Die Studierenden erarbeiten in Kooperation mit dem Haus der Geschichte Baden Württemberg mediale Konzepte für die Wechselausstellung “Gier”.
Gier
Die Studierenden erarbeiten in Kooperation mit dem Haus der Geschichte Baden Württemberg mediale Konzepte für die Wechselausstellung “Gier”.
Lehrinhalt
Grundfragen zur medialen und interaktiven Vermittlung in Ausstellungsinhalten: Was ist sofort sichtbar und was kann von Nutzer entdeckt werden? Welches Verhältnis haben verschiedene mögliche Kanäle – Originalexponat, Text/Bild Layout, Hörspiel, oder Erklärfilm? Wie wird die Bedienung eines solchen Kommunikationssystems benutzerfreundlich? Welche Sachverhalte kann Informationsgestaltung erklären? Wie entsteht daraus ein Gesamtkonzept?
Lernziel
Aufarbeitung medialer Inhalte, Einblicke in die kuratorische Praxis, interdisziplinäres Arbeiten im Spannungsfeld von Medienproduktion, Wissensvermittlung und Technologie. Erarbeiten von bedienbaren Prototypen.
Prof. Marc Guntow, Prof. Jens Döring, Benjamin Thomsen
sexuelle beGIERde
In dem Projekt beGIERde, welches in dem Kurs digitale Exponate bearbeitet wurde, haben wir uns die letzten Monate intensiv mit der sexuellen Gier auseinandergesetzt.
Was löst sie im Körper aus? Wo liegen die Grenzen der Gier? Wohin führt sexuelle Gier im schlimmsten Fall?
Diese Empfindungen haben mit den BesucherInnen zu tun, denn diese müssen diese Gefühle erfahren und wurde ziemlich schnell erkannt, dass wir die Besucher*innen in den Mittelpunkt stellen wollen und der eigene Körper das eigentliche Exponat ist.
Das Konzept
01 - Tabuzonen
Als erstes Thema der Ausstellung werden von der Gesellschaft oft ernannte Tabuzonen am eigenen Körper mit Balken markiert. Danach erscheint ein Aufklärungstext, durch den gezeigt werden soll, dass diese Stellen trotzdem dadurch nicht totgeschwiegen werden sollen.
02 - Der Boden und die Interaktion mit dem Spiegel
Auf dem Screen erscheint nach dem ersten Themenwechsel eine Information, dass mit dem Boden zusammengearbeitet werden muss. Wenn ein Schritt auf den nächsten Kasten am Boden gemacht wird, verändert sich auch der Content auf dem Screen und das nächste Thema startet. Das weiter gegangen werden muss, erkennt man durch das Blinken des nächsten Blobs neben dem Kasten am Boden.
Blinkende Blobs am Boden
Blinkende Blobs in Verbindung mit dem Spiegel
02 - Wo verspürst du Lust?
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Mit flacher Hand wählen Besucher*innen die Farbe und können das Objekt mit geschlossener Hand bewegen. Wird die Hand wieder geöffnet, rastet das Element an eine Fläche am Körper und es werden für einige Sekunden alle möglichen Körperbereiche als Konturen sichtbar. Danach kann eine weitere Stelle eingefärbt werden oder über den Highscore-Button eine Heatmap zum Vergleich ausgerufen werden.
02 - Was passiert währenddessen im Körper?
Mit dem nächsten Menüpunkt erfahren Besucher*innen, was im Körper passiert, sobald man Lust empfindet. Auf den eigenen Körper werden Organe, Nervenbahnen und Hormone gemalt, die als Animation zu eingesprochenem Erklärtext ablaufen.
03 - Okay oder nicht okay?
Mit dem Zeigefinger können Antworten gewählt werden. Der Spiegel zeigt anschließend die richtige Antwort und erklärt in zwei Sätzen warum dies so ist. Mit einer Frage zu Besitz wird übergeleitet in das nächste Thema.
06 - Die Schattenseite
Die Besuchenden stehen nun direkt vor dem Spiegel und werden mit drei Silhouetten konfrontiert und können durch anwählen mit dem Zeigefinger selbst wählen, wessen Geschichte sie lesen wollen und erfahren so Stück für Stück mehr über den Menschenhandel-Skandal der Bordellkette “Paradies”. Freier und Zuhälter stehen im Vordergrund und verdecken die Silhouette der Prostituierten halb. Das Kapitel endet indem Besucher*innen ein Besitzer-Tattoo auf ihrem eigenen Körper sehen und somit plötzlich in die Rolle einer Prostituierten geworfen werden.
07 - Minimodell
Um sich alles besser vorstellen zu können, wurde ein Stop Motion Video eines Minimodells der Ausstellung erstellt.