Allein im Jahr 2021 kamen weltweit 57,4 Millionen Tonnen Elektroschrott zusammen. Das ist in etwa so viel, wie alle erwachsenen Europäer zusammen wiegen. In der heutigen Konsumgesellschaft ist es üblich, Geräte die ihre Funktionalität verloren haben ihrem Schicksal zu überlassen. Wir wollen mit unserem Produkt RepAiR dem ganzen entgegenwirken, indem wir ein Reparaturhilfesystem entwickelt haben, welches den Endverbraucher dazu befähigt jegliches elektronisches Gerät wieder funktional zu machen.
Research
Zu Beginn haben wir erstmal eine ausführliche Recherche betrieben, damit wir das Einsatzfeld von Augmented Reality bestimmen konnten. Des weiteren auch um uns selber klarzumachen welche technologischen Möglichkeiten in naher Zukunft im Bereich AR umsetzbar sind, denn letztendlich ist das Invention Projekt als Zukunftsprojekt zu verstehen, in welcher Future Technologies in Form eines Konzeptes ausgearbeitet werden sollen. Unser Ergebnis: Im Zuge der Industry 4.0 soll den technischen Möglichkeiten von AR mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden und sogar heute schon werden AR-Anwendungen genutzt um Sachverhalte mit Interface-Elementen zu verdeutlichen, wie z.B. bei der Ausbildung von neuem Fachpersonal in der Automobilbranche.
Prototyp & User-Testing
Unsere erste Konzeptidee war, dass der User von einem Experten über eine AR-Brille Reparaturanweisungen in sein Sichtfeld hineinprojiziert bekommt. Wir prognostizierten, dass sich die Reparaturhilfe für den Nutzer über AR deutlich schneller und einfacher gestaltet, da während der Reparatur parallel Anweisungen gegeben werden können und was insgesamt viel reaktiver ist, als z.B. in einem YouTube Tutorial. Dazu bauten wir einen Prototypen, der die AR-Umgebung durch eine Zoom-Bildschirmübertragung nachahmt, aus der First-Person-Perspektive des Nutzers. Diesen testeten wir an ausgewählten Nutzern, die unter Anleitung Origami-Schiffchen falten sollten, dabei stellte sich heraus, dass das parallele Arbeiten mit persönlicher Beratung vom Experten, deutlich einfacher für den Nutzer war.
Konzept
Nach dem User-Testing wurde ein ausführliches Konzept erarbeitet. Die Grundidee baute darauf auf, dass es ein Communitysystem gibt, indem Hilfspersonen und Hilfsbedürftige zusammenkommen. Dazu muss man im Onboarding seine Reparaturkenntnisse zu bestimmten Geräten angeben, damit die KI einschätzen kann, inwiefern der User als Reparaturhelfer geeignet ist. Da es allerdings in der Community auch Leute gibt, die sehr technisch versiert sind und eben auch einige, die sich noch nie mit dem reparieren auseinandergesetzt haben, integrierten wir ein Punktesystem für die Bezahlung. Sollte man also Unterstützung brauchen bezahlt man die Hilfsperson mit Punkten, welche man in seinem Konto aufladen kann. Die Hilfsperson erhält diese Punkte und kann Sie sich gegebenenfalls in Euro auszahlen lassen. Somit profitieren beide Seiten. Man kann also sowohl als Bedürftiger als auch als Helfer agieren und bekommt für beides die entsprechende Motivation.
Interaktionskonzept
Für die Bedienelemente in unserem AR-Interface, haben wir uns an den Holo-Lens-Guidelines orientiert. Ein wichtiger Punkt war z.B., dass die Elemente sich an die reale Umgebung anpassen. Ist der Raum eher dunkel, switchen die Interface-Elemente in den Lightmode, ist es sehr hell, switchen sie in den Darkmode, also anpassbar nach Umgebungslicht. Des weiteren sollten sich die interaktiven Elemente auch an den Reparaturprozess angleichen. Hat der User einen Schritt geschafft erkennt die KI, dass dieser Schritt abgeschlossen ist und blendet daraufhin direkt die nächste Anweisung ein. Wir setzen bei der Bedienung der Interaktion auf Eyetracking, Gestensteuerung und Spracheingabe.
Das Design
Aufgrund der genannten gestalterischen Anforderungen an unsere Interaktionselemente, haben wir uns sowohl beim Onboarding als auch bei der Interaktion unserer AR-Experience für eine Mischung aus violetten und blauen Farbtönen entschieden. Unsere Neutrals gehen dabei von weiß in grau blau über. Da unsere Nutzer in der AR-Experience einen ungefähren Abstand von ca. 0,5m - 1m haben, entschieden wir uns für Schriftgrößen im Spektrum zwischen 12 und 48 Pixeln.
Tolles Konzept, das genau in die richtige Richtung geht! Finde gerade auch den Communityansatz gut.
Grundsätzlich funktioniert das AR-basierte System auch schon in der Praxis, z. B. bei einem großen deutschen Aufzughersteller zur Unterstützung der Monteure vor Ort.
Wie gesagt: Cooler Ansatz!
Kommentare
Stahlbaron
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