Akrasia. Aus dem Altgriechischen kommend, bezeichnet Akrasia das Handeln wider besseren Wissens. Wenn schon Aristoteles und seine Genossen einen Begriff für das Aufschieben von wichtigen Dingen definiert haben, muss das Verhalten nicht erst ein Modernes sein.
Doch aktuell ist es nach wie vor. In gegenwärtigen Zeiten der Covid-19 Pandemie definiert sich diese Thematik erneut und ein großer Teil der Arbeitswelt befindet sich im Home Office. Mit der gewonnenen Freiheit geht auch eine wichtige Herausforderung einher: Sich selbst zu organisieren und strukturieren.
Akrasia beschäftigt sich daher eingehender mit dem Thema Aufschiebeverhalten und welche gestalterischen Bewältigungsstrategien entwickelt werden können.
Das mehrteilige Selbsthilfe-Kit spricht Personengruppen an, die sich selbst organisieren müssen und aufgrund ihrer Aufschieberitis stets ihren lern- und leistungsbezogenen Aufgaben hinterherrennen. Das können Student:innen sein oder Personen in solo-selbstständiger Arbeit im digitalen Raum.
Das Kit verzichtet gänzlich auf bestrafende Methoden und schubst sanft in eine neue und gesunde Arbeitsroutine. Ein individueller Weg von vielen in der hochkomplexen Welt der Aufschieberei.
Akrasia umfasst mehrere Medien, die ineinander greifen und dich sanft in eine neue Arbeitsroutine begleiten. Eine kleines Infoheft, zwei verschiedene Organisationskarten, eine Browser Erweiterung und eine App.
Gesamtübersicht
Zeitmanagement
Oft bieten uns gerade die neuen Medien sehr hohes Zerstreuungspotential. Schnell der Griff zum Smartphone und schwupps befinden wir uns im unendlichen virtuellen Strudel aus Likes und Katzenvideos.
Hilfe bei der zeitlichen Organisation von Arbeits- und Pausenzeit geben dir die App für das Smartphone und eine Erweiterung im Browser auf dem Desktop. Beide Anwendungen sind in ihrer Funktionsweise identisch und miteinander synchronisierbar.
Ein simpler Timer strukturiert deine Arbeitszeit und Pausen. Sobald du diesen also in der mobilen App startest, startet dieser auch in der Browser Erweiterung.
App Mobil und Browser Erweiterung
Beide Anwendungen unterscheiden sich lediglich in ihrem Umgang mit Ablenkungsquellen. Die App auf dem Smartphone befindet sich im Fokusmodus in einem „Nicht stören“-Modus, eine Whitelist definiert Kontakte, die einen weiterhin erreichen dürfen. Wenn du möchtest, kannst du während der Fokuszeit dein Smartphone in die Box legen, um die ausgehende Ablenkung noch mehr zu minimieren.
In der Browser Erweiterung erhälst du einen Nudge zur Erinnerung an die Arbeitszeit, sobald du bestimmte Websites besuchen willst.
Selbstorganisation
Mit Hilfe der Organisationskarten kannst du Aufgaben festhalten, die du entweder aktuell bearbeiten musst, später im Projekt relevant sind oder die du lieber machen würdest.
Deckblatt
Deine Organisationskarte für wichtige und dringende Aufgaben (Mach’s heute). Du hast Platz für zwölf Aufgaben und kannst links in den Kreis den jeweiligen Bearbeitungsgrad einzeichnen.
Vorder- und Rückseite
Für die Bearbeitung einer Aufgabe hast du 25 Minuten Zeit. Also genau so lange wie die Fokuszeit in der App andauert. Danach kannst du hoffentlich deine Aufgabe als erledigt kennzeichnen und fünf Minuten Pause machen. Auf der Rückseite befindet sich eine Liste, in welche du deine Tätigkeiten eintragen kannst, die du stattdessen gerne machen möchtest. Das dient als visuelle Stütze und als Ideenpool für Belohnungen in deinen Pausen.
Eine zweite Karte sammelt alle projektrelevanten Aufgaben, die aber noch nicht dringend sind. Du kannst sie zeitlich verorten, falls du schon weißt, wann die Aufgabe fällig sein wird. Früher oder später wandern diese Aufgaben auf die Tagesliste.