Zentrales Thema dieses Kurses ist die Produktsprache. Diskutiert werden die relevanten Theorien zur Produktsemantik und die Übertragung verschiedener Prinzipien in die gestalterische Praxis. Aspekte wie die Wichtigkeit des kulturellen Hintergrundes der Benutzer/Betrachter, sowie der Interpretation der Objekte auf der persönlichen und soziologischen Ebene werden diskutiert und analysiert.
Die Semesteraufgabe besteht darin, unter Berücksichtigung erlernter Prinzipien der Theorie der Produktsprache ein Produktpaar zu entwerfen, welches in einem frei gewählten Umfeld Verwendung findet. Beide Objekte sollen Behälter sein, die jeweils mindestens aus Körper und Deckel bestehen, verschiedene Inhalte aufbewahren und unterschiedliche Bedienungsmechanismen haben. Die Zusammengehörigkeit der Behälter soll ersichtlich und die Bedienung eindeutig sein. Andere Anforderungen der Produkte, wie Herstellung, Kosten, Lebenszyklus, etc., dürfen in diesem Projekt größtenteils außer Acht gelassen werden.
Die entstandenen Objekten sind Entwürfe bei denen der Fokus auf den produktsprachlichen Aspekten liegt. Die Studierenden präsentieren ihre Ergebnisse mit Hilfe einer geeigneten Darstellungsmethode und geben eine Dokumentation ihrer Entwurfsprozesse ab.
Es handelt sich bei diesem Projekt lediglich um eine Übung mit Fokus auf Produktsemantik.
Mein zu steuerndes Objekt ist ein Lamellendach. Bei dieser Beschattungsanlage handelt es sich um eine vierseitige Terassenüberdachung, welche als Dachbeschattung drehbare Lamellen einsetzt, für die Seitenbeschattung Screens aus einem Textil und über eine LED Beleuchtung verfügt.
Funktionen
Die zu steuernden Funktionen sind:
Drehwinkel Lamellen (0-180°)
Screens Ausfahrstrecke (0-100%)
Beleuchtung (Farbe, Sättigung, Helligkeit)
Steuerung der Screens
Jeder der vier Screens lässt sich einzeln einsteuern. Das Bedienelement besteht aus einer Kombination von Tasten und einem Schieberegler. Ich wollte zunächst nur einen Schieberegler einbauen, doch bei meiner Recherche stellte sich heraus, dass Nutzertests eine Direkte Steuerung durch einen Schieberegler als unintuitiv beurteilten, da der Motor verzögert reagiert und mit einer begrenzten Schnelligkeit fährt.
Bei meiner Lösung werden die Screens mit der Runter-Taste heruntergefahren, mit der Viereck-Taste wird der Motor angehalten und mit der Rauf-Taste wird er wieder nach oben eingefahren. Über den Schieberegler lässt sich die Endlage des Screens vorab einstellen, sodass man nicht erst warten muss, bis der Screen die gewünschte Position erreicht um dann Stopp zu drücken. Ist der Schieberegler ganz nach oben gefahren, deaktiviert sich die Voreinstellungsfunktion, und der Screen fährt durch Drücken der Runter-Taste bis ganz unten.
Zuordnung der Screens
Wenn man die Fernbewegung mit sich herumträgt, sollte es ein Feedforward geben, anhand dessen man erkennt, welches Bedienelement welchem der vier Sceens zugeordnet ist.
Meine Lösung hierfür ist eine bedruckte magnetisierte Metallscheibe, die immer passend zum Lamellendach steht. Da sich dieser Kompass dreht, muss die Kodierung von allen Seiten erkennbar sein. Aus diesem Grund habe ich Ringe anstelle von Zahlen oder Buchstaben für die Zuordnung verwendet.
Steuerung der Lamellen
Die Steuerung der Lamellen folgt dem gleichen Prinzip wie die der Screens. Über die Tasten werden die Motoren direkt angesteuert, und über den Drehregler lässt sich eine Voreinstellung treffen.
Steuerung der Beleuchtung
Über den kleinen Drehregler oben links lässt sich die Farbe einstellen, die Drehbewegung resultiert in einer Abwickelung des Bandes mit dem Farbverlauf. Der Ring über dem Farbverlauf zeigt die ausgewählte Farbe an. Der Ring lässt sich vertikal über die Fläche bewegen. Er ist auf einer transparenten Folie befestigt. Schiebt man ihn nach oben, nimmt die Sättigung der Farbe ab. Der Schieberegler stellt die Helligkeit ein. Das feedback der Verdunkelung wird direkt auf der Farbfläche mithilfe von Polarisationsfiltern umgesetzt.
Gestaltung
Im allgemeinen ist die Gestaltung sehr flach gehalten, was vor allem durch das Versenken der Drehregler ermöglicht wird. Die Fernbedienung ist leicht zum Nutzer geneigt und gibt dadurch die richtige Ausrichtung vor. Der verjüngte Hinterschnitt nach unten regt zum anheben der Fernbedienung an. Die Bedienelemente sind gleichwertig auf der Benutzeroberfläche verteilt. Die Proportionen und Abstände sind immer gleich gehalten. Die Tasten sind leicht konkav und schmiegen sich der Fingerkuppe an. Dies unterstreicht, neben ihrem Unterschied in der Materialität und Farbe (glattes Grau auf Mattweiß) ihre Funktion als Tasten.
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