In Invention Design skizzieren wir neue Produkte und Werkzeuge mit einer stark in die Zukunft gerichteten Perspektive. Neue technische Entwicklungen werden kritisch bewertet, um forschend-experimentell sinnvolle Anwendungen zu entwickeln.
Noice ist eine Invention, die Nutzern ermöglichen soll, Gruppenkonversationen an lauten Orten und Umgebungen zu führen, ohne dabei durch diesen Sound Overwhelm abgelenkt zu werden.
Sound Overwhelm tritt an verschiedenen Umgebungen wie zum Beispiel Großraumbüros, öffentlichen Verkehrsmitteln oder sogar in den eignen vier Wänden auf. Zu den negativen Folgen der Geräuschüberflutung gehören oft ein erhöhtes Stressniveau, verminderte Konzentration und ein vermindertes Wohlbefinden. Durch die Analyse von verschiedenen Faktoren von Sound Overwhelm stellten wir fest, dass sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld Gespräche in lauten Umgebungen eine große Herausforderung darstellen.
Technologien
Nachdem wir unser Problem in Tiefe erfasst hatten, suchten wir nach einer Lösung, wie wir Menschen untereinander verbinden könnten, sodass sie während einer Konversation hauptsächlich sich untereinander hören könnten. Dafür bedienen wir uns schließlich an der Peer-to-Peer Technologie. Durch diese in Kopfhörer implementierte Technologie können sich unsere Nutzer untereinander verknüpfen und eine Sound Bubble gründen.
Durch eine anschließend umfassende Recherche zu Audiotechnik, drahtlosen Konnektivität und mobilen Anwendungen stießen wir auf eine Forschung der NTT Sonority. Dieses Unternehmen beschäftigt sich mit dem Konzept einer »Personalized Sound Zone«, welche durch Technologien wie Noise Cancellation, Echo cancellation und Event detection. Durch die weitere Recherche zum Thema selektives Hören und Sound Zones bemerkten wir, dass es nicht darum geht, Umgebungsgeräusche auszuschalten oder als unnötig und nötig zu deklarieren, sondern unsere Nutzer diese regulieren können sollten. Darum bedienten wir uns für die Wahrnehmung und Kategorisierung von Geräuschen an Machine Learning.
Da diese Technologien nicht alle in Kopfhörern implementiert werden konnten, bietete eine App die perfekte Ergänzung, um Geräusche sowohl außerhalb der Sound Bubble als auch innerhalb der Sound Bubble regulieren zu können.
Das Konzept
Um einen Überblick, über den Verlauf einer Gruppenkonversation mit unserem System von Noice zu bekommen, erstellten wir zunächst einen User Journey. So waren wir in der Lage die Interaktionen unserer Zielgruppe mit unserem Produkt und der App ganzheitlich zu betrachten. Mit Hilfe der daraus entstandenen Map arbeiteten wir jeweils die Funktionen der App und den Kopfhörern aus.
Immer wieder stießen wir dabei auf die Erkenntnis, dass es nicht für jede Aktion zwingend eine Geste oder Funktionen unserem System benötigt, denn am Ende ging es auch darum die natürlichen Interaktionen, zwischen Personen wenn sich gegenübersitzen nicht zu vernachlässigen.
Shared Sound Bubbles
Wir haben die Bedeutung der Inklusion erkannt und das Konzept der »Shared Sound Bubbles« entwickelt. Wir wollten sicherstellen, dass unsere Nutzer mit der Gesellschaft verbunden bleiben und dennoch die Kontrolle über ihre akustische Umgebung behalten. Mit Shared Sound Bubbles wollten wir ein Gleichgewicht zwischen personalisierten Hörerlebnissen und gemeinschaftlichem Engagement schaffen.
Produktdesign
Das finale Produktdesign stellt Kopfhörer dar, welche mit einem großen Button versehen sind. Dieser Button macht es möglich, in Gruppenkonversationen einzutreten, auszutreten, Personen an der Konversation teilnehmen zu lassen oder Teilnahmeanfragen zu vermeiden.
Application
Unsere finale Application besteht zunächst aus einem Anmeldebereich. Dieser ist notwenig, denn um Gruppenkonversationen gründen zu können musst unser System wissen, wer daran teilnimmt. Anschließend folgt eine Aufklärung über die Gesten und damit Interaktionsmöglichkeiten mit den Kopfhörern, die den Nutzer über die drei Hauptfunktionen der Kopfhörer aufklären sollen.
Start
Schließlich folgen auf der Startseite die wichtigsten Funktionen, die schnell zugänglich sein sollten, wie die Einstellung der Lautstärke innerhalb und außerhalb der Sound Bubble.
Hörmodus
Um umgebungsspezifische Einstellungen zu speichern, ist es möglich einen Hörmodus zu erstellen. Diese Konfigiration erfolgt im zweite Navigationpunkt Hörmodus. Hier werden durch Machine Learning Geräusche aufgenommen und kategorisiert. Unsere Nutzer können die Lautstärke Kategorien anschließend individuell anpassen. Neben dieser Anpassung kann auch eine Ortsangabe mit erfolgen. Diese Einstellung kann schließlich ermöglichen, dass man an diesen Orten automatisch mit dem bereits erstellten Hörmodus verbunden wird.
Bubbles
Im Navigationspunkt Bubbles werden die gespeicherten Sound Bubbles angezeigt. Hier könne auch weitere Gruppenmitglieder hinzugefügt werden oder Inhalte von Gruppenkonversationen aufgerufen werden. Dieser Menüpunkt lässt Platz für viele weitere Ideen und Möglichkeiten, die eine Gruppenkonversation bereichern können.
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