Komplexe Kommunikationsprobleme erkennen und systematisch Lösungsansätze entwickeln. Die Möglichkeiten medialer und textlicher Kommunikation werden genutzt um gesellschaftliche und soziale Zusammenhänge zu einem besseren hin zu bewegen.
Die wesentlichen Begriffe und Akteure sowie die planerischen und operativen Arbeitsphasen werden kennengelernt und Kommunikationsstrategien in interdisziplinären Arbeitsgruppen inhaltlich, gestalterisch und ressourceneffizient umgesetzt.
Kommunikationsstrategien für ehrenamtliche Feuerwehren
Eine Ehrenamtliche Feuerwehr steht immer öfter vor der Herausforderung, neue Mitglieder für sich zu gewinnen. Dabei konkurrieren sie unter anderem mit Sportvereinen und einem oft stressigen Alltag, der kaum Raum für ein aufwändiges und verantwortungsvollen Ehrenamt hat.
In unserem Kommunikationskonzept für das Fach Kommunikationsstrategien wollen wir die unterschiedlichen Menschen, die hinter einer Sicherheitsausrüstung stecken, in den Vordergrund stellen. Wir wollen aufzeigen, dass es nicht nur starke Feuerwehrleute braucht, sondern auch andere Fähigkeiten, die im Einsatz, in der Instandhaltung und dem Vereinsleben zur Geltung kommen.
Hierfür wollen wir die gestalterische Ausrichtung und die Kommunikationsziele von bisherigen Kampagnen in einen treffenderen Kontext setzen. Um potenziellen Feuerwehrleuten die Möglichkeit zu geben, sich in den Werbebotschaften wieder zu finden.
Heroisch ➔ Vielfalt
Wir wollen weg von einer rein heroischen Bildsprache zu einem Bild, was die Feuerwehr tatsächlich ausmacht: ein diverses Team mit unterschiedlichen körperlichen und mentalen Eigenschaften.
Imagekampagne ➔ Mitgliedergewinnung
Die bisherigen Kampagnen stellen eher dar, wie die Feuerwehr ist oder wie man sich das Bild der Feuerwehr im allgemeinen vorstellt. Dies hat seine Berechtigung, lässt aber kaum Freiraum für Außenstehende, sich in einem Imagefilm widerzuspiegeln. Unsere Kampagne legt daher den Fokus auf Mitgliedergewinnung und versucht gezielt, Fähigkeiten von Menschen anzusprechen, die auch für die Feuerwehr von Nutzen ist.
Aggressives Rot ➔ Rot als Akzent
Die Farbe Rot ist das Hauptmerkmal der Feuerwehr und hat seine Vorzüge auf Fahrzeugen und Kleidung. Bei der Gewinnung von Mitgliedern kann der überproportionale Einsatz von Rot jedoch auch abschreckend wirken. Wir wollen mit unserer Farbgestaltung Rot als Highlightfarbe nutzen und durch eine “brandige Cremefarbe” das Gesamtbild auflockern. Hierdurch soll ein Bild einer bewältigbaren Gefahrensituation entstehen, dass Betrachter:innen erlaubt, sich in dieser Situation wiederzufinden.
Überladen ➔ Minimalistisch
Zu viele Zeichen und überlagernde Farben lassen die Plakate und andere Werbeanzeigen etwas unstrukturiert erscheinen. Wir wollen durch klare Akzente und genug Weißraum den Botschaften mehr Gewicht verleihen
Maßnahmenplan
Für unsere Kommunikationsstrategie haben wir uns entschieden, unsere Kampagne in vier Phasen aufzuteilen. Unser Maßnahmenplan ist hierbei für die Gewinnung von Mitgliedern im Erwachsenenalter ausgerichtet. Wir schlagen vor, zunächst mit einer Maßnahme zu starten, die generell für das Thema Freiwillige Feuerwehr bundes- und landesweit Aufmerksamkeit schafft. Anschließend kann diese Aufmerksamkeit genutzt werden, um mit spezifischen Maßnahmen vor Ort Mitglieder im Erwachsenenkreis zu gewinnen.
Phase1 - Aufmerksamkeit erregen
Ziel der ersten Phase ist es, die sportliche Variante der Feuerwehr bekannter zu machen und einen Art Volkssport zu etablieren.
OnFire Feuerwehrevent
Es gibt bereits Feuerwehrwettkämpfe, in denen sich Gruppen von unterschiedlichen Feuerwehren vergleichen. Diesen Wettbewerb nehmen wir in unsere Kampagne auf und nutzen ihn als Möglichkeit, auf einem anderen Weg auf die ehrenamtliche Feuerwehr aufmerksam zu machen. Dieses Event kann sich alle 2–3 Jahre wiederholen, ein kürzerer Intervall ist wahrscheinlich aus finanziellen sowie Zeit- und Personalgründen nicht tragbar.
Phase 2 - Identifizieren
Die zweite Phase des Projekts befasst sich mit der Identifikation mit der Feuerwehr. Hierbei wird auf die Aufmerksamkeitswelle aufgebaut, die in der ersten Phase durch das Event entstanden ist
Hierfür würden wir mit einer Palaktkampagne starten, bei der wir auf die Vielfalt der verschiedenen Fähigkeiten der Feuerwehr eingehen und versuchen vor allem mögliche Fähigkeiten von potenziellen Feuerwehrleuten anzusprechen.
Phase 3 - Hinführen
Das Ziel in Phase 3 ist es, die Menschen mithilfe von analogen und digitalen Landmarks zu der Feuerwache hinzuführen.
Analoge Landmarks
Wir starten mit den analogen Landmarks während des großen Events: dem Feuerwehrwettbewerb! In der Stadt werden analoge Landmarks in Form von gedruckten Schuhabdrücken am Boden verteilt, die direkt zur Feuerwache leiten. Sie beginnen dort, wo viele Menschen sich aufhalten, wie auf dem Marktplatz, Bahnhof oder hier auf dem Bild beim Bürgeramt. Das Ziel ist es, spielerisch und unbewusst die Menschen zur Feuerwache hinzuführen.
Phase 4 - Integrieren
In der letzten Phase geht es um die Integration in die ehrenamtliche Feuerwehr. Die spezifischen Maßnahmen finden auf regionaler Ebenen statt.
Schnupper-Training
In unseren Strategien, ob auf den Plakaten oder digitalen Landmarks, ist immer der Link für die Website der ehrenamtlichen Feuerwehr vermerkt. Auf dieser Website gelangt der Interessent zu den Informationen und Teilnahmeformularen für ein einwöchiges Schnupper-Training. Mit dem Schnupper-Training wollen wir die Eintrittshürde senken, indem die Teilnehmer die ehrenamtliche Feuerwehr unverbindlich ausprobieren können.
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