Im Rahmen des Projekts konzipieren Studierende aus vier Studiengängen in interdisziplinären Projektgruppe mediale Installationen zum Thema “Hutgeschichten”, in Kooperation mit dem Deutschen Hutmuseum Lindenberg im Allgäu.
Prof. Marc Guntow, Prof. Jens Döring, Maximilian Becht
Hut Kino – Memory Game
Einleitung
Im Rahmen unseres Universitätskurses “Digitale Exponate” haben wir in dieser Dokumentation einen Einblick in die Entwicklung eines digitalen Exponats für das Deutsche Hutmuseum in Lindenberg gegeben. Das Museum, welches ein umfangreiches Erbe in der Hutkultur hat, diente als Inspirationsquelle und Umgebung für unsere Entscheidungen sowie für die kreative Auseinandersetzung.
Ziel des Kurses
Das Ziel des Kurses “Digitale Exponate” war es, ein Verständnis für den Umgang mit der medialen Aufbereitung von Inhalten zu vermitteln. Im Fokus stehen Einblicke in die ausstellungsgestalterische Praxis und die Unterstützung interdisziplinärer Arbeit. Wir wollen lernen, digitale und analoge Komponenten miteinander zu verbinden und benutzerfreundliche Prototypen zu erstellen.
Konzeptentwicklung
Die ersten Ideen
Jeder von uns startete mit einem 10-minütigen individuellen Brainstorming, bei dem wir unsere ersten Ideen und Skizzen für das Projekt entwickelten. Nach dieser Einzelarbeit tauschten wir unsere Skizzen aus und setzten uns zusammen, um aus unseren Gedanken ein überzeugendes Konzept zu formen.
Aufgrund unserer spielerischen Herangehensweise waren wir uns schnell einig und strebten danach, eine Lösung zu entwickeln, bei der Nutzer sowohl einen spielerischen Aspekt erleben als auch ausreichend Wissen vermittelt bekommen. Besonders wichtig war es, dass die Hüte direkt im Mittelpunkt stehen, da sie der Schwerpunkt unseres Projekts sind.
Das fertige Konzept
Schlussendlich haben wir uns für ein herkömmliches Memory-Spiel entschieden, das sowohl einzeln als auch zu zweit gespielt werden kann. Dies basiert zum einen darauf, dass es uns wichtig war, Menschen jeden Alters einzubeziehen, da nahezu jeder mit diesem Spiel vertraut ist. Ein weiterer Grund für diese Entscheidung war die einfache Handhabung. In einem Museum möchten Besucher sich nicht mit komplizierten Anleitungen auseinandersetzen müssen, sondern direkt ausprobieren. Daher erschien uns ein Memory-Spiel als ideale Grundfunktion.
Durch dieses Spiel haben die Besucher die Möglichkeit, ihr bisheriges Wissen über Hüte in Filmen zu vertiefen. Es werden immer zwei Karten aufgedeckt und versucht, ein Paar zu finden. Wenn ein Paar gefunden wird, wird ein passender Videoclip abgespielt, der eine Szene zeigt, in der der Hut prominent inszeniert ist. Für das Memory-Spiel haben wir 10 bekannte Filme ausgewählt und entsprechende Videoclips geschnitten. In diesen Kurzvideos werden kleine Informationen und Fakten über den Hut zusätzlich eingeblendet. Nach jedem Neustart werden die Karten neu gemischt und verteilt, um ein erneutes Spielen zu ermöglichen.
Design und Umsetzung
Die Gestaltung des Start und Memory Screens bildet nicht nur den ersten Eindruck unserer Ausstellung, sondern auch die gesamte Erfahrung. Gemeinsam haben wir uns darüber Gedanken gemacht, wie dieser aussagekräftige Einstieg aussehen soll, um eine klare und ansprechende Stilrichtung für unser digitales Exponat zu definieren.
Bei der Überarbeitung der Farbgestaltung, ging es darum sicherzustellen, dass die Beamer Projektion nicht zu blendend ist. Diese Anpassung war wichtig, um nicht nur ästhetisch ansprechende, sondern auch augenfreundliche visuelle Elemente zu schaffen. Wir bildeten mehrere Startscreen Varianten, um die neue Wirkung der Farbwahl zu testen.
Wir haben als kontinuierliche Verbesserung nicht nur die Memory-Karten angepasst, sondern auch das Spielfeld und die Aktionskarten erneut optimiert. Diese Änderungen wurden vorgenommen, um sicherzustellen, dass die visuelle Gestaltung im gesamten Spiel logisch und harmonisch ist.
Aufbau und Technik
Um optimale Spielerfahrung sicherzustellen simulierten wir das Spiel zu Beginn mit Papierkarten und einem kleinen Bildschirm.
Dadurch konnten wir die genaue Anzahl der Karten bestimmen, sowie eine Entscheidung für digitale statt echten Karten treffen. So vermeiden wir potenzielle Risiken wie Diebstahl oder Verlust im Museum.
Das Memory-Spiel programmierten wir mit HTML, CSS und JavaScript. Wir befestigten einen Beamer an der Decke, der das Spiel schräg von vorne auf den Tisch projiziert, um möglichst viel Schatten zu vermeiden. Bare Conductive ermöglicht Interaktion durch Berühren oder Tippen auf den Tisch beziehungsweise die Tischkarten.
Diese Entscheidungen zielen nicht nur darauf ab, die Ausstellung sicher zu halten, sondern auch eine nachhaltige und einfach reproduzierbare Spielerfahrung zu schaffen, in der die Museumsbesucher im Mittelpunkt stehen.
Feinschliff und Endergebnis
Im letzten Schritt verfeinerten wir das Exponat. Der Spielfeldhintergrund wechselte von Blau auf Schwarz, um Blendeffekte zu reduzieren. Das gesamte Spielfeld wurde im Code gedimmt, um die Augenbelastung zu mindern.
Durch eine Code-Optimierung startet nun vor Spielbeginn eine einladende Blinkanimation im Idle-Modus. Ebenso gestalteten wir einen “Endscreen”, um das Spielende anzuzeigen. Die Endanimation ist noch in Arbeit und wird rechtzeitig zur Ausstellung fertiggestellt.
Zuletzt verkleideten wir den Tisch mit weißem Papier, da schwarze Verkleidung die Projektion beeinträchtigte. Rote Vorhänge an der Bildschirmverkleidung schaffen eine kinoähnliche Atmosphäre.
Unsere visuelle Dokumentation betont den Fokus auf den Museumsbesucher. Sie zeigt spielerische Inhaltsvermittlung für Einzel- und Zwei-Spieler-Erfahrungen. Die Abschlusspräsentation vor dem Kurs brachte wertvolles Feedback, insbesondere zu Endanimation und Spielfelddimmung. Teilweise umgesetzt, planen wir weitere Anpassungen bis zur Ausstellung.
Fazit
Unser Projekt für das Deutsche Hutmuseum verbindet geschickt Hutgeschichte und Filmkultur. Im Team integrierten wir Technologie und Designideen für ein beeindruckendes Besuchererlebnis. Die Bewältigung technischer Herausforderungen stärkte unser technisches Know-how und förderte kreative Problemlösungsfähigkeiten. Unser Exponat zielt darauf ab, Museumsbesuche spielerisch zu gestalten und die Teilnahme am Kurs war lehrreich und inspirierend. Wir sind stolz auf unser Ergebnis.
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