Mithilfe von nutzerzentrierten Gestaltungsmethoden haben die Studierenden einen ganzheitlichen Gestaltungsprozess, von der Problemdefinition bis hin zum Prototyp, durchlaufen.
Projektthema
User Research, Konzept, Entwürfe und Prototyp für eine Benutzer- und erlebniszentrierte Software unter Berücksichtigung eines vorgegeben Themengebiet wie z.B. Gesundheit, Organisation, Produktivität, etc. und unter Einbezug von nutzerzentrierten Gestaltungsmethoden.
Inhalt des Faches
Die Studierenden erlangen methodische und analytische Fähigkeiten für die konzeptionelle Entwicklung und Gestaltung nutzerzentrierter Software. Mithilfe von Methoden zur Nutzerforschung wie z.B. User Journeys, Experten- und Konsumentenbefragungen oder Stakeholdermaps, werden Anforderungen für die spätere Software analysiert und divergente Nutzergruppen definiert. Durch die Anwendung von Designmethoden wird ein iterativer Gestaltungsprozess durchlaufen. Während des Prozesses wird unter Zunahme von unterschiedlich ausgearbeiteten Prototypen die Interaktionskonzepte auf Benutzbarkeit und Usability getestet.
Gestalten für Menschen, eine der wichtigsten Fähigkeiten eines Designers, ist die grundlegende Fähigkeit, die im Fach Interface Gestaltung erlernt werden soll. Durch einen sehr langen und intensiven Rechercheprozess wird dem Grunde des ausgesuchten Problems nachgegangen und das Fundament für eine User zentrierte Lösung gelegt. Das Endprodukt soll dann die Ergebnisse des Rechercheprozesses klar widerspiegeln und eine einheitliche Lösung darstellen.
Problemdefinition
Der Geruch eines Menschen ist einer der prägnantesten Eindrücke, den man hinterlassen kann. Dennoch fällt es vielen Menschen schwer, sich darüber auszudrücken. Die Welt der Parfüms wirkt auf die meisten Neulinge esoterisch, elitär und unverständlich. Dieses Gatekeeping hindert Menschen daran, in diesem Bereich der Selbstdarstellung zu partizipieren, weswegen wir es uns zur Aufgabe gemacht haben, ein Produkt zu gestalten, das die Welt der Parfums für mehr Menschen öffnet.
Konzeptualisierung
Unsere User Journey sieht vor, dass die NutzerInnen erst durch ein schnelles On-Boarding mit Questionnaire in das Thema eingeführt werden. Dabei sollten die wichtigsten Teile eines Parfums verständlich erklärt werden und die Präferenzen der NutzerInnen herausgefunden werden. Danach erhalten die NutzerInnen eine kuratierte Auswahl an Parfums, die sie dann testen können, um herauszufinden, ob das Parfum ihnen zusagt. Die Parfums sollten dabei mit ihren wichtigsten Bestandteilen dargestellt werden und in verständlicher Sprache beschrieben werden.
Die Themen die in unseren Befragungen immer wieder aufgekommen sind, waren die individuelle Befragung, kuratierte Auswahl und Zeit zum Ausprobieren. Das sind schließlich auch die Themen an die wir ansetzen und die dadurch auftretenden Probleme im Digitalen lösen wollen.
How might we introduce the customer easily understandable to the world of scents while not having the possibility to try every fragrance directly?
Durch die Competetor-Analyse konnten wir feststellen, dass vor allem der Punkt der Approachability schlecht bis gar nicht gegeben ist. Kuration der Parfüms und Informationen sind zwar gegeben, aber oft schwer ersichtlich, auch hier könnte also die Approachability verbessert werden. Für das Testen gibt es Ansätze, wie ein Abomodell von Scentbird. Sie haben zwar einen guten Hintergedanken sind aber noch nicht ausgereift genug.
Endprodukt
Mit dem fertigen Endprodukt, haben wir uns auf dem Namen „Scentience“ festgelegt. Dieser verbindet die beiden englischen Wörter „Scent“ (deutsch: „Duft“) und „Sentience“ (deutsch: „Bewusstsein“) zu einer Wortmarke, die den Grundgedanken unseres Produkts einfängt. So stellt diese Wortmarke das Bewusstsein für Düfte, das wir in unseren NutzerInnen wecken wollen, dar. Das Endprodukt besteht aus dem Testkit und der App. Beim Testkit handelt es sich um eine Starterbox, die Variationen der am häufigsten anzutreffenden Duftrichtungen beinhaltet. Sie sollen den NutzerInnen die Möglichkeit bieten, ein grundlegendes Vokabular aufzubauen und dadurch den klassischen Duftbeschreibungen einen Teil ihres esoterischen Charakters nehmen. Die Düfte sind dabei farblich kodiert. Die App begleitet dann im Onboarding die erste Erfahrung mit dem Testkit, bzw. den darin beinhalteten Düften und schafft eine Umgebung, in der diese Düfte mit dem nötigen Kontext verbunden werden. Nachdem wir unsere NutzerInnen kennengelernt haben, bieten wir ihnen einen Raum, in dem sie neue Parfums kennenlernen können und durch die Einbindung von schon probierten/gekauften ihre Empfehlungen verbessern können. Wir bieten auch einen Raum, in dem man anhand verständlicher Duftbeschreibungen und Reviews fundierte Kaufentscheidungen treffen kann, während man sich in der Informationssektion unserer App weiter über Parfums informieren kann. Damit bieten wir ein holistisches Gesamtkonzept, um neuen Parfumenthusiasten alle Ressourcen für ihre eigene explorative Reise in diesen Teil der Selbstexpression zu ermöglichen.