CARING

Einleitung

Im Semesterprojekt des sechsten Semesters der Studiengänge IoT beider Hochschulen und Interaktionsgestaltung der Hochschule für Gestaltung geht es darum, eine selbst definierte Problemstellung während des Semesters zu bearbeiten, um einen möglichst realen Produktentwicklungszyklus zu simulieren. Unterstützt wird das interdisziplinäre Projektteam jeweils mit einem Workshop-Paket, indem wissenswerte Inhalte auch von referierenden aus der Industrie unterstützt werden. In verschiedenen Entwicklungsstadien werden erarbeitete Inhalte jeweils dem kompletten Semester präsentiert sowie Weekly stand-ups mit den Dozenten beider Hochschulen abgehalten.

Projektziele

Das Projektteam hat sich während des Semesters darauf fokussiert, ein Frühwarnsystem für Motorradfahrer zu entwickeln, welches einen Fahrer frühzeitig vor gefährlichen Straßensituationen wie überholenden Gegenverkehr in unübersichtlichen Straßenkurven, zu schneller Kurvenfahrt sowie Gegenständen auf der Fahrbahn entsprechend warnt. Um alle Anwendungsfälle übersichtlich darzustellen wird ein Benachrichtigungssystem für den Fahrer so gestaltet, dass es für ihn nachfolgende key Findings erfüllt. Der Fahrer soll in der Lage sein, das Warnsystem selbstständig und einfach zu montieren. Die Benachrichtigung soll so eingängig wie möglich sein und darf unter keinen Umständen vom Verkehr ablenken oder den Fahrer oder gar andere Verkehrsteilnehmer blenden. Die unterschiedlichen Dimensionen müssen klar abgetrennt sein und die Benachrichtigung soll zu jeder Tag und Nachtzeit für den Fahrer sichtbar sein.

Die Funktionsweise

Erreicht werden beschriebene Projektziele mit Hilfe des Entwickelten Produkts CARING. Mit Hilfe eines Beleuchtungs-Rings um den Tacho, welcher neben unterschiedlichen Farben auch unterschiedliche Animationsabläufe darstellt, wird der Fahrer vor den entsprechenden Szenarien gewarnt. Farb- und Animationsdimension sind so gewählt, dass mühelos auch Menschen mit eingeschränkter Farbwahrnehmung einen Mehrwert des Produkts haben. Aufgrund unterschiedlicher Abmessung von Tachos auf dem Zweiradmarkt ist das Produkt entsprechend nicht nur für Rundtachos, sondern auch für quaderförmige Tachos skalierbar, da die Dimensionen nicht an eine spezielle Form geknüpft sind. Zudem lässt sich CARING auch auf weitere motorisierte Zweiräder, wie Roller oder Mofas, skalieren.

Datenerhebung

Im ersten Schritt der Datenerhebung nehmen wir an, dass wir die Daten des eHorizon Systems beziehen, weil diese eine optimale Datenquelle für unser Produkt darstellt. Beim eHorizon System werden Daten wie die Straßengeometrie, Verkehrszeichen oder kurzfristige Vorfälle auf der Straße aus verschiedenen Quellen abgerufen und zusammengefasst. Meist aus Fahrzeuge die das System bereits eingebaut haben und somit als Datenspender aber auch Datenempfänger agieren. Durch den Effekt der Schwarmintelligenz wird das System immer besser und genauer.
Folgend werden die ganzen Daten an eine Cloud geschickt und ausgewertet. Unser Produkt am Motorrad hat Zugriff auf diese Cloud und bezieht in Echtzeit die für uns relevanten Verkehrsdaten.

Informationsvermittlung

Der LED Ring soll den Fahrer oder die Fahrerin vor verschiedenen Gefahren warnen vor allem in und vor Kurven. Caring kann vor vier unterschiedlichen Gefahren warnen vor Gegenverkehr vor Hindernissen vor gefährlichem Straßenzustand und vor erhöhter Geschwindigkeit in Kurven. Damit jede Warnung ihren einzigartigen Platz auf dem Ring findet ist dieser in vier Bereiche aufgeteilt oben unten links rechts.

Animationen

Szenario Gegenverkehr
Erkennt das System Gefahr im Gegenverkehr, bspw. durch einen dort überholenden PKW, zeigt es eine LED Animation in Gelb von oben nach unten auf den Fahrer zulaufend an. Ist der Fahrer dem Gegenverkehr am nächsten, beginnen alle aktiven LEDs auf der linken Seite zusätzlich zu blinken. Dies sorgt dafür, dass der Fahrer noch mehr Aufmerksamkeit für den potentiell gefährlichen Gegenverkehr vor ihm bekommt. Als Systemfarbe wird Gelb gewählt.

Szenario Hindernis
Erkennt das System ein Hindernis auf der eigenen Fahrbahn, so leuchten die LEDs auf der rechten Seite des LED Rings entsprechend von unten nach oben weglaufend vom Fahrenden, um die Distanz zu simulieren. Ist der Fahrer dem Hindernis am nächsten, beginnen alle aktiven LEDs auf der rechten Seite zusätzlich zu blinken, je näher der Fahrer dem Objekt kommt. Dies sorgt dafür, dass der Fahrer noch mehr Aufmerksamkeit für das Hindernis vor ihm bekommt. Als Systemfarbe wird Orange gewählt (beim physischen Prototyp dann weiß).

Szenario gefährliche Kurve
Erkennt das System, dass ein Fahrer mit zu hoher Geschwindigkeit auf eine Kurve zufährt, warnt es ihn mit einer statischen Anzeige an roten LEDs. Diese gehen mit verringern der Geschwindigkeit zusammen mit der Tachonadel zurück also nach links und bei erhöhen der Geschwindigkeit aufbauend nach rechts, sodass der Fahrer ein besseres Gefühl bekommt, mit welcher Geschwindigkeit sich eine Kurve unbeschadet durchfahren lässt.

Szenario Straßenzustand
Der untere Teil des LED-rings stellt nun einen Index dar, in welchem Zustand die aktuell befahrenen Straße zum momentanen Zeitpunkt ist. Miteinberechnet werden für den Ausschlag der LEDs neben dem Zustand der Straße auch Schnee, Eis oder Glätte durch Regen. Je mehr LED‘s leuchten desto rutschiger oder gefährlicher ist der Straßenzustand, dabei kann der Ring drei Stufen anzeigen.

Produktbilder

Prototyp Vorführung