In manchen Abschlussarbeiten im 7. Semester setzen sich die Projektteams aus verschiedenen Studiengängen zusammen. Hier können die unterschiedlichen Kompetenzen und Gestaltungsschwerpunkte in der Projektarbeit optimal verzahnt werden.
Unser Produkt hilft Senioren, länger unabhängig zu bleiben. Der Produktname „indi“ stammt deshalb vom englischen Wort “Independence”, ab. Im Alter benötigen viele Menschen Kompressionsstrümpfe. Diese sind oft schwer anzuziehen und stellen für einige den ersten Schritt hin zur Unabhängigkeit dar. Häufig besucht dann ein mobiler Pflegedienst die Betroffenen zu Hause, um täglich beim An- und Ausziehen der Strümpfe zu helfen. Dieser Schritt kann für die Betroffenen schwierig sein. Neben dem emotionalen spielt aber auch der finanzielle Aspekt eine Rolle. Das An- und Ausziehen der Kompressionsstrümpfe kostet gemäß der „Vereinbarung über Gebühren für Leistungen der häuslichen Krankenpflege“ jährlich über 7.000€ pro Person. Unser neu konzipierter Kompressionsstrumpf kann von den Betroffenen einfacher selbst angezogen werden, wodurch diese Kosten vermieden werden.
Indi besteht aus zwei Teilen: einem Unterstrumpf und einer Kompressionsmanschette. Der Unterstrumpf bietet Kompression von den Zehen bis zum Knöchel. Der Bereich oberhalb des Knöchels schützt die darübergezogene Manschette vor Verschmutzung und erzeugt selbst keine Kompression.
Da nur ein kleiner Teil des Strumpfes wie ein klassischer Kompressionsstrumpf funktioniert, ist er wesentlich einfacher anzuziehen. Die Kompressionsmanschette hingegen sorgt für Kompression am Unterschenkel. Diese ist ein Schlauch, gefertigt aus dem klassischen Material, das für Kompressionsstrümpfe verwendet wird. Um das Anziehen zu erleichtern, ist seitlich ein BOA-Verschluss eingebaut. Dieser Verschluss funktioniert wie eine Art Seilwinde. Durch das Einziehen des Seils wird die Manschette enger gestellt. Es ist wichtig, dass die Kompression nicht zu stark ist. Um das zu verhindern ist in dem Verschluss ein Mechanismus integriert, der ähnlich wie ein Drehmomentschlüssel funktioniert. Sobald der richtige Druck erreicht ist, ertönt ein Klicken und der Verschluss rutscht durch und kann nicht mehr fester angezogen werden.
Ein weiteres Problem, das wir mit unserem Produkt lösen, tritt bei Arztbesuchen auf.
Ärzte fragen die Patienten, ob sie den Strumpf regelmäßig tragen. Viele Patienten antworten reflexartig mit „Ja“. Dadurch sieht sich der Arzt mit einem Dilemma konfrontiert: Soll er dem Patienten glauben oder nicht? Unabhängig von der Entscheidung des Arztes kann die falsche Einschätzung nachteilig für den Patienten sein. Deshalb ist in unserem Strumpf eine sehr kleine Elektronik integriert, die aufzeichnet, wann der Patient den Strumpf tatsächlich trägt. Diese Daten können von dem Arzt mit einem Handy ausgelesen werden.
Die zugrundeliegende Technologie ist dieselbe wie beim kontaktlosen Bezahlen, was die Datensicherheit gewährleistet. Im alltäglichen Gebrauch fällt diese Technik dem Nutzer nicht auf, denn die Manschette ist trotz Elektronik problemlos waschbar und die Batterie hat eine Laufzeit von über einem Jahr. Ist die Batterie leer, kann sie in einem Sanitätshaus getauscht werden.
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Bruce Cable, Greenville, South Carolina, 29601 USA
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