Gestaltung einer digitalen Anwendung.
Ein bestimmter Problemraum wird exploriert und eingegrenzt, für welchen anschließend Lösungen konzipiert und in einer digitalen Anwendung zusammengeführt werden.
Der Kursverlauf
Die Studierenden analysieren zunächst das Werteversprechen (Value Proposition) einer bereits existierenden digitalen Anwendung. Sie stellen Nachforschungen an um die von ihr addressierte Nutzendengruppe und ihre Bedürfnisse besser zu verstehen und zu dokumentieren. Basierend darauf wird ein selbstformuliertes Werteversprechen für eine neue Anwendung erarbeitet, die jene Nutzendenbedürfnisse neu priorisiert aufgreift.
Die definition der Nutzendengruppe sowie das erarbeitete Werteversprechen werden im Semesterverlauf mit wachsenden Erkenntnissen stetig und iterativ angepasst.
Die Studierenden begeben sich etwa zur hälfte des Semesters, parallel zu laufenden Nachforschungen, in den Lösungsraum und erarbeiten Ideen für Produktfeatures, welche bestimmte Nutzendenbedürfnisse addressieren. Die vielversprechendsen Ideen werden evaluiert und in einer geordneten, gemeinsamen Informationsarchitektur – zu einer Anwendung – zusammengeführt.
Die Lernziele
Ziel ist die Vermittlung grundlegender Methoden der menschzentrierten gestaltung digitaler Produkte:
Qualitative und quantitative User-Research-Methodik,
Framing gesammelter Erkenntnisse – etwa in Form von Personas, Competitor Maps, Jobs To Be Done,
Der Value Proposition Canvas als Werkzeug zur Dokumentation und Definition eines Funktionsumfangs,
Erstellung von groben und granularen User Flows zur Betrachtung und Bewertung aktueller und potenzieller Bedienhandlungen,
Ideationsmethodik zur kreativen Lösungsfindung.
Des Weiteren wird das Wissen der Studierenden rund um die Thematik des grafischen Interface Designs erweitert, was die Studierenden künftig erleichtern soll, die Wirkung ihres Gestalteten auf Nutzende besser einzuschätzen und schnell auf visuelle und funktionale Gestaltungskoventionen zurückzugreifen.
In Deutschland fehlen jährlich 2,5 Millionen Blutspenden – ein Defizit, das entsteht, weil nur 3 % der Bevölkerung regelmäßig spenden. Besonders junge Menschen nehmen kaum oder gar nicht an Blutspenden teil, da das Thema in ihrem Alltag oft überhaupt nicht präsent ist. Genau hier setzt Pulse an: Eine App, die mit gezielten Funktionen vor allem junge Menschen ansprechen soll und sie motiviert, regelmäßig Blut zu spenden.
Research
In der Research-Phase haben wir verschiedene Methoden genutzt, um Insights für den weiteren Gestaltungsprozess zu bekommen. Wir haben unter anderem Online-Umfragen durchgeführt, ein Shadowing gemacht und dabei eine Person während einer Blutspende begleitet, uns durch das DRK- Forum gelesen, Interviews geführt und vor Ort bei der DRK mit Zuständigen gesprochen. Basierend auf den gewonnen Insights haben wir uns dann überlegt, wie wir unsere App aufbauen und welche Funktionen sie bekommen soll.
Funktionen
Termine
Blutspende-Termine werden übersichtlich mit relevanten Informationen wie Datum, Uhrzeit, Ort, Entfernung und teilnehmenden Freunden dargestellt. Nutzer:innen können nach Zeitraum filtern und bei Auswahl eines Termins eine detaillierte Übersicht mit verfügbaren Zeiten einsehen. Nach der Buchung lässt sich die Terminbestätigung weiterleiten, um andere auch zu einer Spende zu motivieren.
Spendeverlauf
Auf der Verlauf-Seite wird ganz oben der anstehende, gebuchte Blutspendetermin angezeigt, mit einem Indikator, ob die Gesundheitsdaten, die beim Termin gemessen wurden, bereits eingetroffen sind. Darunter werden die bereits vergangenen Termine aufgelistet. Klickt die Nutzer:in auf einen dieser Termine, bekommt sie eine Übersicht über die Daten des Termins, sowie ihre Gesundheitswerte.
Gruppen und Challenges
Die Gruppen- und Challenge-Funktion fördert den Wettbewerb und stärkt das Gemeinschaftsgefühl durch den Vergleich gespendeter Liter. Unternehmen erhalten so eine Plattform, ihr soziales Engagement sichtbar zu machen.
Spendi – Der KI-Assistent
Wir haben Spendi, einen KI-Assistenten, in unsere App eingebaut, der statt eine Hotline, die nur begrenzt zur Verfügung steht, rund um die Uhr genutzt werden kann. Spendi unterstützt Nutzer:innen unter anderem bei Fragen rund um das Thema Blutspende und hilft, Ängste oder Unsicherheiten abzubauen.
Erweitertes Profil
Auslandsaufenthalte können eingetragen werden, wodurch temporäre Spendesperren automatisch berücksichtigt und Benachrichtigungen pausiert werden. Das Spendeortmanagement erleichtert Vielreisenden und Pendlern die Terminfindung durch ortsbezogene Vorschläge. Stammdaten lassen sich im Profil speichern und werden im Fragebogen vorausgefüllt, um den Prozess zu optimieren. Der digitale Spendeausweis mit QR-Code und Apple Wallet-Integration beschleunigt Abläufe vor Ort. Die Freundesliste ist ebenfalls im Profil hinterlegt und bietet eine Übersicht über alle hinzugefügten Freunde.
Digitaler Fragebogen
Der digitale Fragebogen beschleunigt den Spendeprozess, weil vor Ort nur noch ein QR-Code abgescannt werden muss, der den bereits ausgefüllten Fragebogen bereithält und ist mehrsprachig verfügbar, um Sprachbarrieren zu umgehen.
Spenderückblick
Der Spenderückblick ist ein Jahresrückblick, der der Spender:in zeigt, wie viel sie dieses Jahr gespendet hat und wie ihre Gruppe im Vergleich zu anderen abgeschnitten hat. Er soll Spender:innen durch Daten und Fakten rund um das Thema noch einmal für die Bedeutung der Blutspende sensibilisieren und einen emotionalen Bezug zum Thema schaffen. Außerdem können einzelne Seiten aus dem Rückblick geteilt werden.