Wie macht man ein Design-Projekt in einem interdisziplinärem Team? Wie erlangt man schnell zu Erkenntnissen und Entwürfen im Lösungsraum? Ein Projekt zwischen Design-Sprint, Minimum Viable Product und User Research.
Lean Frameworks und Designmethoden.
Lernziel »Wir irren uns empor« (Harald Lesch). Analytische Herangehensweise und Erkenntnisgewinn aus (gescheiterten) Projekten. Mit einigen Leitplanken ist das Fehler-Machen erwünscht und dient dem Lernprozess! Nicht das Ergebnis steht im Vordergrund, sondern der Prozess.
Prof. Jens Döring, Prof. Dr. Gerhard Buurman, Prof. Michael Götte, Selina Gerlach
Die Sammlung der Sammlungen
Sammelst du etwas?
Viele würden diese Frage im ersten Moment mit “Nein” beantworten. Aber wie sieht es aus, wenn man an seine Fotogalerie auf dem Handy denkt, oder an’s Muscheln sammeln im Urlaub? Das Sammeln begleitet uns schon seit Beginn der Menschheit und ist eine Tätigkeit, die auch heute viele Menschen begeistert.
Die Stufen des Sammelns
Das Sammeln wird in 3 Stufen eingeteilt, die aufeinander aufbauen. In der ersten Stufe geht es um das bloße “Ansammeln” von Dingen. Diese werden in der zweiten Stufe sortiert und in Kontext gebracht. Die Kategorien, zu denen Menschen über ihre Objekte sammeln, sind individuell und von Person zu Person völlig unterschiedlich, da jede Person andere Vorlieben und Interessen hat. In der letzten Stufe, dem “Kuratieren”, wird das Gesammelte für andere aufgearbeitet, sodass die Sammlung ohne viel Vorwissen verstanden und erlebt werden kann.
Konzept
Unsere Anwendung soll vor allem die Sammelnden einbeziehen, die sich zwischen dem “Ansammeln” bis “Sortieren” bewegen. Diese User haben verschiedenste Bedürfnisse, die wir in zwei Hauptbereiche unterteilt haben: das Bearbeiten der eigenen “FUNDE” und das “FINDEN” von Objekten anderer Sammler*innen. So können Sammelnde ihre eigenen Objekte digitalisieren und organisieren und haben die Möglichkeit, die Sammlungen von anderen Nutzenden zu entdecken, sich davon inspirieren zu lassen und Inhalte von anderen mit ihren eigenen zu verknüpfen. Daraus kann nach und nach eine riesige Sammlungen der Sammlungen entstehen und es wird deutlich, wie viele Verknüpfungen es zwischen den Inhalten gibt.
Umsetzung
In der Ausarbeitung haben wir festgestellt, dass es eine fast unendliche Bandbreite an Sammlerpersönlichkeiten, Sortierungsvorlieben und Objektkategorien gibt, die wir mit unseren Mitteln nie hätten erfassen können. Deshalb haben wir uns entschieden, für eine konkrete Sammelperson deren Benutzung der Anwendung auszuarbeiten. In unserem Prototyp wollten wir anreißen, welche ersten Features eine solche Plattform haben müsste und könnte. Unser Modell beruht dabei vor allem auf hoher Flexibilität und Anpassbarkeit, um verschiedensten Sammeltypen gerecht zu werden. Trotzdem haben wir versucht, durch diese hohe Flexibilität die Nutzenden nicht mit einer zu großen Menge an Möglichkeiten zu überfordern, sondern ein gutes Mittelmaß an Vorgaben und individueller Bearbeitung zu finden. Die Zusammenarbeit und Analyse mit unterschiedlichsten Sammlerinnen würde als nächster Schritt ein genaueres Bild davon geben, ob unsere ersten Ideen auch für eine große Menge verschiedener Sammlerpersönlichkeiten sinnvoll sind.
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