und machen 97 % des Wassers der Erde aus. Über 3 Milliarden Menschen sind für ihren Lebensunterhalt von den Meeresökosystemen abhängig. Es wird geschätzt, dass die Güter und Dienstleistungen, die der Ozean liefert, einen Wert von mindestens 2,5 Billionen US-Dollar pro Jahr haben, was ihn zur siebtgrößten Volkswirtschaft der Welt macht.
Man schätzt, dass wir nur 230.000 der zwei Millionen lebenden Arten im Ozean kennen.
Mehr als 80 % des Ozeans sind noch unerforscht. Da es schwierig ist, zu schützen, was wir nicht wissen, sind nur etwa 7 % der Weltmeere als Meeresschutzgebiete ausgewiesen.
Sie absorbieren etwa 30 % des Kohlendioxids, das der Mensch produziert, und tragen so dazu bei, die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern. Leider hat die Zunahme von CO2 dazu geführt, dass der Säuregehalt der Ozeane seit der vorindustriellen Zeit um etwa 30 % gestiegen ist. Und diese Versäuerung verursacht große Probleme für Meerestiere wie Korallen. Tatsächlich sind bereits etwa 50 % der Flachwasserkorallenriffe der Welt zerstört worden.
Abflüsse aus der Landwirtschaft und in den Ozean fließende Abwässer schaffen Gebiete mit niedrigem Sauerstoffgehalt, die als “tote Zonen” bezeichnet werden. In diesen Gebieten kann das Meeresleben nicht überleben, und die Ökosysteme brechen zusammen. Bis heute haben Wissenschaftler weltweit 415 tote Zonen mit einer Gesamtfläche von über 245.000 km2 identifiziert. Das entspricht in etwa der Größe des Vereinigten Königreichs.
Einfluss von Klima und Pandemie
Wenn es in den Weltmeeren wärmer wird, leben dort auf lange Sicht auch mehr verschiedene Arten, haben britische Biologen festgestellt. Verschiedene Studien legen nahe, dass Wärme gut für die Artenvielfalt ist, wenn es sich um eine räumliche Verteilung handelt: Näher am Äquator leben mehr verschiedene Arten als näher an den Polen. Aber wenn Forscher in der Zeit zurückblickten, zeigte sich ein gegenläufiger Trend: In kühleren Zeiten hatte sich scheinbar eine reichere Fauna in den Meeren getummelt. Warmes Klima scheint die Biodiversität über sehr lange Zeiten zu fördern. Die Forscher warnen jedoch davor, dies in der aktuellen globalen Erwärmung zu erwarten. Dabei haben neben der Temperatur auch andere Faktoren eine Rolle gespielt: Meteoriteneinschläge, Vulkanausbrüche, der Meeresspiegel und das Nährstoffangebot des Wassers.
Durch die coronabedingten Auflagen hat sich die Wasserqualität deutlich verbessert in unseren Gewässern und das Verhalten der Tiere hat sich verändert. So sieht man zum Beispiel an der Küste Italiens eine Gruppe von Pottwalen. Meeresbiologen stellen eine außergewöhnliche Präsenz von Meerestieren im Moment fest. All dies zeigt uns, dass die deutliche Abwesenheit von Menschen, Meerestiere dazu gebracht hat, sich in Gebieten aufzuhalten, wo sie vorher nicht anwesend waren. Im Zusammenhang mit der Corona Pandemie zählt die Natur zu den Gewinnern. Wie lange die Situation so bleiben wird, ist ungewiss.
Fischratgeber
WWF hat einen Einkaufsratgeber erstellt für Fische und Meeresfrüchte, der uns dabei helfen soll eine nachhaltige Einkaufsentscheidung zu treffen. Würde jeder Deutsche nur einmal pro Woche Fisch verzehren, sänke der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch um fast die Hälfte auf acht Kilogramm pro Person. Dabei gilt es auf Bio- und Umweltsiegel, MSC und asc zu achten. Nur die Fische kaufen, die der Fischratgeber empfiehlt. Sowie den Fisch als seltene Delikatesse genießen. So können wir die Fischbestände und die Meeresumwelt für die Zukunft bewahren.
Unterstützende Projekte
The Honu Movement wollen inständig etwas gegen die Vermüllung der Ozeane unternehmen und haben deshalb im September 2019 eine gemeinnützige Organisation die „Plastic Free Planet GmbH“ ins Leben gerufen.
