In der Bachelor-Arbeit im 7. Semester bearbeiten die Studierenden anhand eines frei wählbaren Themas ein Gestaltungsprojekt, in dem sie ihre erlernten Kenntnisse in Recherche, Konzept und Entwurf praktisch anwenden.
Als Frühgeborene gelten alle Kinder, die vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen.
Eine regulär verlaufende Schwangerschaft dauert etwa 40 Wochen, in denen das Kind optimal heranreifen kann und sich die werdenden Eltern sowohl körperlich als auch seelisch auf ihre neue Rolle vorbereiten können.
Kommt ein Baby jedoch vorzeitig zur Welt, kann dies schwerwiegende Folgen haben, da viele seiner lebenswichtigen Körperfunktionen noch nicht vollständig ausgereift sind. Diese Unreife führt zu medizinischen Herausforderungen, die eine spezielle Versorgung in darauf ausgerichteten Kliniken, den sogenannten Neonatologien, erforderlich machen. In Deutschland ist es heute möglich, Frühgeborene ab der 24. Schwangerschaftswoche intensivmedizinisch zu behandeln, das ist nur ein wenig mehr als die Hälfte einer vollständigen Schwangerschaft. Diese kleinen und zarten Babys bringen durch ihre extreme Unreife zahlreiche gesundheitliche Defizite mit sich, die im Krankenhaus ausgeglichen werden müssen.
Die viele Technik die sich direkt am, aber auch besonders um das Kind herum befindet, erzeugt hierbei einen besorgniserregenden Anblick. Dieser löst in den bei Eltern Ängste, wie zum Beispiel Berührungs- und Zukunftsängste, aus.
Doch vor allem in den letzten Jahren ist deutlich geworden, welch eine wichtige Rolle die Eltern bei der Entwicklung ihres Kindes spielen. Sie können nachhaltig zur Stabilisierung und Verbesserung des Zustands ihres Kindes beitragen. Das Stichwort hierbei ist Oxytocin, ein Glückshormon das auch als “Kuschelhormon” bezeichnet wird. Dieses wird durch den engen Kontakt zwischen Eltern und Kind ausgeschüttet. Beim sogenannten Känguruhen wird das nackte Kind auf die nackte Brust eines Elternteils gelegt und zugedeckt. Das sorgt für eine Ausschüttung des Hormons, sowohl beim Kind, als auch bei den Eltern. Es lindert nicht nur nachweislich das Schmerz- und Stressempfinden des Frühchens, sondern stabilisiert auch die Vitalwerte, wie die Atem- und Herzfrequenz. Vor allem in der ersten Stunde nach der Geburt, der sogenannten “Goldenen Stunde” hat der Hautkontakt zu den Eltern einen sehr großen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes. Langfristig erleichtert die erste Begegnung den Aufbau einer emotional starken Bindung zum Kind und reduziert die Entstehung von Berührungsängsten. Wird das Känguruhen auch auf der Station weitergeführt, hilft es den Eltern zusätzlich leichter mit der Situation auf der Station klarzukommen und eine intensive Bindung aufzubauen.
Trotz dieser enorm wichtigen Rolle, die die Eltern in der Pflege und Förderung ihres Kindes haben, sind diese kaum als Stakeholder in den medizinischen Produkten beachtet und der nachweislich wichtige erste Kontakt ist aufgrund von Faktoren wie Personalmangel und Instabilität nicht möglich.
Mit NiKU system ermöglichen wir Eltern einen garantierten ersten Kontakt zu ihrem Kind.
Unser Ziel ist es, Eltern von Anfang an in den Versorgungsprozess auf der Neonatologie einzubeziehen, um eine frühestmögliche Bindung zu ihrem Kind zu fördern und damit langfristig emotionale Belastungen zu reduzieren.
Das Niku System ermöglicht erstmals die Versorgung und Verlegung eines frühgeborenen Kindes direkt bei den Eltern. Dadurch entsteht vom ersten Moment an Nähe, die nachweislich die Entwicklung des Kindes stärkt und Eltern emotionale Sicherheit gibt. Frühgeborene, die unmittelbar nach der Geburt engen Kontakt zu Mutter oder Vater erleben, profitieren messbar: Ihre Atmung stabilisiert sich schneller, das Stresslevel sinkt, und die Bindung wird nachhaltig gefördert. Auch für Eltern bedeutet dieser Kontakt einen beruhigenden Start. Sie wissen, wo ihr Kind ist, können es sehen, spüren, begleiten. Das Niku System ist so gestaltet, dass sich Eltern ganz auf ihr Kind konzentrieren können. Die Technik tritt optisch und räumlich in den Hintergrund. Statt von verkabelten Geräten erschüttert zu werden, erleben Eltern einen Moment echter Nähe und Verbindung, ohne Ablenkung.
Das System richtet sich an Neonatologien und Geburtskliniken. Es kombiniert drei innovative Elemente:
• Ein neues Erstversorgungsbett, das Nähe bereits im OP erlaubt
• Ein Wärmekissen, das die Verlegung auf dem Elternkörper ermöglicht
• Kabelloses Monitoring, das medizinische Sicherheit ohne Trennung garantiert
Mit dem Niku System werden medizinische Versorgung und elterliche Nähe erstmals vereint. Für einen besseren, sicheren und emotional getragenen Start ins Leben.
Das System kann auf zwei verschiedene Arten angewendet werden. Für welche das Pflegepersonal sich entscheidet, ist abhängig von der Teamgröße und der Größe des Erstversorgungsraums.
Falls die Verlegung nicht auf der Mama möglich sein sollte, kann das Kind auch durch ein flexibles Adaptionssystem auf dem Papa, in beispielsweise einem Rollstuhl, verlegt werden.
Auf der Station können die Eltern sehen, wo ihr Kind sich befindet und dass es gut versorgt wird.