Die Nutzung eines vermeintlich simplen digitalen Produkts wird von Studierenden dokumentiert.
Die äußere Form eines Interaction Mappings ermöglicht die schnelle Erfassung einzelner Bedienschritte, Probleme und auch erste Erkenntnisse. Den Studierenden wird die Wichtigkeit der Analyse kleinster Interaktionen für einen erfolgreichen Designprozess näher gebracht. Durch die visuell möglichst klare Aufbereitung des Mappings werden Layout-Grundlagen vermittelt.
Prof. Marc Guntow, Kai Wanschura, Maximilian Schulist, Johanna Wellnitz
Blutzuckermessgerät
Ausgangslage
Wenn ein Nutzer zum ersten mal ein Produkt bedient, kommt er oft in Situationen, die ihn nerven, erfreuen oder sogar komplett überraschen. Diese Reaktionen beim First Use können in einem Interaction Mapping in chronologischer Reihenfolge dokumentiert, analysiert und verglichen werden.
Produkt
Blutzuckermessgerät von Bayer:
Ein elektronisches Gerät zur Bestimmung des Blutzuckers, der Glukose-Konzentration imBlut des Menschen.
Aufgabe
Erfolgreich den eigenen Blutzuckerspiegel zu messen.
Ablauf
Der gesamte First Use wurde auf mehreren Ebenen festgehalten. Da die Nutzerin aufgefordert wurde, ihre Gedanken und Gefühle durch die Think-Aloud-Methode konstant preiszugeben, konnten alle Handlungen und Interaktionen dokumentiert werden. Nachdem die Nutzerin erfolgreich den eigenen Blutzuckerspiegel gemessen hat, wurde sie in einem Interview befragt, sodass ihre Eindrücke festgehalten und Unklarheiten geklärt werden konnten.
Für das Interaction Mapping wurden alle Aussagen der Nutzerin transkribiert. Die Interaktionen mit dem Produkt wurden in einzelne Phasen und Schlüsselmomente unterteilt. In diesen Phasen hat die Nutzerin manchmal einen „Moment of Truth“, oder auch eine extreme emotionale Tiefe erfahren. Diese Ausschläge in positive und negative wurden visuell hervorgehoben.
Ergebnis
Der Prozess konnte in mehrere Phasen unterteilt werden und die Interaktionen mit dem Produkt wurden in Form von Vektorgrafiken dargestellt. Schlüsselmomente wurden in drei Ebenen, “Doing”, “Thinking” und “Saying” aufgeteilt. Die Emotionskurve stellt die Gefühle und “Aha-Momente” der Nutzerin dar. Das Interaction Mapping wurde auf ein 2,10 meter langes Poster ausgedruckt, dass von links nach rechts gelesen wird und die Eindrücke der Nutzerin auf all ihren Auffassungsebenen darstellt.
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