Inhalt des Kurses
Strategisches Gestaltungsprojekt
Unser Ziel ist klar: Eine klimaneutrale Zukunft, Netto-Treibhausgas-Neutralität in Deutschland bis 2045. Vier interdisziplinäre Teams zeigen Lösungen in strategisch relevanten Handlungsfeldern der Bioökonomie.
Projektzyklus | Bye Bye CO2
Nationale Bioökonomiestrategie
Konkret nehmen wir „Bioökonomie” in den Fokus, also die „Erzeugung, Erschließung und Nutzung biologischer Ressourcen, Prozesse und Systeme, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen.”
Daraus ergeben sich folgende für Gestalter relevante Fragestellungen:
_ Wie können Ernährungs- und Ressourcensicherheit für eine steigende Weltbevölkerung sichergestellt und gleichzeitig Klima, Umwelt und biologische Vielfalt geschützt werden?
_ Wie können Ökologie und Ökonomie miteinander verbunden und die damit einhergehenden Chancen und Herausforderungen ausgewogen verteilt werden?
_ Wie kann unser Wirtschaftssystem so transformiert werden, dass es nachhaltig ist und künftigen Wohlstand sichert?
Die Lösungsansätze reichen von Organisations-/Serviceideen bis zu Produktentwicklungen. Es sind nachhaltige, überzeugende Konzepte entstanden, die die strategischen Designlösungen in Realszenarien übertragen und die Kompetenzen der professionell heterogen zusammengesetzten Teams kongenial nutzen.
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Quelle:
Vgl.: Nationale Bioökonomiestrategie, Hrsg.: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat Nachhaltiges Wirtschaften; Bioökonomie, 11055 Berlin, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)Referat Bioökonomie, Stoffliche Biomassenutzung, 10117 Berlin, Stand März 2020.
Strategische Gestaltung
Semesterjahr BetreuungProf. Gabriele N. Reichert, Prof. Dr. Susanne Schade
core - intelligente Prozessoptimierung für Tumorboards

Next Generation Healthcare: unter diesem Motto haben wir untersucht, wie die Zukunft der individualisierten Krebstherapie gestaltet werden kann. Unser Fokus: das interdisziplinäre Tumorboard – der Ort, an dem Ärzt:innen gemeinsam über Behandlungsstrategien für Krebspatient:innen entscheiden. Mit core haben wir ein digitales System entworfen, das interdisziplinäre Entscheidungsprozesse neu denkt – für mehr Struktur, bessere Zusammenarbeit und die individualisierte Medizin.
Problemfeld
Tumorboards sind heute oft überlastet und schlecht organisiert. Ärzt:innen haben im Schnitt nur rund zwei Minuten pro Fall – zu wenig für fundierte Entscheidungen bei komplexen Erkrankungen. Die Vorbereitung ist zeitintensiv, da relevante Patient:innendaten in verschiedenen IT-Systemen liegen und manuell zusammengeführt werden müssen. Es fehlt an strukturierten Fallübersichten und einer einheitlichen Darstellung, was häufig zu unvollständigen oder fehlerhaften Präsentationen führt.
Die Kommunikation zwischen den Beteiligten ist unklar, wichtige Informationen gehen unter. Patient:innen bleiben oft außen vor: Sie wissen nicht, wann ihr Fall besprochen wird, und erhalten keine verständliche Rückmeldung.
Entscheidungen werden selten korrekt dokumentiert. So geht nicht nur Transparenz verloren, es fehlt auch eine Grundlage für systematisches Lernen und die Weiterentwicklung individueller Therapien.
Lösung & Inhalte
core ist eine digitale Plattform, die den gesamten Tumorboard-Prozess strukturiert begleitet – von der Fallanmeldung über die Präsentation bis zur Nachbereitung. Der Ablauf beginnt mit der digitalen Anmeldung durch die behandelnden Ärzt:innen: Relevante Patient:innenfälle werden über ein benutzerfreundliches Interface eingereicht, wobei vorhandene Daten automatisch aus bestehenden Kliniksystemen wie KIS oder PACS übernommen werden. Die Plattform strukturiert diese Informationen und ergänzt sie mit visuellen Modulen für Bildgebung, molekulare Befunde, Therapiehistorien und aktuelle Laborwerte.
Anschließend übernehmen Tumorboard-Organisator:innen eine zentrale Rolle: Sie prüfen die Fallinformationen, stellen fehlende Unterlagen zusammen, priorisieren die Fälle und bereiten die Präsentation vor. Die Software unterstützt sie dabei mit automatisierten Funktionen wie Statusanzeigen, KI-basierten Vollständigkeitschecks, integrierter Kalenderkoordination und der automatischen Präsentationaufbereitung. So werden Vorbereitungszeit und Kommunikationsaufwand deutlich reduziert.
Während des Tumorboards wird core als interaktives Präsentations- und Entscheidungswerkzeug eingesetzt. Die strukturierte Fallansicht ermöglicht es allen Beteiligten zielgerichtet zu diskutieren. Visuelle Entscheidungspfade, klar gegliederte Informationen und intelligente Suchfunktionen erleichtern die Navigation. Eine integrierte KI kann auf Wunsch ähnliche Fälle vorschlagen, aktuelle Studien referenzieren oder guidelinebasierte Therapieoptionen zur Diskussion stellen – immer als Unterstützung, nicht als Ersatz ärztlicher Expertise.
Nach der Sitzung erstellt das System automatisch eine strukturierte Zusammenfassung der getroffenen Entscheidungen durch eine parallel laufende Transkription. So entsteht nicht nur Transparenz, sondern erstmals ein digitaler, nachvollziehbarer Wissensspeicher. Wir schaffen somit Daten für eine individualisierte Krebstherapie.
Die Plattform ist ortsunabhängig nutzbar und passt sich flexibel an die Abläufe der jeweiligen Klinik an.
Ziel & Wirkung
Mit core verfolgen wir das Ziel, onkologische Entscheidungsprozesse zu standardisieren und gleichzeitig die Individualisierung der Medizin aktiv zu fördern. Die Software ermöglicht eine gleichwertige, ortsunabhängige Versorgung und leistet so einen Beitrag zur bundesweiten Digitalisierungsstrategie im Gesundheitswesen.
Gleichzeitig schaffen wir eine belastbare, strukturierte Datenbasis, die als Grundlage für kontinuierliches medizinisches Lernen dient. Tumorboards werden so zu Lernorten, an denen Wissen nicht nur entsteht, sondern auch systematisch gesammelt und genutzt wird – für bessere, präzisere Entscheidungen. Auf diese Weise ebnet core den Weg zu einer lernenden, vernetzten Onkologie, in der individuelle Therapien zur Regel und nicht zur Ausnahme werden. Das Ergebnis: eine gezieltere, gerechtere und wirksamere Behandlung mit weniger Rückfällen und höherer Lebensqualität für Patient:innen.
Timon Frey, Natalie Groener, Alice Sopp
BetreuungProf. Gabriele N. Reichert, Prof. Dr. Susanne Schade
TagsMedizin Interface Design Prozess Artificial Intelligence Abläufe Datenbank





