Als Gegentrend zur Digitalisierung wächst die Sehnsucht nach dem Analogen, nach dem Greifbaren, dem Nahbaren, dem Fass- und dem Fühlbaren - nach der Arbeit am Material.
Die handwerkliche Tätigkeit birgt die Chancen unseren Entdeckungsdrang zu wecken, uns neue Interessen erkennen zu lassen und die uns umgebenden Materialien besser zu verstehen - wortwörtlich zu begreifen. Die Herstellung eines eigenen Objektes macht uns stolz und zeigt uns, was wir selbst erschaffen können.
Allerdings können der Mangel an Materialien, fehlende Werkzeuge und hohe Anschaffungskosten oder nicht vorhandene Kenntnisse, die Sorge zu scheitern und Fehler zu machen davon abhalten, selbst tätig zu werden.
In Workshops bietet machen&erleben den TeilnehmerInnen die Möglichkeit mit den zur Verfügung gestellten Werkzeugen und Materialien handwerklich aktiv zu werden, eigenständig ein Objekt herzustellen und dabei die Chancen der handwerklichen Tätigkeit zu erfahren.
In Kooperation mit Cafés, Galerien, Museen oder mit Institutionen wie der vhs findet der Workshop im halböffentlich Raum statt. Damit ist der Zugang zur Veranstaltung, zu den gestellten Materialien und Werkzeugen - und damit zu den Chancen der handwerklichen Tätigkeit - für jede und jeden gegeben. Wecken die Plakate vor Ort die Aufmerksamkeit, können sich Interessierte auf der Webseite vorab zum Workshop anmelden. Erweckt die laufende Veranstaltung die Neugier und den Entdeckungsdrang von PassantInnen, so können diese spontan am Workshop teilnehmen, wenn ein Arbeitsplatz im Workshop frei ist.
Fundament des mobilen und adaptiven Workshops ist die Arbeitsplatte, die vor Ort je nach Beschaffenheit des Veranstaltungsraums auf handelsüblichen Böcken aufgestellt wird. Ist der Workshop vorbereitet, entscheiden die TeilnehmerInnen mit der Wahl einer Anleitung zu Beginn selbst, welches Objekt sie bauen möchten.
Damit wird der Workshop von den Teilnehmenden selbst an die eigenen Vorkenntnisse und Motivation angepasst. Mit 3/10 ist der Hocker mit wenigen Vorkenntnissen in 1,5 Studen machbar. Je nach Wahl werden die benötigten Arbeitsvorrichtungen an der Arbeitsplatte montiert, welche die Teilnehmenden bei den Arbeitsschritten unterstützen und somit die Herstellung ohne Vorkenntnisse ermöglichen.
Die Anleitung ermöglicht den Teilnehmenden selbstständig im Workshop zu arbeiten. Schritt für Schritt wird gezeigt, mit welchen Werkzeugen welche Teile des Materialsets wo auf der Arbeitsplatte bearbeitet werden. Erreichte Meilensteine richten den Blick auf die schon erledigte Arbeit, machen somit den Fortschritt und die ersten Erfolge sichtbar und steigern damit die Motivation. Während des Workshops finden sich immer wieder Seiten in der Anleitung, welche weitere Informationen über die benutzten Materialien liefern und somit den Bezug sowohl zum Material, als auch zum daraus gebauten Objekt stärken.
Manufakturen bereiten die Materialsets für den Workshop vor und nehmen dabei Arbeitsschritte vorweg, für welche schwere Maschinen nötig sind. Dies garantiert die die Machbarkeit des Hockers für die TeilnehmerInnen und die Sicherheit im Workshop. Zudem produzieren die Manufakturen die Objekte wie den Hocker mit hochwertigen und handwerklichen Verbindungen selbst. Durch den Vertrieb der produzierten Objekte und die finanzielle Förderung durch das Kulturamt, die Handwerkskammer und Kooperationspartner und Werkzeughersteller sind sowohl die Teilnahme, als auch die gebauten Objekte für die TeilnehmerInnen kostenlos. Nach durchlaufenem Workshop, wenn die Teilnehmenden den Wert des Objektes und der handwerklichen Tätigkeit individuell einschätzen können, kann machen&erleben durch eine Spenden unterstützt werden.
Mit Hilfe von machen&erleben können die TeilnehmerInnen auch mit nur wenigen Vorkenntnissen einen Hocker bauen und mit den Materialien Holz, Textil und Stahl handwerkliche tätig werden und diese im Umgang besser kennenlernen. Die Tests des Workshops haben gezeigt, dass die TeilnehmerInnen mehr und mehr Sicherheit im Umgang mit den Werkzeugen gewinnen, die Vorrichtungen die Sorge zu Scheitern und Fehler zu machen verringern und die Fertigstellung des eigenen Hockers die Teilnehmenden mit Stolz erfüllt.
Es wird Jugendlichen, jungen Erwachsenen, Familien und Omas und Opas mit ihren Enkelkindern die Möglichkeit geboten zu erkennen, welche Auswirkung ihr Tun im Umgang mit Material und Werkzeug hat. Im halböffentlichen Raum bietet der Workshop den Zugang zu Material, Werkzeug und Wissen und erlaubt damit das eigene machen&erleben.
Kommentare
Steffen Weiß
Alexander Klinger @KLINGERBORDIHN
Anonym
Greussing Martin @ WERKRAUMSCHULE
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