Thanos L

Die erste Nutzung eines Produkts ist immer ein besonderer Moment: Hier treffen Vorerfahrungen und Erwartungen auf noch unerschlossenes Gebiet. Designern offenbart dieser First Use Schwachstellen und Opportunity Areas, aus denen sich wichtige Gestaltungsanweisungen ableiten lassen. Im Rahmen dieses Kurses sollten wir ein Interaction Mapping auf Basis eines First Uses mit einer Testperson entwerfen. Meine Userin Katharina hat sich für mich mit der Thanos L Raumsteuerung auseinandergesetzt und mit der Think-Aloud Methode ihre erste Nutzung auf Video festgehalten. Ihre Aufgabe lautete:

Fahre die Leinwand für den Beamer herunter und schalte die erste Lichtleiste aus.

Userin

Katharina ist 25 Jahre alt und studiert Interaktionsgestaltung an der HfG. Technik spielt eine zentrale Rolle in ihrem Leben. Aufgrund ihrer ausgeprägten Wissbegierde ist sie besonders motiviert, Technik zu verstehen. Gleichzeitig zeigt sich Katharina frustriert im Umgang mit unlogischen und unverständlichen Sachverhalten.

Thanos L Raumbedienung

Thanos L ist ein Touch-Raumbediengerät der Firma Thermokon, durch das verschiedene Einstellungen u.a. an Licht, Temperatur und Leinwand in den Räumen der HfG vorgenommen werden können. Dabei kommuniziert Thanos je mit der im Raum verbauten Messsteuerregulung.

Entwurf

Bei der Gestaltung versuchte ich, all diese Informationen im Vordergrund stehen zu lassen: Da der First Use wegen seiner vielen Channels doch sehr komplex war, griff ich auf das klassische Tabellenlayout einer User Journey zurück. In der Infobar am linken Rand sind Informationen zu Thanos, der Aufgabe und der Userin, sowie eine Legende angegeben. Im Mapping sind unter dem Thanos-System, dem Lichtstatus und der Leinwand Katharinas Handlungen stichwortartig zusammengefasst und werden über farbige Icons mit den entsprechenden Eingabefeldern verknüpft. Dazu korrespondierend folgen Gesagtes, Gedachtes und Gefühltes. Bei Unklarheiten ergänzen eigene Kommentare den First Use am unteren Rand des Mappings.

Eine größere Schrift in der Infobar am linken Rand soll das Lesen aus weiterer Entfernung erleichtern und damit einen Überblick geben. Da jedoch der Inhalt des First Uses im Vordergrund steht, erhielt die Infobar einen grauen Hintergrund. Die strukturgebenden Headline-Kacheln bilden mit dem Fazit einen rosafarbenen Rahmen um das Mapping und treten neben der Infobar hervor. Der Verlauf des First Uses ist in sinnvolle Handlungsabschnitte gegliedert. Innerhalb eines Abschnitts führen Grauabstufungen die Leserichtung von oben nach unten. Die Emotionskurve dient als roter Faden und führt die Blickrichtung seitwärts durch das Mapping. Veränderungen im Status und Moments of Truth werden in einem leuchtenden Magenta hervorgehoben.

Interaction Mapping