Im Kurs ‚Es geht um die Wurst – Futures of Food‘ beschäftigen sich die Studierenden mit möglichen und spekulativen Entwicklungen unseres Ernährungssystem. Wie werden Lebensmittel zukünftig hergestellt, vermarktet, konsumiert und entsorgt?
Eine gesunde und nachhaltige Ernährung für alle Menschen ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Die Transformation einer so wichtigen Säule unserer Gesellschaft bedeutet weitreichende Veränderungen in unserem Alltag und unserer Kultur.
Als Designer:innen begleiten wir diesen ökologischen und sozialen Wandel. Wir haben die verantwortungsvolle Rolle der Impulsgeber:innen und (Mit-)gestalter:innen. Mit Hilfe der Visualisierung von quantitativen und qualitativen Informationen können wir die Entwicklung verschiedener künftiger, möglicher und auch wünschenswerter Zukünfte aufzeigen und zum gesellschaftlichen Dialog beitragen.
Durch eine eigenständige Recherchearbeit, einen Szenario-Workshop und die praktische Arbeit in Form von drei (Kurz-)projekten setzen sich die Studierenden mit einzelnen Aspekten dieses weitreichenden Themas auseinander. In der Ausstellung ist jeweils eines der Kurzprojekte zu sehen.
Die Lebensmittelindustrie ist einer der größten Industriezweige Deutschlands. Was Produktion, Verkauf, Forschung und unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche angeht, hat sich in den letzten Jahrzehnten vieles rapide verändert. Mit der Digitalisierung kamen auch neue Trends auf, die nun hauptsächlich durch die Konsumierenden, also uns, gesteuert werden. Dieses Kurzprojekt beschäftigt sich mit einen kleinen Einblick in die aktuellen Ernährungstrends, welche Einflüsse diese auf die Lebensmittelindustrie haben und wie unsere Ernährung in der Zukunft aussehen könnte.
Recherche
Unsere Recherche hat mit der Lebensmittelindustrie und deren Akteure, also die Produktion, der Transport und die Logistik, der Handel und den Konsument:innen, begonnen. Die erste Konzeptidee war, die wechselseitigen Einflüsse innerhalb der Industrie darzustellen. Dabei haben sich für uns die Konsumierenden als wichtigstes Glied herausgestellt, da die Industrie deren Bedürfnisse erkennen und bestmöglich erfüllen muss, um Profite zu erzielen.
Also entschieden wir uns den Fokus auf die Konsumententrends zu setzen und deren Einfluss auf die Lebensmittelindustrie aufzuzeigen. Abschließend recherchierten wir, wie sich die Trends in der Zukunft entwickeln und wie unsere Art und Weise der Ernährung aussehen könnte.
Styleguide
Farbgebung
Wir haben uns für eine sehr reduzierte Farbwahl entschieden, um die Illustrationen klarer und einfacher/dezenter zu gestalten. Um einen Kontrast zu bilden, haben wir eine warme und eine kalte Farbe gewählt. Das Thema Essen haben wir beide mit wärmeren und das Thema Zukunft mit kälteren Farbtönen assoziiert. Die dritte Farbe, ein helles Blau, kennzeichnet somit ausschließlich den Zukunftsaspekt.
Typografie
Bei der Schriftwahl haben wir uns für zwei verschiedene Schriftarten entschieden. Die Roboto Mono dient für die Überschriften und die Inter in den Schriftschnitten light, regular und bold für die Fließtexte.
Charakterdesign
Wir wollten die Konsumententrends auf eine greifbare Weise darstellen. Daher entschieden wir uns dafür, die Trends in der Form von eher stereotypisch gestalteten Charakteren zu personifizieren. Somit kann sich der Nutzer eventuell selber besser damit in Verbindung bringen. Unsere Charaktere sind passend zu den jeweiligen Trends gestaltet: Der stets informierte Familienvater, die faule Couch-Potato, der junge Student, die Öko-Tante, der vegane Tierfreund, der umweltbewusste Hippie und der sportliche Bio-Hacker.
Illustrationen
Der Stil der Illustrationen ist locker, skizzenhaft und eher verspielt, passend zum gesamten Ton und Konzept der Broschüre. Diese Darstellung soll die Charaktere lebhafter wirken lassen.
Die Illustration des Tisches auf der ersten Doppelseite beinhaltet alle Charaktere und einige Gegenstände, die zu ihnen und den jeweiligen Ernährungstrends passen. Die Tisch-Szene wird auf jeder Seite der Trends erneut aufgegriffen, um eine Verbindung herzustellen und erkennbar zu machen, wo welcher Charakter sitzt. Der Tisch vereint alle verschiedenen Charaktere zu einer Familie und zeigt eine Szene aus deren Alltag. Das erschafft erneut Bezug zum Leser. Vielleicht kann er sich selbst in einem der Charaktere erkennen?
Die Seite “Die Lebensmittelindustrie im Überblick” gibt dem Leser einen kurzen Einblick und eine Übersicht über die wichtigsten Teilbereiche der Lebensmittelindustrie und deren Bedeutung. Sie soll zeigen welchen Weg unsere Nahrung durchläuft bevor sie bei uns ankommt. Auch die Icons, die für die Produktion, den Transport und den Vertrieb stehen, werden hier eingeführt.
Die Icons kennzeichnen später auf den Seiten mit den einzelnen Charakteren, wie jeder Teilbreich von dem jeweiligen Trend beeinflusst wird.
Jede Doppelseite zu den Trends beinhaltet zusätzlich einen “Wusstest du…”-Bereich. Die Fakten werden von zum Inhalt passenden orangefarbenen Illustrationen begleitet.
Die hellblaue Farbe, die wir für die Darstellung der Zukunft gewählt haben, ist sowohl in den Illustrationen des Tellers, als auch bei der Übersicht der Zukunftsszenarien zu sehen. Der Inhalt des Tellers auf dem Cover wird mit Absicht nicht gezeigt, da es offen bleibt, was in Zukunft auf unseren Tellern liegen wird. Auf der letzten Seite wird dann der Leser dazu aufgefordert, seinen eigenen Teller mit seinen Vorstellungen zum Thema “Zukunft der Ernährung” zu füllen und schließt damit das Thema mit einem “Call To Action” ab.
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