Honu, oder hawaiianisch Meeresschildkröte, steht für Langlebigkeit, Sicherheit und Energie. Sie holen Plastikmüll mit den Händen aus dem Ozean. Das machen sie an Stränden, Flussmündungen oder mit Booten direkt auf dem Meer. Bis zur Abholung durch die Recyclingunternehmen wird das Plastik in ihren eigenen dafür gebauten „Trash-Cabins“ zwischengelagert, um zu vermeiden, dass der Wind oder Tiere den Müll wieder verteilen. Von unseren „Trash-Cabins“ wird der Plastikmüll von geprüften Recyclingunternehmen vor Ort ein mal in der Woche abgeholt und zu einem größeren Sammelplatz gebracht. Hier wird nochmals sortiert. Aus Plastik wird Granulat hergestellt, welches wiederum für neue Produkte, wie zum Beispiel Stühle, verwendet wird. Das gesammelte Plastik wird zu ca. 90 % recycelt, lediglich 10 % des restlichen Mülls wird zur Energiegewinnung verbrannt. Aber auch hier arbeiten sie gemeinsam mit einem Unternehmen daran, daraus Treibstoff zu erzeugen. Sowohl in Deutschland als auch auf den Philippinen haben wir Aufklärungsprojekte gestartet, um die Bevölkerung zur Nachhaltigkeit sensibilisieren.
OZEANKIND e.V. setzt sich national und international mithilfe Recycling- und Bildungsprojekten für Kinder für ein erhöhtes Bewusstsein im Umgang mit Einwegplastik und gegen die stetig zunehmende Vermüllung der Natur durch Wegwerf-Plastik ein. Umweltbildung für Erwachsene findet ebenfalls statt. Bei Erwachsenen geht es vor allem um das Verlassen der Komfortzone, darum die eigenen Gewohnheiten zu überdenken und darum, das Bewusstsein für die Folgen unseres „gelernten“ Alltags zu schaffen.
Einsatz von Künstlicher Intelligenz
Durch den Einsatz von KI wäre es möglich eine Mustererkennung zu erstellen. Sie kann die Migration von Meereslebewesen, die Bevölkerungszahl und die Fischereitätigkeiten nachverfolgen, um nachhaltige Meeresökosysteme zu verbessern und die illegale Fischerei zu bekämpfen.
Was ich selbst tun kann
Beim Einkauf
- Nur lokalen und zertifizierten Fisch kaufen. Kleine Fischer können unterstützt werden, indem man auf Märkten und in Läden vor Ort einkauft.
- Verzichte auf Einwegtüten und -verpackungen. Am besten hast du zum Einkaufen immer einen Stoffbeutel in deiner Handtasche oder deinem Rucksack. Achte zusätzlich darauf, dass du deine alltäglichen Verbrauchsprodukte auch in Glasverpackungen erwerben kannst.
- Kein Wasser aus Flaschen kaufen – kochen, filtern oder chlorieren Sie Leitungswasser, nutzen Sie Regenwasser.
- Falls etwas Neues her soll, gebt eure Kleidung an Bedürftige weiter oder vererbt diese an kleine Geschwister. Oft sind die Kleidungsstücke noch wie neu und können einen noch ein paar Jahre glücklich machen. Achtet beim Kauf von neuen Kleidungsstücken auf das Siegel: Organic 100 – content standard. Textilien aus Naturfasern bevorzugen und damit beim Waschen kein Mikroplastik durch Abrieb ins Abwasser eintragen.
Hygieneartikel
- Vermeide Peelings und setze stattdessen auf pflanzliches Öl, vermischt mit Zucker oder Salz. Achte auf Kosmetikprodukte ohne Mikroplastik. Ein beispielhaftes Siegel ist hierbei das „Natrue-Siegel“.
- Sämtliche Abfälle immer ordnungsgemäß entsorgen und damit die Gewässerverschmutzung durch Plastikmüll gering halten.
TO GO
- Morgens noch schnell beim Bäcker an der Ecke einen Kaffe to go und das in einem Einweg-Styropor-Becher. Aufgrund dessen sollte man auf die vielen stylischen Mehrweg-Varianten umsteigen, diese könnt Ihr ein Leben lang verwenden.
Dominik Fink, Bianca Koch
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