Wir machen ein Design Projekt. Mit allem, was dazu gehört: Nutzern, Workshops, Spezialisten, Testings, … Scheitern und Fehler machen zum schnellen Lernen willkommen. Studierende entwickeln Kommunikations-Produkte. Konsequent methodisch.
Der Wald dient vielen als Erholungs- und Freizeitraum, aber ist oft nicht barrierefrei zugänglich. Besonders für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen gibt es Barrieren, die nicht direkt erkennbar sind. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Aufklärung zu dem Thema fehlt.
Bei unserer mobilen Ausstellung “Allerwaldsweg” wollen wir Besucher:innen für den barrierefreien Wald sensibilisieren. Außerdem wollen wir durch ein eigenes Erlebnis die Empathie für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen stärken.
Konzept
Die Ausstellung baut sich aus drei verschiedenen Räumen auf. Im ersten Raum wird man über den Ist-Zustand und die Barrieren aufgeklärt. Im zweiten Raum erfahren Besucher:innen, wie sich der Wald für blinde Menschen anfühlt. Im letzten Raum werden konkrete Beispiele gezeigt und warum Wälder barrierefrei sein sollten.
Rundgang der Ausstellung
Zu Beginn gibt es durch eine Umfrage einen kleinen Denkanstoß. Besucher:innen können mit Stickern abstimmen, ob der Wald barrierefrei ist oder nicht. Über einen QR-Code gelangt man auf eine Website, die alle Inhalte der Ausstellung als Audio-Version bereitstellt.
Barrierefreiheit
Um in das Thema einzusteigen definieren wir den Begriff der Barrierefreiheit im Allgemeinen und im Kontext des Waldes.
Augenkrankheiten und Sehbehinderung
Eine Statistik an der nächsten Wand zeigt, wie viele Menschen in Deutschland von Sehbehinderung betroffen sind. Daneben werden die fünf häufigsten Augenerkrankungen erklärt und beschrieben. Fünf Brillen simulieren die einzelnen Augenkrankheiten und der oder die Besucher:in kann die Augenkrankheiten nachempfinden. Auf einem Bildschirm läuft ein Video von einem Waldspaziergang ab.
Durch die Ausstellung führt ein Leitsystem für Menschen mit einem Blindenlangstock. Aufmerksamkeitsfelder im Leitsystem markieren die Stationen.
Vorteile des Waldes und Barrieren im Wald
An einer drehbaren Säule zeigen wir auf sieben Tafeln, welche positive Auswirkungen der Wald auf unsere Gesundheit hat. Die Barrieren im Wald teilen sich in drei Gruppen: physische, mentale und informationsbezogene Barrieren. Als Gestaltungselement für die emotionalen Barrieren zeigen wir Zitate aus unseren Interviews. Zusätzlich zeigt eine Zugänglichkeitskette, an welchen Stellen eines Waldbesuchs Barrieren auftreten können.
Erlebnisraum
Im zweiten abgedunkelten Raum können die Besucher:innen auf einem Waldweg laufen. Dabei weist der Boden Unebenheiten auf, wodurch das Laufen erschwert wird. Zur Orientierung steht an der Seite des Weges ein Geländer. An diesem gibt es Markierungen, die auf Bäume hinweisen. Diese können ertastet werden, stehen aber nicht im Weg.
Positiv- und Negativbeispiele
Auf Boxen sind Fotos von verschiedenen Wegen abgebildet. Besucher:innen können selbst raten, ob der Weg barrierefrei ist oder nicht. Hinter der Klappe wird die Lösung angezeigt.
Vorteile barrierefreier Wald
Eine große Grafik stellt dar, welche Vorteile ein barrierefreier Wald mit sich bringt. Wir haben mit flächigen Piktogrammen gearbeitet, die einen belebten und inklusiven Wald zeigen, um eine positive Stimmung zu vermitteln.
Abschluss
Am Ausgang gibt es eine Zusammenfassung zu dem Thema Barrierefreiheit im Wald und einen Blick in die Zukunft. Barrierefreiheit ist Aufgabe von allen und es sollte nichts außergewöhnliches sein, dass blinde und sehbehinderte Menschen in den Wald gehen. Für einen barrierefreien Wald braucht es an vielen Stellen noch ein Umdenken.
Flyer und Postkarten
Damit die Ausstellung in Erinnerung bleibt, haben wir außerdem noch Flyer und Postkarten erstellt, die sich die Besucher:innen anschauen und mitnehmen können. Die Postkarten sind mit abgewandelten bekannten Sprüchen bedruckt und werden von unseren grafischen Elementen unterstützt. Alle Themen der Ausstellung werden im Flyer nochmal zusammengefasst.
Kommentare
Kris + Kira
Anonym
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