Der Mensch-Maschine-Dialog erfolgt auf verschiedenen Ebenen (u.a. optisch, akustisch und haptisch). Es wurden Interaktionskonzepte für Produkt-Service-Systeme entwickelt, die die verschiedenen Sinneskanäle der Nutzer*innen berücksichtigen.
Multimodale Interaktion
in Produkt-Service-Systemen
Die Studierenden haben anhand eines frei wählbaren Themas neue Konzepte für Produkt-Service-Systeme entwickelt, die unter anderem neben Formen der haptischen Interaktion auch digitale Komponenten und Prozesse berücksichtigen. Dazu wurden entsprechende Arbeitsabläufe recherchiert und analysiert, Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Nutzer*innengruppen und analogen wie digitalen Produkten aufgezeigt, um entsprechende Entwicklungspotentiale zu identifizieren.
Wir haben uns dabei mit unterschiedlichen Modalitäten von Interaktion auseinandergesetzt und anhand der jeweiligen Projektthemen neue Lösungsoptionen erarbeitet. Der Arbeitsprozess umfasste User Research, Anforderungsdefinition, Lösungsentwicklung / Prototyping sowie die Evaluation und Präsentation neuer interaktiver Systeme.
Food For All ist ein Konzept des smarten Foodsharings. Mit der Kommunikation von Füllständen im Fairteiler an eine Foodsharing-App kann der Prozess der alltäglichen Lebensmittelrettung nutzerfreundlich und zugänglicher gemacht werden.
Ein Fairteiler ist ein Ort, zu dem alle Menschen öffentlich Zugang haben und dort Lebensmittel abgeben oder kostenlos mitnehmen können.
Food for All hat drei zentrale Aspekte: eine KI, die die Füllstände und Füllarten der Boxen im Fairteiler mittels Kamera aufzeichnet, eine App welche die Füllstände für den Nutzer jederzeit abrufbar macht und die Boxen, welche so umgestaltet wurden, dass die den Ansprüchen jeder Nutzergruppe gerecht werden.
Die KI
Mit Google Teachable Machine, einer transparenten Box und Steinen testeten wir, wie Machine-Learning mithilfe einer Kamera und Bilddaten als Füllstandsabfrage funktionieren kann und wie genau diese Abfragen sind.
Die App
Mittels der KI werden die Füllstände der Boxen und somit des Fairteilers an die App gesendet. Über die App kann der/die Lebensmittel-AbholerIn sich die übermittelten Füllstände der favorisierten Fairteiler anschauen. So kann eine rechtzeitige Lebensmittelrettung vereinfacht werden oder eine mögliche Überfüllung vermieden werden. Außerdem ist es dem/der NutzerIn möglich, andere Fairteiler in der Umgebung zu finden. Eine zusätzliche Funktion ist das Favorisieren bestimmter Lebensmittel, über deren Nachfüllung man benachrichtigt wird. Es gibt ergänzend die Option, mehr über die einzelnen Lebensmittel zu erfahren sowie ihre Erntezeit und mögliche Verwertungen durch Rezepte.
Die Boxen
Einige Anforderungen, die die Boxen erfüllen sollen, sind: Robustheit, Transparenz, Modularität und jeweils für AbholerInnen und LieferantInnen verschiedene Handhabungsarten. Bei diesem Konzept kann der Lieferant durch eine Kippbewegung die Box von oben befüllen. Der/Die AbholerIn entnimmt Lebensmittel durch die untere Klappe. Dadurch werden die älteren Lebensmittel zuerst entnommen und die Lebensmittelverschwendung minimiert.
Varianten
Da verschiedene Lebensmittel verschiedene Anforderungen haben, entstanden mehrere Varianten der Box. Die Boxen für Backwaren, Kartoffeln, Gemüse und Obst sind sich jeweils sehr ähnlich, besitzen aber verschiedene austauschbare Komponenten, damit die Box für jedes Lebensmittel perfekt angepasst ist.
Handhabung der Boxen
Damit ältere Lebensmittel, die in der Box unten liegen, zuerst entnommen werden, gibt es zwei zentrale Arten der Handhabung. Der/Die LieferantIn kann die Innenbox kippen und die Lebensmittel von oben einfüllen. Der/Die AbholerIn öffnet die untere Klappe und entnimmt dort die Lebensmittel. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die innere Box herauszunehmen, um das Putzen der Boxen zu erleichtern und alle Hygienestandards einzuhalten.
Regalsystem
Die Einzelboxen haben auf jeder Seite die Möglichkeit, an der nächstgelegenen Box befestigt zu werden. Somit kann der Fairteiler sowohl an jeden Raum als auch an jede Lebensmittelverteilung individuell angepasst werden. Dadurch, dass ebenso die Boxen individuell anpassbar gestaltet sind, kann z. B. eine Brotbox bei einem erhöhten Aufkommen von Äpfeln im Herbst ganz einfach zu einer Obstbox umgebaut werden.
Kommentare
Pyro
Hinterlasse einen Kommentar