Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik

Interaktive Strategien zur digital-analogen Inhaltsvermittlung im Industriedenkmal “Ott-Pausersche Fabrik”

Das Ott-Pausersche Silberwarenmuseum in Schwäbisch Gmünd ist seit dem Jahr 1992 ein einzigartiger musealer Ort, der eine besondere Atmosphäre ausstrahlt und Besuchende in eine vergangene Welt reisen lässt. Diese Projektarbeit widmet sich einer zeitgemäßen Überarbeitung der Vermittlungsmethode der aktuellen Ausstellung, um die weitreichende Geschichte des Ortes erlebbarer und erfahrbarer zu gestalten. Dabei steht im Fokus, den Charme der Stille, des Verlassenen und des Ursprünglichen beizubehalten.

Der denkmalgeschützte Ort trägt für die Stadt Schwäbisch Gmünd einen hohen kulturellen und geschichtlichen Wert, welcher nicht nur die Historie der Stadt transportiert, sondern ebenso bedeutend für die Vergangenheit des Berufs der Gold- und Silberschmiede ist. Auf Besuchende haben die Räumlichkeiten die Wirkung einer Traumwelt. Verlassen, still und wie ein Märchen für Antiquitäten-Liebhaber. Die Inhalte werden heute monoton in textueller Form transportiert und tatsächliche Gegebenheiten können fast ausschließlich im Zuge einer angeleiteten Führung in Erfahrung gebracht werden. Inhalte werden oberflächlich angeschnitten und ohne visuelle Stützen kommuniziert. Heute existieren zahlreiche Möglichkeiten, den aktuellen Schauplatz zu erweitern und eine nachhaltige und lang anhaltende Erinnerung zu schaffen.

Durch unsere erschaffene Applikation für Smartphones ist die bedeutende Geschichte des Ortes auch ohne Führung imposant begreifbar. Die Verwendung verschiedener Medien, wie beispielsweise Audiospuren, in denen Arbeiter von damals berichten haucht dem Ort Leben ein. Durch Augmented Reality können Arbeitsplätze und Maschinen erforscht werden, dies bietet einen abwechslungsreichen und interaktiven Rundgang, der eine weitreichende Tiefe an Inhalten bereitstellt. Videos erklären an den Stationen die jeweiligen Arbeitsabläufe und Prozesse. Besuchende haben die Chance, die glänzenden Bijouterien und Gebrauchsgüter durch die verjährten Arbeitsplätze zu begleiten und mehr über deren aufwändige Bearbeitung zu erfahren. Um den urigen Charme und die nostalgische Atmosphäre der Fabrik beizubehalten, wurde auf physische Eingriffe in das Original verzichtet. Das Konzept leistet generische Strategien für ähnliche Industriedenkmäler weltweit.