Semantische Wirkung eines Parfum Flakons
Zu gestalten ist ein Flakon auf Basis verschiedener Adjektive unter Berücksichtigung der semantischen Wirkung auf die Betrachtenden.
Die Studierenden erlernen anhand der Aufgabe ein tiefgreifendes Verständnis für die semantische Wirkung von Form-Farbe-Material-Kombinationen. Dazu wählen die Studierenden ein Adjektiv (z.B. elegant, leicht oder sportlich) aus einem Wort-Pool aus, analysieren, diskutieren und bewerten die Wortbedeutung anhand von Mindmaps und ergänzen diese durch Material-Moodboards. Basierend auf dieser Analyse entwerfen die Studierenden ein Flakon, welches die semantische Wirkung des jeweiligen Adjektivs durch Formsprache, Farbe und Material repräsentiert. Die anschließende Analyse der pragmatischen und formelästhetischen Aspekte sowie die dokumentarische Begleitung des Prozesses dienen als ergänzende Übung.
In der Betrachtung des „Traditionellen“ stoßen wir auf ein vielschichtiges Konzept, das tief in den kulturellen, historischen und persönlichen Wurzeln unserer Gesellschaft verankert ist. Tradition spiegelt bewährte Praktiken und Objekte wider, deren Bedeutungen sich jedoch erheblich unterscheiden können, je nachdem, aus welcher Perspektive wir sie betrachten. Was in einer Kultur als traditionell gilt, mag in einer anderen neu oder fremd erscheinen, ein Phänomen, das durch persönliche Erfahrungen noch verstärkt wird.
Traditionelle Formen, die sich in den künstlerischen und kulturellen Ausdrucksformen verschiedenster Zivilisationen manifestieren, basieren häufig auf einfachen geometrischen Mustern. Diese universellen Formen – Kreise, Quadrate, Dreiecke, Rechtecke – sind nicht nur in der Natur präsent, sondern wurden auch von den frühesten menschlichen Gesellschaften adaptiert, um Kunst, Architektur und Alltagsgegenstände zu gestalten. Ihre anhaltende Präsenz durch Zeiten und Kulturen hinweg zeugt von ihrer zeitlosen Relevanz.
Diese traditionellen Formen zeichnen sich durch bestimmte Charakteristika aus: Sie lassen sich in einzelne Elemente zerlegen, die eine definierte Richtung verfolgen und meist einfach in ihrer Geometrie sind. Viele zeigen organische Übergänge und eine gewisse Symmetrie, wobei oft eine Verjüngung nach oben und eine Verdickung im unteren Drittel zu beobachten ist.
Die Herausforderung bei der Definition traditioneller Formsprache liegt in der Dualität ihrer Interpretationen: einerseits die technisch-universelle Sicht, die sich auf grundlegende geometrische Körper stützt, andererseits die persönliche, emotionale Perspektive, die stark von individuellen Erfahrungen und der kulturellen Prägung abhängt.
Um beiden Richtungen gerecht zu werden, wurde ein modulares System entwickelt, das es ermöglicht, persönliche Assoziationen einer „traditionellen Flakon-Form“ individuell zu konfigurieren. Dieses System basiert auf abstrahierten, geometrischen Formelementen und orientiert sich am goldenen Schnitt, um eine harmonische und dennoch individuell anpassbare Formgebung zu ermöglichen.
Die Auswahl der Materialien – Glas, emaillierte Bronze und zwei Arten von Keramik – reflektiert die Vielfalt traditioneller Flakons und Gefäße unterschiedlicher Kulturen. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die praktische Umsetzbarkeit und die Anwendung moderner Technologien gelegt. Durch die Kombination von KI-gestützter Bildgenerierung und speziell angepassten Gestaltungsprinzipien konnten konfigurierte Flakons visualisiert werden, die nicht nur theoretisch interessant, sondern auch praktisch anwendbar sind.
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