Prof. Dr. habil. Georg Kneer, Prof. Gabriele N. Reichert
Der Gläserne Staat
Nur etwa die Hälfte der Deutschen ist mit dem Funktionieren der Demokratie zufrieden. Das Erstarken des Rechtspopulismus und das Aufflammen von immer mehr Verschwörungstheorien sind nur zwei der Symptome der Vertrauenskrise. Dieses Vertrauen gilt es wieder aufzubauen, um unsere Demokratie nicht zu gefährden.
Transparenz beeinflusst Vertrauen positiv und bildet die Grundlage für Meinungsbildung und politische Teilhabe. In dieser Masterthesis haben wir deshalb nach Wegen gesucht, die politische Kommunikation transparenter zu gestalten. Wir konnten sieben Faktoren identifizieren, die dazu beitragen:
Wahl des Mediums
gewählte Sprache und Darstellung
Kontext
Auffindbarkeit
Zugänglichkeit
Aktualität einer Information und der Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung
Einfluss des Informationsüberschusses.
Auf Grundlage dieser Transparenzfaktoren haben wir die Internetplattform Politik Alert gestaltet. Auf Politik Alert werden alle politischen Dokumente von den Gemeinderäten bis hin zum Bundestag an einem Ort gesammelt und verständlich aufbereitet. Dafür bedient sich die Plattform eines granularen Ansatzes. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz werden Informationen und deren Darstellung individuell an jeden/jede Nutzer:in angepasst.
Es gibt fünf Hauptfunktionen auf Politik Alert. »Mein Alert« benachrichtigt Nutzer:innen, sobald eine politische Entscheidung getroffen wurde, die sie betreffen könnte. Der »Politik Bot« beantwortet Fragen und empfiehlt bei politischen Anliegen die erfolgversprechendste Partizipationsform. Über »Beteiligen« können ganz einfach politische Gruppen und Veranstaltungen in der Nähe gefunden werden. Mit einem personalisierten Lernplan können Nutzer:innen ihr Politikwissen aufpolieren und über die Datenbank bequem Dokumente recherchieren. So sorgt Politik Alert für mehr Transparenz und hilft den Nutzer:innen langfristig ihr politisches Selbstvertrauen zu stärken.
»Der Gläserne Staat« ist eine Masterthesis, die sowohl auf Missstände hinweist, als auch Lösungsvorschläge präsentiert. Sie zeigt, wie wichtig Kommunikation ist und dass Gestalter:innen nicht nur zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen können, sondern es vielleicht sogar müssen.
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Steffen Weiß
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