Die Studierenden erarbeiten in Kooperation mit dem Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart Mediale Konzepte für die Große Landesausstellung “Anthropozän – Das Zeitalter des Menschen”, die im Herbst 2021 eröffnen wird.
Lehrinhalt
Grundfragen zur medialen und intertaktiven Vermittlung in Ausstellungsinhalten: Was ist sofort sichtbar und was kann von Nutzer entdeckt werden? Welches Verhältnis haben verschiedene mögliche Kanäle – Originalexponat, Text/Bild Layout, Hörspiel, oder Erklärfilm? Wie wird die Bedienung eines solchen Kommunikationssystems benutzer- freundlich? Welche Sachverhalte kann Informationsgestaltung erklären? Wie entsteht daraus ein Gesamtkonzept?
Lernziel
Aufarbeitung medialer Inhalte, Einblicke in die kuratorische Praxis, interdisziplinäres Arbeiten im Spannungsfeld von Medienproduktion, Wissensvermittlung und Technologie. Erarbeiten von bedienbaren Prototypen.
Prof. Marc Guntow, Prof. Jens Döring, Benjamin Thomsen
Rasantes Wachstum, Riesige Verluste
Die Aufgabenstellung für dieses Semester war eine Konzeption, die Entwicklung und die Realisierung eines (digitalen) Ausstellungsexponates zum Themenkomplex “Anthropozän – Das Zeitalter des Menschen”.
In Kooperation mit dem staatliche Museum für Naturkunde in Stuttgart, sollte in interdisziplinären Gruppen ein Thema didaktisch erfahrbar und erlebbar umgesetzt werden. Aufgrund der aktuellen Situation mit der Corona-Pandemie, sollten die einzelnen Installationen bestmöglich digital zum Leben erweckt werden.
Wir haben uns für das Überthema “Rasantes Wachstum, riesige Verluste” entschieden, da es viele gesellschaftskritische Problemfelder, wie den CO2-Anstieg, das Bevölkerungswachstum, den Massenkonsum etc. aufzeigt und Fragen über die Zukunft und Gegenwart aufwirft. Zudem haben wir den Fokus auf die Herstellung und Folgen von Plastik gelegt.
Für unser Konzept haben wir uns neun Themen überlegt welche wir bearbeiten und darstellen wollten. Diese wären CO2-Emissionen, Ressourcenknappheit, Massenkonsum, Armut und Hunger, Rassismus und Ungleichheit, Medizinische Versorgung, Artensterben, Bevölkerungswachstum sowie Krieg und Terrorismus.
Exponat Aufbau
Um das Interesse der Besucher bereits aus der Ferne zu wecken, wollen wir eine große Wand aus Plastikflaschen aufbauen. Bei dieser sind die Flaschenöffnungen abwechselnd nach vorne und nach hinten ausgerichtet. Es gehen immer 3 Reihen nach rechts und dann wieder 3 Reihen nach links um ein Muster zu erzeugen. Stabilisiert wird die Wand mit Nylonfäden zwischen den Flaschen und einem Metallrahmen welcher sich um die Wand spannt.
Informationsplakate
In der Wand selbst gibt es unterschiedliche Typen von Flaschen welche als Vitrinen und verschiedene Gucklöcher genutzt werden. Zusätzlich unterstützt wird das Exponat durch Informationsplakate mit Datenvisualisierungen und interessanten Fakten zu den einzelnen Themen. Durch die Größe können sie auch von weitem gelesen werden und erzielen eine gute Fernwirkung damit.
Um ein besseres Verständnis für das Projekt und dessen Maße zu bekommen, bauten wir einen Ausschnitt der Wand nach.
Vitrinen
Die Vitrinen enthalten Objekte welche mehr oder weniger offensichtlich mit Plastik und unseren einzelnen Unterthemen zu tun haben. Dabei sollen die Vitrinen für sich selbst sprechen, ohne großen Erklärungstext. Lediglich Objekte welche zu klein oder zu abstrakt sind sollen erklärt werden. Damit sie mehr herausstechen stehen sie aus der eigentlichen Wand hervor und brechen das Muster.
Gucklöcher - statisch
Die statischen Gucklöcher sind von außen lackiert und von innen beleuchtet. Sie beinhalten einzelne statische Bilder um auf umliegende Unterthemen und Problematiken hinzuweisen ohne nun genauer darauf einzugehen. Sie sollen lediglich weitere Punkte aufzeigen.
Gucklöcher - interaktiv
Gleich wie die statischen Gucklöcher sind diese ebenfalls blickdicht lackiert. Hinter den Flaschen befindet sich jeweils ein Screen auf welchem eine Animation passend zum Thema abgespielt wird. Damit man sich den Kopf nicht anstößt beim durchschauen sind die Gucklöcher etwas aus der Wand hervorgehoben. Um die Flaschen Öffnung befindet sich eine Ring mit dem sich der Besucher tiefer in bestimmtes Themengebiet bewegen kann. Wie bei einem Teleskop kann er dieses “scharf” stellen. Durch eine Drehung in die entgegengesetzte Richtung kann er sich wieder in die Hauptebene bewegen wo dann die Animation mit den Überthemen weiterläuft.
Animation: Beispiel CO2 Emissionen - Überthemen
Animation: Beispiel Artensterben - Tiefere Informationsebene
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