In diesem Kurs explorieren Studierende mit den Mitteln des Design mögliche, wahrscheinliche und wünschenswerte Zukünfte des Gesundheitswesens und erweitern den nutzerzentrierten Design-Ansatz um Methoden aus der Zukunftsforschung.
Die COVID-Pandemie hat viele Aspekte unseres Alltags verändert und zu teils hitzigen Diskussionen über die Gesundheitsversorgung geführt - ob in der Politik, in der Öffentlichkeit oder am familiären Frühstückstisch. Nach zwei Jahren Pandemie, befindet sich unsere Gesellschaft im Übergang zu einem neuen Normalzustand. Der richtige Zeitpunkt um über die Zeit nach der Pandemie - eine endemische Zukunft - zu reflektieren.
In diesem Kurs geht es um die Auseinandersetzung mit “Design Futuring”. In diesem neuen Wirkungsfeld der strategischen Gestaltung erweitern wir Design von einem rein nutzerzentrierten Ansatz zu einem zukunftsorientierten Ansatz, um zu erforschen, welche Zukünfte möglich und welche wünschenswert sind. Unter dem zentralen Thema “Design for Care - Imagining futures of health care in communities and society” entstanden Projekte, die die Zukunft des Gesundheitswesens in der Gesellschaft innovieren, spekulieren oder kritisieren. Zum Beispiel durch Ideen für neue Objekte/Produkte/Werkzeuge/Dienstleistungen, durch Szenarien gänzlich neuer technologischer Möglichkeiten oder die bewusste Anregungen einer positiven/negativen Debatte über mögliche Konsequenzen unseres heutigen Handelns. Dies wurde durch unterschiedliche gestalterische Ausdrucksformen realisiert wie z. B. Video und Fotografie von (zukünftigen) Artefakten, Produkten, Dienstleistungen, Prototypen, Visualisierungen, Demonstratoren bis hin zu faszinierenden interaktiven Erfahrungen.
Das Projekt entstand in Kooperation mit der BARMER Ersatzkasse.
Ziel des Projektbriefings war es mögliche Zukünfte des Gesundheitssystems zu explorieren und diese mit unserer Projektarbeit erlebbar zu machen.
Als Penicillin 1942 auf den Markt kam, dachten wir Bakterien ein für alle Mal besiegt zu haben. Doch Antibiotika sind heute nicht mehr die Wunderwaffe für die wir sie damals gehalten haben. Im Gegenteil, sie bürgen bei verantwortungsloser Nutzung große Risiken und drohen zum zahnlosen Tiger zu mutieren. Das Ausmaß der Gefahr ist den meisten Menschen heutzutage nicht einmal bekannt und das obwohl im Jahre 2050 bereits 10 Millionen Menschen pro Jahr daran sterben könnten1 - die globale Antibiotika-Krise, ausgelöst von antibiotikaresistenten Keimen.
Antibiotika werden sehr häufig verschrieben, oft auch ohne dass die Ärztin sicher sagen kann, ob es sich bei unserem Leiden um eine bakterielle Infektion handelt oder nicht. Besonders in der Tiermast werden sie unverhältnismäßig oft eingesetzt. Die Bakterien mutieren bei dieser Art der Nutzung von Antibiotika und werden resistent, vor allem wenn ein Antibiotikum falsch angewendet wird. So entstehen nach und nach immer resistentere Bakterien, die nicht mehr mit den herkömmlichen Antibiotika behandelt werden können.
Die Antibiotika-Krise kann zu einem der größten Probleme unserer Zukunft werden, wenn wir nicht handeln. Doch viele Menschen wissen nicht einmal, was zu tun ist.
Deshalb haben wir eine Bewegung ins Leben gerufen.
Die Antibiotika-Krise kann bewältigt werden, wenn wir global, ganzheitlich und zukunftsorientiert handeln. Es ist unsere Hauptaufgabe Menschen dazu anzutreiben unserer Bewegung zu folgen. Diese soll die Diskussion über Antibiotikaresistenz endlich in den Vordergrund des öffentlichen Bewusstseins rücken. Den Menschen muss klar sein, welche Zukunft unser Gesundheitssystem ansteuert, wenn wir den Kurs nicht ändern.
Wir müssen Massen mobilisieren, die bereit sind auf die Straße zu gehen um Ärzt:innen ins Gewissen zu reden. Um den Pharmaunternehmen klar zu machen, warum sie neue Antibiotika entwickeln müssen. Um der Politik zu zeigen, welche Gesetze verabschiedet werden müssen und um die Landwirtschaft wachzurütteln, warum die Nutzung von Antibiotika in der Tiermast so bedenklich ist.
Wir wollen von einer kleinen, lokalen Initiative zu einer globalen Bewegung skalieren. Um dies zu erreichen bedienen wir uns einem der größten Hebel unserer heutigen Zeit, den sozialen Medien. Ein lokaler Instagram Account in Schwäbisch Gmünd soll den Anfang machen. Hier kann eine kleine Community entstehen, die durch interessante Inhalte, packenden Geschichten und bewegende Treffen im öffentlichen Raum wächst. Ziel ist es, genug Menschen zu bewegen, um unser Team immer weiter zu vergrößern und in mehreren Städten Fuß zu fassen. Erst Schwäbisch Gmünd, dann ganz Deutschland und schließlich die große Weltbühne. Mit unserem dystopischen Ansatz aus dem critical design und mitreißenden Erzählungen gelingt es uns, den Menschen die Augen zu öffnen. Anti.biotikaresistenz zeigt was passiert, wenn wir nicht laut werden, wenn wir nichts ändern am Umgang mit Antibiotika. Anti.biotikaresistenz führt auf einen Weg aus der Krise heraus und richtet sich an die Menschen, die wirklich etwas verändern können.
Instagram AccountSticker im öffentlichen RaumPlakat zum Demoaufruf
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