In manchen Abschlussarbeiten im 7. Semester setzen sich die Projektteams aus verschiedenen Studiengängen zusammen. Hier können die unterschiedlichen Kompetenzen und Gestaltungsschwerpunkte in der Projektarbeit optimal verzahnt werden.
Pornografie prägt durch ihre leichte Verfügbarkeit zunehmend die sexuelle Entwicklung und Beziehungsvorstellungen junger Menschen. Gleichzeitig fehlt es an Aufklärung und Unterstützung in Schulen und Familien. “Pornografie in Perspektive” schafft einen Raum für Aufklärung und Dialog über Pornografie. Mit einer interaktiven Ausstellung wollen wir Jugendliche, Eltern und Pädagogen gleichermaßen ansprechen und ein Bewusstsein für die Auswirkungen pornografischen Konsums auf Sexualität und Beziehungsvorstellungen schaffen.
Die Ausstellungswand
Für die primäre Informationsaufnahme haben wir eine Ausstellungswand gestaltet, die sich mit der Bedeutung der Pornoindustrie für die Verbreitung der VHS-Kassette auseinandersetzt. Zudem regt sie die Besucher*innen zum kritischen Nachdenken an und stellt die Frage, wie sie das Dargestellte in Pornos einordnen. Diese beiden Aspekte werden durch die Überschrift „Wie schaust du Porno?“ hervorgehoben.
VHS-Kasetten
Wir entschieden uns dazu, neun VHS-Kassetten Cover zu gestalten, die dann auf der Wand ausgestellt werden. Dazu überlegten wir uns je einen fiktiven Pornotitel, die thematisch auf stereotypen Pornohandlungen wie bspw. dem Postboten oder Mechaniker basieren. Bei der Gestaltung waren wir von alten VHS-Porno Covers inspiriert. Das Ziel war es, die Stimmung von alten Covern nachzuempfinden und uns ihre Kitschigkeit zunutze zu machen. Auf unseren Covern sind Illustrationen abgebildet, da wir kein explizites Material ziegen wollten, allerdings kann man auf einigen der Illustrationen auf eine gewisse Zweideutigkeit stoßen.
Interaktionsmöglichkeit
Besucher*innen können eine VHS-Kassette auswählen und in den VHS-Player einlegen. Daraufhin startet eine Animation, die einen stilisierten Porno zeigt. Eine neutrale Erzählerstimme begleitet das Geschehen und beschreibt es sachlich. Der Ablauf basiert auf klischeehaften Pornodarstellungen. Immer wieder erscheinen Pop-ups, die das Video unterbrechen. Mithilfe eines Game-Controllers können die Besucher:innen mit interaktiven Minispielen interagieren, die sie dazu anregen, das Gesehene kritisch zu hinterfragen.
Wir sehen unser Projekt als wichtigen Beitrag zur Sexualaufklärung. Es zeigt, wie Design und Aufklärung Hand in Hand gehen können, um gesellschaftlich relevante Themen nachhaltig zu behandeln. Unsere Arbeit bietet eine Grundlage für ähnliche Initiativen und bestärkt die Notwendigkeit einer differenzierten, offenen und konstruktiven Auseinandersetzung mit Pornografie und deren Einfluss auf junge Menschen.