Methoden, Prinzipien und Prozesse um einerseits Nutzerbedürfnisse und Nutzerverhalten zu erforschen und andererseits geeignete Lösungen und Prototypen zu entwickeln. Zusätzlich Teamkompetenzen entwickeln. Kooperativ HfG + HSAA.
Wie lassen sich relevante Probleme und Chancen erkennen – wie können dafür gute Lösungen entworfen werden? Wie entwickelt man Innovationen? Wie bildet man funktionierende, interdisziplinäre Teams und arbeitet mit externen Akteuren zusammen?
Im vergangenen Semester lernten Ingenieur- und Designstudierende des dritten Semesters verschiedene Methoden, Prinzipien und Prozesse kennen, um einerseits Nutzerbedürfnisse und Nutzerverhalten zu erforschen und andererseits geeignete Lösungen und Prototypen zu entwickeln.
Die Vorlesung findet in einer Kooperation aus den Studiengängen Internet der Dinge – Gestaltung vernetzter Systeme (HfG) und Internet der Dinge – Technologien in der Anwendung (Hochschule Aalen) statt.
Online-Banking-Apps, stellen uns als Nutzer oder Nutzerinnen nicht in den Mittelpunkt. Sie sind schlecht in unseren Alltag integrierbar und meistens umständlich zu bedienen oder unübersichtlich.
Viele kennen das Problem, dass man sich am Ende des Monats fragt, wohin das ganze Geld geflossen ist. Aktuelle Banking-Apps bieten fast keine Funktionen in Bezug auf Gesamtübersichten. Man kann zwar auf externe Finanzmanagement-Programme zurückgreifen oder selbstständig Tabellen erstellen. Des Weiteren kann es schwierig werden, jährliche oder quartalsweise Ausgaben im Blick zu behalten. Auch wer bei Überweisungen die IBAN des Empfängers mehrfach auf Tippfehler überprüft, merkt, dass es beim Online-Banking noch Verbesserungspotential gibt.
Wir sind der Meinung, dass diese Probleme einfach und sinnvoll gelöst werden können!
Konzept
Auf unserer Startseite (linkes Bild) wird außer dem Kontostand eine Statistik angezeigt, welche einen Überblick darüber gibt, wohin seit Monatsbeginn wie viel Geld geflossen ist. Es gibt auch die Möglichkeit, die Ansicht auf die Einnahmen-Statistik umzuschalten. Wenn man in dem Diagramm eine Kategorie auswählt, wird eine detailliertere Statistik (rechtes Bild). Hier werden die Ausgaben oder Einnahmen, die unter diese Kategorie fallen, im Vergleich über die letzten Monate angezeigt. So lassen sich sehr einfach Trends erkennen. Zusätzlich sind alle Ausgaben oder Einnahmen dieser Kategorie aufgelistet, um einen Überblick über diese zu bekommen.
Um Ausgaben oder Einnahmen den Kategorien zuzuweisen, haben Nutzer und Nutzerinnen mehrere Möglichkeiten. Jede Kategorie hat eine eigene IBAN. Wenn man zum Beispiel ein Sportgerät und ein Einrichtungsgegenstand beim selben Händler kauft, kann man trotzdem für beide Dinge eine andere Kategorie festlegen. Dies würde mit Tagging über Algorithmen aktuell nicht funktionieren. Dadurch, dass man mit der IBAN der entsprechenden Kategorie bezahlt, ist der Tagging-Vorgang auch direkt nach der Bezahlung abgeschlossen. So muss man nicht hinterher nochmal jede Transaktion einzeln auswählen, um die Kategorie anzupassen. Wenn man mit der Karte bezahlt (linkes Bild), bekommt man eine Push-Benachrichtigung. Hier rüber kann man mit zwei Klicks sofort nach dem Bezahlen die Kategorie zuweisen. Das ist nötig, da man sonst pro Kategorie eine eigene Bankkarte bräuchte, um das Tagging über die IBANs zu nutzen.
Ein weiteres Feature ist der Nebenkosten Manager (rechtes Bild). Hier kann man alle regelmäßigen Ausgaben (monatliche, quartalsweise und jährliche) auf eine einzige monatliche Ausgabe zusammenfassen. Für die jährlichen und quartalsweisen Ausgaben wird das Geld auf monatliche Beträge umgerechnet und gespart, bis sie fällig werden. Dann wird der gesparte Betrag automatisch, zum richtigen Zeitpunkt an den Empfänger gesendet. Dadurch muss man sich keine Gedanken mehr darüber machen, wann welche Ausgaben auf einen zukommen.
Prozess
Auf diesem Bild kann man unseren Designprozess sehen. Ein Designprozess umfasst alle möglichen Arbeitsschritte und Phasen, die ein Designprojekt bis zum Ergebnis durchläuft. Von links nach rechts ist der zeitliche Ablauf dargestellt. An den Stellen, an denen die Grafik breiter wird, sind wir in die Variantenbildung gegangen und haben sehr viel ausprobiert. Verjüngt sich die Grafik im Prozess, wurden Varianten aussortiert, die in den Nutzertests nicht überzeugen konnten. Unser Designprozess besteht aus 16 Schritten, von der Feststellung des Problems bis zum finalen Prototypen. Während eines Designprozesses entstehen sehr viele Ideen, Varianten und Prototypen. Einige, die wir in unserem Designprozess erarbeitet haben, haben wir in den Hintergrund des Prozesses gelegt, um die Menge darzustellen.
Um ein nutzerzentriertes Produkt zu gestalten, waren wir im ständigen Kontakt mit unserem erweitertem Team, bestehend aus neun Testnutzern und einer Expertin. Bei der Auswahl der Nutzer haben wir darauf geachtet, unterschiedliche Nutzertypen einzubinden, die Banking unterschiedlich nutzen. Manche nutzen viel und manche kein Onlinebanking und zahlen meist mit Bargeld. Eine Bankfachwirtin stand uns als Expertin bei fachlichen Fragen zur Seite. Mit ihr haben wir Möglichkeiten besprochen, wie unsere Ideen auch technisch umsetzbar wären.
Am Anfang des Prozesses haben wir sehr viele Themen gesammelt und uns für das Thema Banking entschieden. Hierzu haben wir verschiedene Probleme analysiert und einige ausgewählt, zu denen wir Lösungsansätze ausgearbeitet haben. In den Nutzertests konnten wir feststellen, welche dieser Ansätze vielversprechend sind. Zu den Besten haben wir dann wieder viele Varianten gebildet, um diese anschließend in Nutzertests zu konkretisieren und zu verbessern. Diesen Vorgang haben wir mehrere Male wiederholt, um am Ende unseren finalen Prototypen zu erhalten, der sich aus den Ideen zusammensetzt, die sich bei jedem Nutzertest im ganzen Prozess durchsetzen konnten.
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