In der Bachelor-Arbeit im 7. Semester bearbeiten die Studierenden – meist in Gruppen – anhand eines frei wählbaren Themas ein Gestaltungsprojekt, in dem sie ihre erlernten Kenntnisse in Recherche, Konzept und Entwurf praktisch anwenden.
Von Kinderbüchern, Werbeplakaten und Karnevalskostümen, bis hin zu Erscheinungsbildern von Apotheken — sie alle bedienen sich an Stereotypen verschiedenster außereuropäischer Ethnien und Völker. Einerseits über Jahre hinweg tradiert, andererseits deren Entstehung nie hinterfragt, sind solche Darstellungen im Alltag so etabliert, dass sie oft nicht kritisch betrachtet werden. Koloniale Denkmuster und Vorstellungen bleiben folglich erhalten.
Das Thema weist gesamtgesellschaftliche Relevanz auf und wird deshalb explizit auf die Straße gebracht, um eine möglichst breite Masse anzusprechen. Ein Aufsteller soll Passant*innen auf eine fragwürdige Darstellung vor Ort hinweisen und gleichzeitig mit weiteren Beispielen konfrontieren. Da diese diskriminierend sind, verbergen sie sich unter einer Klappe. Die Entscheidung, diese zu öffnen, wird so den Betrachtenden selbst überlassen.
Des Weiteren liegen Flyer aus, welche Interessent*innen einen ersten Einblick in Deutschlands koloniale Vergangenheit verschaffen. Die untere Seite, kann durch eine Perforierung abgetrennt und als Postkarte versendet werden.
Der Spiegel auf der Rückseite der Stele ist eine Anspielung auf Selbstreflexion. Im wahrsten Sinne des Wortes soll sie den Betrachtenden einen Spiegel vorhalten und zum Nachdenken anregen. Denn die Fremdwahrnehmung eines Menschen hängt von dessen Selbstbild ab — und umgekehrt.
Der QR-Code führt zu einer Onlineausstellung, welche sich an der Entstehungsgeschichte heutiger Rassismen in Deutschland orientiert. Hierdurch wird verdeutlicht, dass diese Bildwelten nicht getrennt vom Kolonialismus betrachtet werden können. Sie entstanden und entstehen oft einzig und allein aus einer europäischen Perspektive und stellen folglich mehr eine Sichtweise als die Realität dar.
Eine vorübergehende Lösung für problematische Darstellungen ist deren Kontextualisierung. Die Website stellt Informationstafeln verschiedenster Stereotype zum Download bereit.
Hierbei hilft ein Instagram-Filter, welcher jederzeit einsatzbereit ist: Im Supermarkt, in der Bibliothek, auf der Straße etc. etc. etc.
Des Weiteren können in diesem Rahmen Vortragsreihen und Podiumsdiskussionen für die Öffentlichkeit stattfinden. Diese bieten noch tiefere Einblicke in das Thema.
Richtig gutes Projekt! 👏👏👏 Es lässt mich vor allem darüber nachdenken, dass wir Designer viel mehr darüber lernen müssen, da wir (im Gedanken vor allem an mein Studium an der HFG) extrem stereotypisch arbeiten. Ich denke vor allem an die Poster oder die Personas, in denen man hauptsächlich dünne, weiße Menschen sieht, kaum Diversität, und wenn, dann nur um Stereotypen zu unterstreichen, wahrscheinlich auch dadurch begründet, dass das Umfeld der hfg unglaublich homogen ist. Sehr wichtiges und sensibles Thema! Stark! Finde sowas muss UNBEDINGT im Grundstudium aufgegriffen werden!!!
Ricarda
👌🏻👌🏻👌🏻👌🏻👌🏻👌🏻🤌🏻🤌🏻
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ein sehr starkes und wichtiges thema!, das an der hfg leider viel zu kurz kommt und definitiv mehr aufmerksamkeit bekommen muss! es lässt einen auf jeden fall stark darüber nachdenken inwieweit wir als gestalter dafür verantwortlich sind, lösungen zu - finden und/oder zu visualisieren - die dazu beitragen solche problemstellungen zu lösen oder zumindest einen sinnvollen ansatz darstellen. ich kann mich hier nur dem bereits gegeben kommentar anschließen, diese thematik muss unbedingt stärker in das grundstudium eingebunden werden! danke das ihr euch diesem thema gewidmet habt, es ist ein sehr starkes projekt entstanden.
Anonym
richtig starkes Projekt, sehr sehr schön aufbereitet! weiter so!
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Ricarda
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Anonym
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