Verstehen komplexer grammatikalischer Zeichenbeziehungen im Auditiven (Musik) und deren unmittelbare Übersetzung in entsprechend komplexe visuellen Ordnungen (Film). Eine Musiksequenz wird durch die systematische Anwendung gestaltungsmethodischer Strategien in ein äquivalentes, gleichsam vielschichtiges, visuell konsistent interagierendes Zeichenrepertoire (Film) übersetzt.
Entwicklung von Bewertungskompetenz für Mitteilungsqualitäten visueller Prozesse. Intensive Übungsfolgen zu parametrisch entwickeltem visuellem Beschreiben der hierarchisch gegliederter Charaktereigenschaften von Instrumenten und später deren musikalischen Interaktion.
Kennenlernen und Nutzung umfangreicher Settings an relevanten Gestaltungsmethoden.
Prof. Michael Götte, Bernhard Sacha, Claudius Schulz
Neck Breaking Stunts
Musikstück
Das quirlige „Neck Breaking Stunts” von den Musikproduzenten Einar Stray (aus Oslo) und Antonio der Spirt (aus Hamburg) bot die Grundlage (und gleichzeitig die auditive Untermalung) für unsere Animation. Das Stück kann als mystisch, atmosphärisch und beschwörend beschrieben werden. Diese „Grundemotionen” sollten uns durch den Prozess hindurch begleiten und finden sich auch in der finalen gestalterischen Umsetzung.
Prozess
Bei der Analyse des Stücks fällt auf, dass die (neun) einzelnen Tonspuren einer Struktur, teilweise sogar einer Regelmäßigkeit, folgen. Überlagern sich diese bis hin zur Übersteuerung der Töne, mündet das Stück im Chaos.
Die Visualisierung folgt daher dem Grundsatz: GEORDNETES CHAOS – es entsteht ein „wildes” Bild, auf dem viel passiert, runtergebrochen kann aber jedes Element an sich erklärt und nachvollzogen werden.
Ergebnis
Die finale Umsetzung gliedert sich in einen Vorder- und Hintergrund: Im Hintergrund sind die untermalenden Töne (Heulen und Uhh u u u) durch subtile, unkonkrete Veränderungen dargestellt – der mit Gradienten gefüllte Hintergrund fließt von Farbe zu Farbe und sendet dabei „Schallwellen” aus. Der Vordergrund wird von kleinen Punkten dominiert, die das hervorstechende Da Dim Dum visualisieren. Je intensiver das Stück wird, desto mehr erfahren diese Punkte Bewegung, bis sie schließlich „komplett durchgeschüttelt” werden. Danach wird in Musik und Video die Bühne geleert und der Prozess geht wieder von vorne los!
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