Erster Kontakt in den vielseitigen Aufgabenbereich der Ausstellungsgestaltung
Einstiegskurs Ausstellungsgestaltung KG 3
Die Student*innen bekommen in diesem Kurs einen ersten Einblick in die komplexe Aufgabenwelt der Planung und Gestaltung von Ausstellungen.
Innerhalb einer Woche konzipieren, recherchieren, planen und gestalten sie einen kleinen Ausschnitt einer fiktiven Ausstellung und präsentieren ihr Ergebnis innerhalb eines vorgegebenen Rahmens anhand eines 1 zu 1 Models.
Projektidee & Ziel
Im Rahmen des Kurses Ausstellungsgestaltung und Medientechnologie 2 entwickelten wir ein interaktives Ausstellungsexponat zum Thema Gender-Farbklischees. Unser Ziel war es, gesellschaftlich geprägte Farbzuweisungen wie „Blau für Jungs, Rosa für Mädchen“ kritisch zu hinterfragen und spielerisch aufzuzeigen, wie tief solche Stereotype in unserer Wahrnehmung verankert sind und woher sie kommen.
Konzept & Umsetzung
Das Exponat setzt sich aus zwei Bereichen zusammen:
Physische Installation: Das Leitexponat zeigt stereotypische Kinderkleidung im Kontext von Farbklischees und vermittelt den Besuchern ein erstes Stimmungsbild, das Aufmerksamkeit und Neugierde weckt. Zudem gibt es eine interaktive Wand mit Schubladen, die das Konzept des „Schubladendenkens“ greifbar macht. Besucher können die Schubladen herausziehen und darin Informationen zu Themen wie Gendermarketing, Pink Tax oder Gender Reveal Partys entdecken. Zum Abschluss wird ein Farbklischee aus dem Bereich Gender Reveal dargestellt – jedoch erhält der Besucher hier nicht die Information über das Geschlecht des Babys, sondern weiterführende Fakten rund um das Thema.
Digitale Medientechnologie: Ein interaktiver Zeitstrahl, der durch eine Slider-Steuerung bedient wird. Besucher können durch historische Meilensteine der Farbklischees navigieren und so die Entwicklung dieser Stereotype nachvollziehen.
Design & Technik
Um die starke Trennung zwischen den beiden Farben darzustellen, haben wir – abgesehen von Schwarz und Weiß – keine weiteren Farben verwendet.
Durch die Kombination aus interaktiven, haptischen und digitalen Elementen möchten wir die Besucher spielerisch dazu anregen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Die Medientechnologie wurde mit Arduino, Bare Conductive und ProtoPie umgesetzt, wodurch eine interaktive Steuerung über den Schieberegler ermöglicht wird.
Ergebnis & Wirkung
Durch die Mischung aus analoger und digitaler Interaktion regt das Exponat zum Nachdenken an und hinterfragt eingefahrene Denkmuster. Das Projekt zeigt, dass Farbzuweisungen in unserer Gesellschaft tief verwurzelt sind – und lädt dazu ein, sie kritisch zu hinterfragen.
Dieses Projekt ist in Kooperation mit den Kursen Ausstellungsgestaltung und Medientechnologie 2 mit den Betreuern Andreas Jung und Julien Stoll entstanden.