Verstehen komplexer grammatikalischer Zeichenbeziehungen im Auditiven (Musik) und deren unmittelbare Übersetzung in entsprechend komplexe visuellen Ordnungen (Film). Eine Musiksequenz wird durch die systematische Anwendung gestaltungsmethodischer Strategien in ein äquivalentes, gleichsam vielschichtiges, visuell konsistent interagierendes Zeichenrepertoire (Film) übersetzt.
Entwicklung von Bewertungskompetenz für Mitteilungsqualitäten visueller Prozesse. Intensive Übungsfolgen zu parametrisch entwickeltem visuellem Beschreiben der hierarchisch gegliederter Charaktereigenschaften von Instrumenten und später deren musikalischen Interaktion.
Kennenlernen und Nutzung umfangreicher Settings an relevanten Gestaltungsmethoden.
Musikstück
Wir entscheiden uns dafür, unsere Musikvisualisierung zu dem Stück »Gnossiennes No. 4« des französischen Komponisten Erik Satie (1866-1925) zu realisieren. Das Musikstück ist ein solo Klavierstück, gespielt von der rechten und der linken Hand. Bezeichnend durch seine Einfachheit und Klarheit, ist das Stück sehr sensibel und träumerisch. Die Herausforderung im Visualisierungsprozess besteht darin, die Feinheiten und graduellen Nuancen, die der Intepretation innewohnen, zu erkennen und entsprechend darzustellen.
Analyse
Das Sammeln bildlicher Assoziationen entwickelt eine visuelle Sprachlichkeit für das Musikstück. Anschließend ordnen wir den Charakteren des Stückes sprachliche Begrifflichkeiten, sowie passenden Visualisierungsmöglichkeiten in einem sogenannten Morphologischen Kasten zu. Damit gelingt uns der Übertrag der charakterlichen Merkmale des Musikstückes in eine visuelle dynamische Ebene.
Prozess Musikvisualisierung
Für die Umsetzung arbeiten wir in After Effects. Zunächst markieren wir das gesamte Musikstück mit Marken, um in der Zusammenarbeit genau zu wissen, wann welcher Ton anklingt und wie dieser nachhallt. Neben den Animationen zu jedem Ton, muss auch die Kamerafahrt von links nach rechts animiert werden. Die Kamera sollte sich nicht linear bewegen und hin und wieder stehen bleiben oder schneller werden, damit der Betrachter wirklich das Gefühl hat, den Notenverlauf mit einem Blick durch die Kamera zu verfolgen. Die Endanimation mit dem Herauszoomen aus dem Bild wird ebenfalls extra animiert. Am Ende kombinieren wir die Teilstrücke zum Endergebnis.
Veranstaltungsplakat
Zusätzlich zu der Musikanimation entwerfen wir ein entsprechendes Veranstaltungsplakat. Die Aufgabe besteht hierbei in der Übertragung der erarbeiteten visuellen Grammatik des Musikstückes auf ein statisches Medium. Wir entscheiden uns dafür, ein hochformatiges A1-Plakat zu entwerfen. Nach einigen Skizzen und der Überlegung, welcher Ausschnitt der Animation abgebildet werden soll, gestalten wir folgendes Ergebnis.
Hinterlasse einen Kommentar