Im Team führen die Studierenden die Neugestaltung eines Produktes in nur wenigen Tagen durch. Der Ablauf und die Methodik eines solchen “Design Sprints” sind im Vorhinein festgelegt.
Der “Werkzeugkasten” der Studierenden wird durch die in den Sprints verwendeten Methoden, die auch außerhalb dieser Situation Anwendung finden, erweitert. Zudem bietet dieses Format zum Semesterabschluss die Möglichkeit, das bereits Erlernte anzuwenden und einen persönlichen Vergleich zum Studienbeginn herzustellen.
Prof. Marc Guntow, Maximilian Schulist, Kai Wanschura, Johanna Wellnitz
Travid – Reisen in der Pandemie
Dass sich unser Reiseverhalten in der Pandemie grundlegend verändert hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Nicht zuletzt die unklare Informationslage bezüglich Einreise-/Ausreisebestimmungen und Corona-Maßnahmen im Ausland macht es schwer, die nötige Motivation zu finden, um auf Welterkundung zu gehen. Ich habe mich gefragt, wie ich es schaffen könnte, diesen verkomplizierten Prozess zu vereinfachen - dabei half mir ein fünftägiger Design Sprint.
Design Sprint
Wie kann ich dem User einen Überblick über alle wichtige Informationen geben und ihn gleichzeitig für die Pandemie sensibilisieren? Im Rahmen des Design Sprints entwickelte ich ein Longterm-Goal, das fortan meine Richtung weisen sollte: Ich möchte Reisenden einen einfachen Überblick über die relevanten Corona-Maßnahmen in allen Stationen ihrer Reiseunternehmung unter Beachtung ihres Impfstatus und ihrer Herkunft geben. Dazu analysierte ich die User Journey einer Single-Person, die mehrmals privat im Jahr innerhalb der EU verreist und schaute, an welchen Touch Points meine Lösung anknüpfen könnte.
Nach einer Handvoll Interviews entschied ich, mich auf den Prozess vor Reiseantritt zu konzentrieren. Geboren war Travid, eine Reiseapp, die den User passgenau auf den eigenen Impfstatus über die für ihn relevanten Bestimmungen informiert und ihm außerdem ermöglicht, seine Entscheidungen auf aktuelle Daten zu basieren. Mithilfe von Figma baute ich einen schnellen Prototypen, den ich an vier Interviewees testete. Nach diesem ersten RITE übernahm ich das wertvolle Feedback und implementierte es in meinen Prototypen.
Die App
Im Zentrum des Design Sprints stand die Gestaltung der beiden Funktionen Explore und Pinnwand. Dabei habe ich mich einerseits von der Explorefunktion bei Kayak.de, andererseits von der iOS Wetter-App inspirieren lassen.
Die Explore-Funktion
Unter Explore soll es dem User möglich sein, die Weltkarte auf Basis von Darstellungsoptionen, wie der 7-Tage-Inzidenz oder Einreisebestimmung, anzuschauen. Durch interaktive Bedienung lassen sich Informationen, auf den angegeben Impfstatus angepasst, gezielt zu Ländern und den darunter geordneten Gebietskörperschaften einholen. Empfehlungen auf Basis individueller Präferenzen helfen dem User bei seiner Entscheidungsfindung. Darüberhinaus bieten Community-Bewertungen subjektive Erfahrungsberichte über die Lage vor Ort.
Die Pinnwand-Funktion
Hat sich der User für ein oder mehrere Reiseziele entschieden, kann er diese ähnlich wie bei Pinterest auf seine Pinnwand speichern. Analog zur iOS Wetter-App steht der aktuelle Standort immer an erster Stelle, sodass der User sich schnell über die aktuelle Lage im derzeitigen Aufenthaltsort informieren kann. Hier finden sich außerdem Informationen zu Teststationen in der Nähe. Ansonsten kann der User über eine Farbkodierung schnell entschlüsseln, wie es um die Inzidenz steht und ob eine Einreise unter seinem Impfstatus möglich ist. Möchte der Reisende Änderung von Maßnahmen und Einreisebestimmungen nicht verpassen, kann er für die gespeicherten Orte Benachrichtigungen aktivieren.
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