Im Team führen die Studierenden die Neugestaltung eines Produktes in nur wenigen Tagen durch. Der Ablauf und die Methodik eines solchen “Design Sprints” sind im Vorhinein festgelegt.
Der “Werkzeugkasten” der Studierenden wird durch die in den Sprints verwendeten Methoden, die auch außerhalb dieser Situation Anwendung finden, erweitert. Zudem bietet dieses Format zum Semesterabschluss die Möglichkeit, das bereits Erlernte anzuwenden und einen persönlichen Vergleich zum Studienbeginn herzustellen.
Prof. Marc Guntow, Maximilian Schulist, Kai Wanschura, Johanna Wellnitz
gemeinsam kochen mit gnu.
einführung
im rahmen des design sprints haben wir uns für das thema “gemeinsames kochen” entschieden. für eine erste übersicht haben wir alle akteure und aufgaben definiert, die für ein gutes gemeinsames kocherlebnis notwendig sind. wir legten dann noch fest, dass es sich bei unserer zielgruppe um leute unseren alters handeln soll, studierende, die sich gerne und oft treffen um den sozialen kontakt zu pflegen.
mit den ergebnissen, die wir in einem flussdiagramm zusammenfassten, identifizierten wir die für uns interessanteste schnittstelle im gesamtprozess: die planung und organisation des kochereignisses. wir haben uns bewusst dagegen entschieden, in das eigentliche geschehen - das gemeinsame kochen - einzugreifen, denn uns war es besonders wichtig, den freiraum zu lassen, den eine schöne konversation, ein angenehmes beisammensein unter freund:innen benötigt.
als problematisch empfanden wir, nach rücksprache mit einigen freund:innen, die wir zum thema interviewten, dass die organisation oft schleppend verläuft und ein spontanes kochen behindert. außerdem bleibt die kommunikation oft an einer person hängen, die dafür sorgen muss, dass alle details geklärt und alle erforderlichen zutaten besorgt werden.
unser ziel: eine reibungslose vorbereitung legt den grundstein für ein ausgelassenes gemeinsames treffen.
lösung: ein chatbot.
als digital natives läuft die kommunikation bei uns zu einem großteil über kurznachrichten. es lag daher nahe, eine digitale lösung zu finden - gewissermaßen einen “ersatz” für die person, welche die hauptplanung übernimmt.
unsere lösung: ein chatbot, der mit bestimmten vorgaben fehlende details mit allen beteiligten per messenger (whatsapp, imessage, telegram etc.) klärt und die informationen dann in einer app übersichtlich darstellt.
um mögliche berührungsängste mit einem chatbot auf ein minimum zu bringen, wollten wir das produkt so einladend wie möglich gestalten, also eine angenehme, besondere experience schaffen. wir entschieden uns dafür, dass eine app der perfekte rahmen für den chatbot wäre.
das gnu gibt unserer app ein gesicht. wir wählten ein tier, um der experience eine gewisse emotionalität zu verleihen - das gnu war perfekt, denn es gibt kaum nennenswerte konnotationen. neben einem eigenen sounddesign, einem großen fokus auf die haptik der app (in form von besonderen texturen, farbgebung und app-struktur) und einer recht menschlichen sprache des chatbots war uns wichtig, dass nicht alle aus der gruppe die app installieren müssen, sondern nur mindestens eine person.
prototyp
im prototyp wird man durch eine kurze einleitung geführt und beginnt dann direkt mit der einrichtung von gnu. erst kann man festlegen, was alles schon ausgemacht ist und welche details noch fehlen. dann kann entschieden werden, welche der informationen von gnu abgefragt und zusammengetragen werden sollen. ein dashboard (der eigentliche gnu-screen) zeigt den fortschritt der abfragen und vorhandene details. zusätzlich kann in die chats mit den freund:innen direkt in der app manuell eingegriffen oder nachrichten an alle versendet werden.
ein user-testing brachte uns viel input um den ersten prototyp zu verbessern. neben einigen kleineren schwierigkeiten bei der bedienung optimierten wir den einrichtungsprozess. der war im ersten prototyp verwirrend und fühlte sich nicht zielgerichtet an. wir sorgten daher im unten zu sehenden prototyp für einen linearen ablauf der einrichtung.
unsere user:innen äußerten den wunsch, die app ausprobieren zu wollen, sollte sie finalisiert auf den markt kommen.
ausblick
eine spannende frage kam bei uns und unseren tester:innen immer wieder auf:
unser testing konnte leider nur in zeitlich begrenztem rahmen, innerhalb weniger stunden stattfinden. da überzeugte die unkomplizierte kommunikation über gnu. ob sich das allerdings auch über mehrere tage bewahrheitet, müsste ein ausgedehnterer test zeigen.
für die zukunft können wir uns noch vorstellen, dass eine anbindung an lieferdienste (lieferando, gorilla und co.) oder kochrezepte-apps eine interessante erweiterung wäre. zusätzlich wäre es sinnvoll, die eigenständigkeit von gnu genau bestimmen zu können. in unserem test entschied gnu beispielsweise per zufall, welches rezept genommen wurde, wenn es ein unentschieden zwischen zwei rezepten gab, die zur abstimmung standen.
die intensive gemeinsame arbeit am projekt sorgte bei uns für eine enge und freundschaftliche verbindung. wir sind dafür sehr dankbar.
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