Im Team führen die Studierenden die Gestaltung eines Produktes in nur wenigen Tagen durch. Der Ablauf und die Methodik eines solchen “Design Sprints” sind im Vorhinein festgelegt.
Der “Werkzeugkasten” der Studierenden wird durch die in den Sprints verwendeten Methoden, die auch außerhalb dieser Situation Anwendung finden, erweitert. Zudem bietet dieses Format zum Semesterabschluss die Möglichkeit, das bereits Erlernte anzuwenden und einen persönlichen Vergleich zum Studienbeginn herzustellen.
Maximilian Schulist, Kai Wanschura, Johanna Wellnitz, Mark Meyer
LEAFLET
Aufgabe
Als Design-Sprint bezeichnet man einen fünfphasigen Prozess, der zum Ziel hat, für ein spezifisches Problem innerhalb kürzester Zeit eine Lösung zu skizzieren, zu prototypisieren und anschließend auch zu testen.
Unser Sprint-Thema: ‘plant care’
Sprint Monday - Map
Start at the End:
Zunächst haben wir unser “long-term goal” definiert: Den Einstieg in die Pflanzenwelt begleiten, d.h. vor allem Anfänger:innen an die Hand nehmen und sie dazu ermutigen, sich eine Pflanze anzuschaffen.
Daraufhin ging es erst einmal darum, möglichst viele Informationen zu sammeln und diese zu strukturieren - wir haben verschiedene Personen in Gmünd zu ihren Erfahrungen befragt und mithilfe der Antworten Fragen formuliert, die uns dabei helfen sollten, herauszufinden, an welcher Stelle wir ansetzen müssen.
Pick a Target:
Am Ende des ersten Sprint-Tages haben wir - auf Basis unserer bisherigen Erkenntnisse - festgelegt, auf welchen Schlüsselmoment wir uns fokussieren wollen, und uns dabei dafür entschieden, die Beratung beziehungsweise die Auswahl der richtigen Pflanze in Angriff zu nehmen - denn diese Entscheidung hat großen Einfluss auf die Erfolgschancen der späteren Pflege.
Sprint Tuesday - Research & Sketch
Der Sprint-Tuesday begann mit einer Recherche dazu, welche Lösungen oder Lösungsansätze, die wir anwenden könnten, es für unser Problem schon gibt. Deren Stärken und Schwächen wurden in der Gruppe diskutiert.
Den restlichen Tag arbeitete jede:r für sich - es wurden Notizen gemacht, grobe Ideen gesammelt und schließlich während “Crazy 8” in acht Minuten acht Varianten der beste(n) Idee(n) skizziert.
Anschließend fertigte jede:r einen Solution Sketch an, d.h. ein Storyboard, das die eigene, beste Produktidee in einem Anwendungsfall (Use Case) detailliert und verständlich darstellt.
Sprint Wednesday - Decide & Merge
Zuerst haben wir einander die am Tag zuvor ausgearbeiteten Solution Sketches vorgestellt und diese ausführlich besprochen, d.h. über interessante Aspekte, aber auch mögliche Fragen und Bedenken diskutiert, und uns schließlich für eine “Lieblingsidee” entschieden.
Dabei stellte sich die Frage, ob wir uns für eine Idee entscheiden, mehrere Ideen zusammenführen oder vielleicht sogar planen werden, verschiedene Ideen zu prototypen, um diese später vergleichend zu testen.
In unserem Fall lief es auf eine Kombination mehrerer Ideen hinaus: Wir entschieden uns dafür, ein Ladenkonzept mit verschiedenen analogen und digitalen Komponenten zu entwickeln.
Storyboard:
Schließlich machten wir uns daran, gemeinsam ein finales Storyboard zu gestalten, das die Grundlage für unseren späteren Prototypen bilden sollte.
Sprint Thursday - Prototype
Der Sprint-Thursday diente zum Prototyping und zur Testvorbereitung.
Wir haben uns auf einen visuellen Stil geeignet und überlegt, welche Thesen wir mithilfe unseres Prototypen überprüfen wollen.
Aus dieser Überlegung ergab sich auch eine Liste an verschiedenen Komponenten des Gesamtprodukts, die wir gestalten mussten, um sie später testen zu können:
ein Klick-Dummy mit verschiedenen Testfragen
analoge und digitale Karten für die Pflanzen mit Informationen
einen Flyer, der die Brücke zwischen dem Testergebnis und den Pflanzen im Laden schlägt
ein Layout für den Laden selbst bzw. eine stimmige Unterteilung in verschiedene Bereiche
Nachdem alle grundlegenden Entscheidungen getroffen waren, haben wir die Aufgaben verteilt und damit begonnen, die verschiedenen Teile unseres Prototypen nach Vorbild des Storyboards vom Sprint Wednesday zu erstellen.
Sprint Friday - Test & Iterate
Am letzten Sprint-Tag haben wir unser Produkt im User-Testing auf die Probe gestellt und im Anschluss, basierend auf unseren Erkenntnissen, einen zweiten, verbesserten Prototypen entwickelt. Dabei galt es vor allem, unsere an den vorherigen Tagen aufgestellten Thesen zu überprüfen - ohne dabei durch suggestiv gestellte Fragen auf die Nutzer:innen Einfluss zu nehmen.
Finales Ergebnis: Leaflet
Prozess:
eine Person möchte eine Pflanze und geht deshalb in einen Pflanzenladen
dort macht sie unseren Test und bekommt, abhängig von ihren Antworten, einen Bereich innerhalb des Ladens zugeordnet
das Ergebnis kann ausgedruckt werden; die Person erhält einen Flyer mit unter anderem einer Übersichtskarte
im vorgeschlagenen Bereich finden sich ausschließlich Pflanzen, deren Bedürfnisse (Wasser, Dünger, Licht) zu den Fähigkeiten und Ansprüchen der Person passen
auffällige rote Markierungen auf den Pflanzenkarten verweisen auf die Giftigkeit
über die QR-Codes können detaillierte Informationen abgerufen werden
in ihrer Entscheidung nach der Optik der Pflanze bleibt die Person völlig frei
Wie die Nutzung von Leaflet final im Laden aussehen könnte, gibt es hier zu sehen:
Ausblick
Eine passende App entwickeln, in der man zum Beispiel sein persönliches Pflanzenlexikon anlegen oder Reminder-Funktionen für das individuelle Gießen der einzelnen Pflanzen einrichten kann - denn das long-term goal “In die Pflanzenwelt einsteigen” ist allein durch den Kauf noch nicht erreicht.
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