Die Nutzung eines vermeintlich simplen digitalen Produkts wird von Studierenden dokumentiert.
Die äußere Form eines Interaction Mappings ermöglicht die schnelle Erfassung einzelner Bedienschritte, Probleme und auch erste Erkenntnisse. Den Studierenden wird die Wichtigkeit der Analyse kleinster Interaktionen für einen erfolgreichen Designprozess näher gebracht. Durch die visuell möglichst klare Aufbereitung des Mappings werden Layout-Grundlagen vermittelt.
Prof. Marc Guntow, Kai Wanschura, Maximilian Schulist, Johanna Wellnitz
Belichtungsmesser
Die erstmalige Nutzung lässt wichtige Rückschlüsse auf die gestalterische Qualität eines getesteten Produkts zu. Das Produkt kann beispielsweise Freude auslösen, überraschen, aber auch zu Frustration führen. Mithilfe eines Interaction Mappings kann der First Use präzise chronologisch dokumentiert und daraufhin analysiert werden. Somit können Schwachstellen des Produkts identifiziert werden und Erkenntnisse für eine Weiterentwicklung gewonnen werden.
Produkt
Ich habe die Interaktion mit einem Sekonic Flashmate L-308S Belichtungsmesser analysiert. Mit diesem Gerät können Lichtsituationen gemessen werden und daraufhin Kameras korrekt eingestellt werden. Das Produkt richtet sich an Amateurfotograf:innen sowie professionelle Anwender:innen.
Tester
Als Tester fungierte mein Kommilitone Jannes Daur, 19 Jahre alt und ebenfalls IG-Student. Er hat noch nie einen Handbelichtungsmesser benutzt, aber schon viel Vorerfahrung mit Fotografie. Daher ist er bereits vertraut mit dem Zusammenspiel von ISO, Verschlusszeit und Blende. Nachdem er das Gerät ansehen und ausprobieren konnte, sollte er eine exemplarische Aufgabe lösen: “Stell einen ISO Wert von 200 ein und überprüfe welche Blende bei einer Verschlusszeit von einem Sechzigstel empfohlen wird.”
Entwurf
Auf der linken Seite wird das Produkt grafisch mit einer Linienzeichnung dargestellt. Jedes Bedienelement erhält ein eigenes Icon. Das eigentliche Mapping befindet sich in tabellarischer Form rechts daneben. Übergeordnet steht oben die jeweilige Aufgabe und darunter je Spalte die Zeitangabe. Weiter unten folgt eine Visualisierung der Segmentanzeige. In blau werden die Unterschiede zur letzten Interaktion hervorgehoben. Danach wird das Doing textuell erklärt und zusätzlich kommen die Icons zum Einsatz, um noch mal in Kurzform anzuzeigen, welche Tasten gedrückt wurden. Nach Saying und Thinking folgt eine Emotionskurve und zuletzt, abgetrennt vom Rest, die Auswertung. In blau werden die Erkenntnisse des Testers festgehalten und in schwarz andere Anmerkungen von mir.
Insgesamt wollte ich einen klaren und nüchternen Stil finden, der das technische Aussehen der Linienzeichnung aufnimmt und Präzision vermittelt. Als Schwierigkeit erwies sich die Formatvorgabe. Selbst die extreme Länge von vier A2-Seiten reicht fast nicht aus, um alle Interaktionen darzustellen, wobei ich die Höhe kaum nutzen konnte.
Kommentare
Anonym
Hinterlasse einen Kommentar