In Invention Design skizzieren wir neue Produkte und Werkzeuge mit einer stark in die Zukunft gerichteten Perspektive. Neue technische Entwicklungen werden kritisch bewertet, um forschend-experimentell sinnvolle Anwendungen zu entwickeln.
Verlierst du beim Arbeiten am Laptop oft den Überblick über deine geöffneten Apps? Focal bringt Ordnung in dein digitales Arbeitsumfeld, indem Anwendungen räumlich anordnet werden können – direkt an den Wänden um dich herum.
Mit verschiedenen Gesten kannst du Apps zu dir ziehen und so nahtlos zwischen drei verschiedenen Informationsstufen wechseln. So entsteht eine neue, strukturierte Art des digitalen Arbeitens, die sich an deine Bedürfnisse anpasst.
Focal ist ein innovatives Mixed-Reality-Interaktionskonzept, entwickelt im Rahmen von Invention Design 1. Wir gehen dabei davon aus, Mixed-Reality in Zukunft über normale Brillen abgerufen kann.
Die Herausforderung: Ordnung im digitalen Chaos
In der digitalen Arbeitswelt sind geöffnete Fenster und Tabs oft Fluch und Segen zugleich. Während sie den schnellen Zugriff auf verschiedene Anwendungen ermöglichen, führen sie auch zu mentaler Überlastung. Die Fülle an offenen Inhalten erschwert es, den Überblick zu behalten, und kann zu zunehmender kognitiver Belastung führen.
Besonders in Mixed-Reality-Umgebungen verstärkt sich dieses Problem: Anwendungen können willkürlich im Raum verteilt werden, ohne eine klare Struktur oder Hierarchie. Das Ergebnis ist eine unübersichtliche Arbeitsumgebung, die das effiziente Arbeiten erschwert.
Focal setzt genau hier an – mit einer neuen Lösung für räumliche Anwendungsorganisation.
Stufe 1: Der Icon-Zustand
In weiter Distanz befindet sich die App in ihrem reduzierten, Icon artigen Zustand. In dieser kompakten Darstellung werden nur die wichtigsten Basisinformationen angezeigt – beispielsweise bei einer Kalender-App das aktuelle Datum.
Diese reduzierte Ansicht sorgt für eine übersichtliche und aufgeräumte Umgebung.
Stufe 2: Erweiterte Übersicht
In der zweiten Stufe erweitert sich ihre Darstellung, um detailliertere Informationen bereitzustellen. In diesem mittleren Zustand zeigt die Kalender-App beispielsweise eine Monatsübersicht, in der der aktuelle Tag hervorgehoben wird oder eine Liste der nächsten anstehenden Termine, sodass du deine Planung auf einen Blick erfassen kannst.
Diese erweiterte Ansicht bietet dir mehr Kontext, ohne dich mit zu vielen Details zu überladen – ideal für einen schnellen Überblick über deine wichtigsten Aufgaben und Termine.
Stufe 3: Der interaktive Vollzustand
In der dritten Stufe entfaltet sich die Anwendung vollständig und wird interaktiv nutzbar. Statt nur Informationen anzuzeigen, ermöglicht dieser Zustand eine aktive Interaktion mit der App.
Bei der Kalender-App bedeutet das eine Wochenansicht, die eine detaillierte Planung ermöglicht, die Möglichkeit, neue Termine zu erstellen, zu bearbeiten oder zu löschen oder die Navigation durch die Woche, um vergangene oder kommende Termine einzusehen.
Alle vorherigen Informationen bleiben sichtbar, während sich die Ansicht erweitert, um eine vollständige Kontrolle und Übersicht zu bieten.
Interaktionen
1. Darauf zugehen – Dynamische Informationsanzeige
Die Apps passen sich an deine Position an. Je näher du dich einer App näherst, desto mehr Informationen werden sichtbar.
Weite Distanz → Stufe 1: Die App bleibt im kompakten Icon-Zustand mit minimalen Informationen.
Mittlere Distanz → Stufe 2: Zusätzliche Details erscheinen, z. B. anstehende Termine beim Kalender.
Nahe Distanz → Stufe 3: Die App entfaltet sich vollständig und wird interaktiv.
Apps ändern durch Distanz ihre Informationen
2. Zu sich ziehen – Temporäre Vorschau mit Rückschnapp-Effekt
Durch eine Zieh-Geste, ähnlich einem Gummiband, kann eine App in den drei Stufen zu sich herangezogen werden:
Je näher man sie zieht, desto detaillierter wird die Ansicht.
Lässt man los, snappt die App zurück an ihren ursprünglichen Platz an der Wand.
In dieser Vorschau bleibt die App nicht interaktiv, sondern dient nur zur Aufnahme von Informationen
3. Zu sich ziehen und „festschließen“ – Temporäres Andocken im Raum
Möchte man intensiver mit einer App arbeiten, kann man sie an einer Position im Raum fixieren.
Die App bleibt an der gewählten Stelle „schwebend“ und ist voll interaktiv.
Entfernt man sich, schließt sie sich automatisch.
Sie kann jederzeit wieder „losgelöst“ werden.
Apps können fixiert werden
4. Andocken an Oberflächen – Interaktion an einem Tisch oder anderen Flächen
Apps lassen sich nicht nur in der Luft fixieren, sondern auch an realen Oberflächen wie einem Tisch.
Nähert sich eine App einer Oberfläche, werden potenzielle Anordnungsbereiche vorgeschlagen.
An einem Tisch kann sie dann wie eine physische Anwendung genutzt werden.